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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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erschrocken. Was sollte das denn jetzt bitte?! Nimmt er mich mal wieder auf den Arm?
Sein blödes Grinsen verrät mir, dass es natürlich nur Spaß war.
„Schon klar, ganz ruhig“, sagt er und schnappt sich die Papiertüte, die sofort in seiner Tasche verschwindet, während er Richtung Tür läuft.
„Ich bin um 12.00 Uhr da, bis später.“ Er hebt zum Gruß noch seinen Kakaobecher und ist auch schon verschwunden. Hinaus in die Dunkelheit Richtung Supermarkt seiner Eltern.
„Ist er schon weg?“, fragt Tante Abby mich, als sie neben mir mit einem Tablett Brownies auftaucht.
„Ja, er war spät dran. Der Supermarkt macht doch um 8.00 Uhr Uhr auf und er räumt immer das Obst und Gemüse ein“, erzähle ich, während ich ihr die Brownies abnehme und in die Auslage stelle.
„Hat er denn was gegessen?“ Neugierig schielt sie über meine Schulter in die Auslage.
„Ja, ich habe ihm ein paar Muffins mitgegeben, einen hat er gleich hier gegessen.“ Da fällt mir ein, dass ich ja noch Sophies Kekse dabeihabe. Ich laufe zum Garderobenständer und angele das Beutelchen hervor, das ich vor Tante Abbys Augen öffne.
„Sie macht wirklich die leckersten Kekse, die ich kenne“, meint Tante Abby, die sich gleich einen nimmt, den ich ihr anbiete.
„Ja …“, antworte ich knapp und esse selbst welche. Diese Ruhe hier tut wirklich gut.

Ein paar Minuten schweigen wir uns an, trinken Kakao und etwas Tee, essen dabei die Kekse und lauschen der Musik im Radio.
„Dieser Joshua …“, beginnt meine Tante mit einem Klang in ihrer Stimme, der mich hellhörig werden lässt.
„Ähm, ja, dieser Joshua ist ein Freund von mir, wie eine Freundin. Versuch uns bitte nicht zu verkuppeln“, antworte ich hastig, bevor sie mir mit irgendwelchen romantischen Fantasien kommt und ich ihm nie wieder in die Augen sehen kann.
„Aber süß ist er schon, nicht?“ Sie schwänzelt um mich herum, als erwarte sie jeden Augenblick einen freudigen Jauchzer von mir, den es aber nicht geben wird.
„Ich meine das schon ernst, außerdem ist er in ein anderes Mädchen verliebt, da bin ich ganz sicher.“ Er hat mir zwar immer noch nicht gesagt, in wen und ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, aber er macht mir schon seit Wochen den Eindruck, als leide er unter Liebeskummer.
„Und wenn er dich meint? Ihr wärt so ein süßes …“
„Bitte nicht, Abby“, flehe ich meine Tante an, die sich bereits im Brautjungfernkleid und mich im Brautkleid vor dem Altar sieht.
„Wir sind wirklich gute Freunde und ich will ihn mir nicht als potenziellen Freund vorstellen, das macht alles nur kaputt. Also bitte … Ich bin froh, dass ich ihn habe und er sich überhaupt mit mir abgibt. Er ist doch der einzige Freund, den ich habe.“
Jetzt ist genau so eine Situation eingetroffen, die ich eigentlich vermeiden wollte. Ich bin lauter geworden und Tante Abby sieht mich erschrocken an.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren …“, murmele ich und laufe um die Theke herum, um die Tische abzuwischen, obwohl diese eigentlich sauber sind.
„Du musst dich nicht entschuldigen, es ist doch gar nichts passiert. Ach, Thalis. Süße. Liebes. Natürlich hast du Freunde. Du hast mich und Roger und Kimmy, und wenn man sich so umsieht, interessiert sich Logan auch für dich. Es ist nicht wichtig, wie viele Menschen einen mögen, sondern, dass die Menschen es ehrlich mit dir meinen und für dich da sind.“ Sie läuft auf mich zu und schnappt sich einen zweiten Lappen, mit dem sie mir hilft.
„Okay …“, antworte ich knapp und versuche, mich dabei auf das Putzen zu konzentrieren.
„Jeder Junge, der dich nicht will, ist es nicht wert, jemals von dir geliebt zu werden“, sagt sie dann plötzlich, bevor sie lächelnd den Eimer nimmt und damit in der Küche verschwindet.
Was für schöne Worte. Mein Herz klopft stärker, als sie mich hier stehen lässt und die Worte noch immer in meinem Gedächtnis hallen. Aber ist das nicht normal in der Familie? Dass man einander wertschätzt und mag? An mir ist einfach nichts Besonderes. Ich bin halt ein ganz normales Mädchen. Ich hatte ganz gute Noten, außer in Mathe und Sport, aber das war es dann auch. Ich lese gerne, höre gerne Musik und schaue ein paar Serien, aber eine Disco habe ich noch nie von innen gesehen. Pemberton habe ich nie wieder verlassen, nachdem wir hierhergezogen waren. Was könnte ich schon einem Jungen bieten? Ich bin doch total langweilig.
Ich seufze und stelle mir dabei vor, wie

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