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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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allein losgehen?«
    »Ich war nicht allein«, entgegnete Tweed, der auf der Couch Platz genommen hatte, seelenruhig. »Das wissen Sie doch jetzt.«
    »Und wußten Sie es auch?« fragte der Polizeichef.
    »Nein«, gab Tweed zu. »Aber wenn ich den Feind – wer immer das ist – unschädlich machen will, muß ich ungestört nachdenken können.«
    »Also, wer in diesem Fall der Feind war, wissen wir. Es war die Monceau-Gang. Wir konnten die drei Toten identifizieren – wir haben Unterlagen über sämtliche Bandenmitglieder in unseren Akten.«
    »Monceau ist nicht der eigentliche Feind«, erklärte Tweed. »Er ist vermutlich zur Verstärkung hinzugezogen worden. Wir müssen uns vor allem auf den Mann konzentrieren, der die acht Attentate angeordnet hat. Aber es macht Ihnen doch sicher nichts aus, diese drei Gangster los zu sein.«
    »Es befinden sich mindestens noch sechs weitere Männer Monceaus auf freiem Fuß«, warnte Beck. »Er könnte durchaus noch mal versuchen, Sie umzubringen.«
    »Das wird er auf jeden Fall. Er ist nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Wie Sie wissen, habe ich ihn damals in Frankreich für längere Zeit hinter Gitter gebracht. Dafür würde er sich nur zu gern rächen. Haben Sie schon herausgefunden, wer diese Gangster erledigt hat?«
    »Nein«, sagte Beck vorsichtig. »Es ging alles so schnell, daß uns kein Zeuge die Männer, die Ihnen zu Hilfe kamen, beschreiben konnte. Aber ich habe da einen ganz bestimmten Verdacht.«
    »Na, sehen Sie, Arthur. Ich kann Ihnen jedenfalls versichern, daß die Killer, hinter denen wir her sind – ich bitte den Plural zu beachten –, Frauen sind. Die Gleichberechtigung hat auch vor dem Verbrechen nicht Halt gemacht. Dumonts Mörderin ist rothaarig – das wissen wir von Horn.«
    »Es ist ja nicht so, daß es in Zürich nicht jede Menge rothaariger Frauen gäbe«, erwiderte Beck mit einem ironischen Grinsen. »Aber wie kommen Sie darauf, daß wir es mit mehr als nur einer Killerin zu tun haben?«
    »Weil ich weiß, daß Norbert Engel von einer Frau ermordet wurde, die völlig anders aussah. Und das weiß ich absolut sicher.«
    »Das ist allerdings bedenklich, sehr bedenklich sogar.« Beck, der sich inzwischen beruhigt hatte, hörte auf, im Zimmer auf und ab zu gehen. Er sah auf seine Uhr. »Ich muß jetzt los – einen Bericht über das Blutbad auf der Uferpromenade abfassen. Ich möchte allerdings, daß Sie mir eines versprechen, Tweed: Gehen Sie nicht mehr aus, wenn nicht zumindest Newman oder Marler Sie begleitet.«
    »Soweit es mir möglich ist, werde ich mich daran halten.«
    »Was natürlich nichts anderes heißt, als daß Sie weiter machen, was Ihnen paßt.«
    Kurz nachdem der Polizeichef gegangen war, kamen Paula, Marler und Newman in Tweeds Zimmer. Paula sah Tweed besorgt an.
    »Fehlt Ihnen auch wirklich nichts?«
    »Ich habe mich nie besser gefühlt. Langsam wagen sich unsere Gegner aus ihrer Deckung hervor. Offensichtlich haben sie Monceau und seine sauberen Freunde als Verstärkung angeheuert. Und Ihnen, Marler und Bob, vielen Dank, daß Sie mir das Leben gerettet haben. Eine schwache Anerkennung. Jedenfalls sind Sie wieder einmal auf eigene Faust tätig geworden, als ich Sie gebeten hatte, über die Monceau-Bande Nachforschungen anzustellen.«
    »Oh«, bemerkte Newman beiläufig, »wir kennen Sie doch. Deshalb haben wir uns etwas einfallen lassen, falls Sie in Gefahr geraten sollten. Was ja auch tatsächlich der Fall war. Es gehört schon ein gehöriges Maß an Unverfrorenheit dazu, eine Bombe als Baby in einem Kinderwagen zu tarnen.«
    »Das sieht mir ganz nach Monceau aus. Ich bin sicher, er war irgendwo in der Nähe, um mit eigenen Augen zu beobachten, wie ich in die Luft gejagt würde. Doch jetzt«, fuhr er energisch fort, »möchte ich, daß Sie mir noch einmal in allen Einzelheiten schildern, Marler, wie Sie diesen Gangster in der Malteserkirche in Wien dazu gebracht haben, Ihnen zu verraten, wo sich das Hauptquartier seiner Organisation befindet.«
    »Die Kirche war leer«, sagte Marler knapp. »Ich ließ ihn in einer Kirchenbank niederknien und hielt ihm meine Walther an den Kopf. Er dachte, ich würde abdrücken – wenn er nicht mit der Sprache rausrückt.«
    »Sie müssen ihm also eine ganz schöne Angst eingejagt haben?«
    »Nur so konnte ich ihn zum Sprechen bringen.«
    »Hat er klar und deutlich geantwortet?« hakte Tweed nach.
    »Er stotterte ein bißchen. Dann ging er mit einem Messer auf mich los.«
    »Er stotterte?«

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