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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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möglichst nicht merken, daß wir ihm folgen.«
    »Mit anderen Worten«, erwiderte Mario auf italienisch. »Ich soll ein Wunder vollbringen.«
    »Dafür wirst du ja auch bezahlt.«
    Es war Tweed gewesen, der Vitorelli darauf aufmerksam gemacht hatte, daß Karin Berg vermutlich dem Orden angehörte. Auf diese Weise revanchierte er sich dafür, daß ihm der Italiener ein Foto von Tina Langley hatte zukommen lassen. Tweed hatte keine Ahnung gehabt, wie Vitorelli reagieren würde, aber der Italiener war unverzüglich zur Tat geschritten.
    Nachdem er sich eine Beschreibung der attraktiven Schwedin beschafft hatte, hatte er am Flughafen, am Hauptbahnhof und an den Hauptausfallstraßen Zürichs Leute postiert, um nach ihr Ausschau zu halten.
    Es war ein kluger Schachzug gewesen, in seinem Sikorsky nach Schwechat zu fliegen.
    Da er wußte, daß in der österreichischen Hauptstadt ein buntes Völkergemisch lebte, hatte er angenommen, der Stützpunkt des Ordens könnte sich irgendwo im dünn besiedelten Hinterland Wiens befinden.
    Nachdem er dem Wagen eine Weile gefolgt war, gelangte er rasch zu der Überzeugung, daß sich der Fahrer seinem Ziel, wo immer das sein mochte, auf Umwegen näherte. Von Natur aus impulsiv, konnte der Italiener dennoch unerschöpfliche Geduld an den Tag legen, sobald er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Deshalb lehnte er sich nun zurück und wartete, während sie dem Wagen, der sich wie ein winzig kleiner Punkt durch die Landschaft bewegte, in sicherem Abstand folgten.
    »Haben Sie Freunde?« fragte Valja unvermutet. »Wie bitte?« fragte Paula. »Ich sehe Ford-Auto weit hinter uns.« »Wie bitte?« sagte Paula noch einmal. »Haben Sie Freunde?«
    »Ich habe hier keine Freunde. Ich weiß nicht mal, wo wir sind. Also, wo sind wir?«
    »Me Valja.«
    Paula gab es auf. Sie hielt nach einem Wegweiser Ausschau, aber es gab kaum welche.
    Heimlich hatte sie eine Karte von Österreich aus ihrem Beutel genommen. Sie breitete sie so in ihrem Schoß aus, daß Valja sie nicht sehen konnte.
    Sie waren schon lange unterwegs, als sie an einem Wegweiser mit der Aufschrift Eisenstadt vorbeikamen. Sie erinnerte sich, daß die Wiener Polizei im Zuge des Gefängnisausbruchs den Prospekt eines Hotels in dieser Stadt aus der Toilette gefischt hatte. Wie hatte das Hotel gleich wieder geheißen? Burgenland. Wie das Bundesland im Osten Österreichs.
    Paula hörte auf, nach Wegweisern Ausschau zu halten, und überlegte, was sie wohl am Ziel ihrer Reise erwartete. Als sie im Flugzeug versucht hatte, Hassan zum Sprechen zu bewegen, hatte er etwas von einem ›Trainingscamp‹ gesagt. Was für eine schreckliche Prüfung hatte er für sie vorgesehen? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Valja ein Handy herausholte und in einer Sprache zu reden begann, die sie nicht kannte. Es hörte sich an, als erteilte er Befehle.
    Ihre linke Hand bewegte sich verstohlen auf ihren Schminkbeutel zu, dann zog sie die Hand zurück. Egal, was sie erwartete, sie mußte herausfinden, wo sich der Stützpunkt des Ordens befand.

19
    Butler saß am Steuer des Ford. Neben ihm studierte Nield eine Karte des Burgenlands, die er am Flughafen gekauft hatte. Weil kaum Verkehr herrschte und das Land so flach war, konnten sie Paulas Volvo auch aus großem Abstand gut im Auge behalten.
    »Seit ein paar Minuten fährt der Volvo etwas langsamer«, bemerkte Butler. »Warum das plötzlich? Die Straße ist doch völlig frei, es sind kaum Autos unterwegs.«
    »Vielleicht telefoniert er«, meinte Nield.
    »Glaubst du, er hat uns entdeckt?«
    »Würde mich ziemlich wundern, wenn nicht. Schon eine ganze Weile fahren zwei Wagen in dieselbe Richtung – seiner und unserer.«
    »Das gibt vielleicht Ärger«, bemerkte Nield gelassen. »Meine Rede. Halt die Augen offen.«
    Sie kamen an eine Straßengabelung, an der Butler die linke Abzweigung nahm. Nield sah nach Süden. Ein gutes Stück hinter ihnen flog ein Hubschrauber die Straße entlang, von der sie gerade abgebogen waren.
    »Vielleicht von dem Hubschrauber«, murmelte Butler.
    »Das glaube ich nicht. Sonst wäre er schon längst näher gekommen, um sich uns genauer anzusehen. Außerdem hat er seinen Kurs nicht geändert, seit Charlie telefoniert hat.«
    »Charlie?«
    »Paulas Fahrer. Irgendwie muß ich ihn doch nennen.« »Charlie steigt jetzt wieder aufs Gas, fährt sogar schneller als vorher.«
    »Könnte heißen, daß Gefahr im Verzug ist. Etwas, von dem Charlie wegkommen will.
    Uns zum

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