Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
ganzen Welt gefragt ist. Irgend etwas Neues über ihn?«
    »Ja. Er hat sich in einem kleinen strohgedeckten Cottage außerhalb Shrimptons niedergelassen.«
    »Schon wieder Shrimpton. Ich würde diesem Dorf nach Einbruch der Dunkelheit gern mal einen Besuch abstatten.«
    »Nur, wenn ich Sie begleiten darf«, erklärte Newman mit Nachdruck.
    In diesem Augenblick kam eine Bedienung an ihren Tisch und sagte zu Tweed: »Die Morgenzeitung, Sir. Sie müssen entschuldigen, aber sie kam heute etwas später als üblich.«
    »Danke.«
    Als Tweed die zusammengelegte Zeitung auseinandernahm, stach ihm als erstes die Schlagzeile ins Auge.
    NORBERT ENGEL BEGEHT SELBSTMORD DEUTSCHLAND IN TIEFER BESTÜRZUNG »Sehen Sie sich das an.« Tweed reichte Newman die Zeitung. »Wird langsam Zeit, daß wir etwas unternehmen.«
    »Selbstmord?« Newmans Miene verfinsterte sich. »Wem wollen sie das erzählen. Bei den anderen sieben wurde es auch als Selbstmord hingestellt.«
    »Die Polizei behandelt sie – im Moment – inoffiziell als Mordfälle.«
    Tweed verstummte, als die Bedienung wieder auftauchte.
    »Entschuldigung, Sir. Da ist ein Anruf für Sie. Von einer Monica.«
    »Ich nehme ihn auf meinem Zimmer entgegen.« Tweed war bereits aufgestanden. Er wartete, bis die Bedienung gegangen war. »Das ist hier zwar sicher nicht die Sorte Hotel, wo der Portier die Telefongespräche mithört. Aber gehen Sie trotzdem mal an die Rezeption und verwickeln ihn in ein Gespräch, solange ich telefoniere.«
    »Aber selbstverständlich.«
    Tweed eilte in sein geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, von dem man einen herrlichen Blick auf den Park des Hotels und die weite Landschaft dahinter hatte. In dem Wissen, daß Newman inzwischen an der Rezeption war, nahm er den Hörer ab.
    »Hier Tweed.«
    »Ihr Freund Otto Kuhlmann rief eben an. Sie möchten ihn bitte umgehend zurückrufen. Er fliegt nämlich in einer Stunde in die Stadt des Walzerkönigs.
    Außerdem habe ich gerade Marler in der Leitung. Er ruft aus einem Postamt an.
    Kuhlmann zuerst, würde ich sagen.«
    »Danke. Dann lege ich jetzt auf.«
    Tweed war die Besorgnis in Monicas Stimme nicht entgangen. Monica war seit Jahren seine tüchtige und zuverlässige Assistentin in der Park Crescent. Er legte auf, nahm wieder ab und wählte Otto Kuhlmanns Privatnummer in Wiesbaden. Der Chef des Bundeskriminalamts kam sofort ans Telefon. Er sprach fließend Englisch.
    »Wer da?« brummte er in den Hörer.
    »Tweed. Monica hat eben angerufen.« »Haben Sie es schon gehört?« »Gerade in der Zeitung gelesen.«
    »Selbstmord? Das soll wohl ein Witz sein. Ich bin bereits auf dem Sprung nach Wien.
    Ich kenne den dortigen Polizeichef – schließlich ist das Opfer deutscher Staatsbürger.«
    »Paula und Marler sind gerade dort.«
    »Wie kann ich sie erreichen?«
    »Beide wohnen im Sacher. Bitte nehmen Sie niemanden fest, Otto – falls Ihnen jemand verdächtig erscheint, lassen Sie ihn nur beschatten.«
    »Wenn Sie meinen. Ich muß jetzt los…«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Tweed wählte die Nummer seiner Assistentin.
    »Marler ist noch dran«, sagte sie sofort. »Ich stelle das Gespräch durch.«
    Es war jedoch Paulas Stimme, die gleich darauf aus dem Hörer kam. Tweed hörte aufmerksam zu, als sie ihm auf ihre bündige Art mitteilte, was sie seit dem Betreten des Hauses in der Annagasse erlebt hatte. Als sie ihm von dem Entführungsversuch erzählte, schloß sich seine Hand fester um den Hörer.
    »Danke, daß Sie Marler zu meiner Unterstützung mitgeschickt haben. Ich hatte keine Ahnung, daß er in Österreich war.«
    »Sollten Sie auch nicht. Sie wären sicher nicht begeistert gewesen.«
    »Allerdings nicht – da haben Sie recht. Zum Glück haben Sie es trotzdem getan. Vielen Dank.«
    »Schon gut. Ich habe eben mit Otto Kuhlmann gesprochen. Er ist gerade nach Wien unterwegs. Ich habe ihm gesagt, daß Sie beide im Sacher sind. Warten Sie, bis er sich bei Ihnen meldet. Das ist ein Befehl.«
    »Den wir auch befolgen werden. Ist Ihnen eigentlich klar, daß es sich bei dieser Liste, die ich aus Engels Wohnung mitgenommen habe, um eine Aufstellung sämtlicher Mitglieder des
Institut de la Defense
handelt?«
    »Das ist mir sehr wohl bewußt.«
    »Gibt es bei Ihnen irgend etwas Neues? Oder sollte ich das lieber nicht fragen?«
    »Haben Sie doch schon. Irgend etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Kann aber noch nicht sagen, was genau. Muß jetzt los. Seien Sie vorsichtig. Und weichen Sie nicht von Marlers

Weitere Kostenlose Bücher