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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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dass er Logan sagen soll, dass du ihn nicht magst.“ Tante Abby hat mit einem Mal so einen mütterlichen Blick drauf, als wollte sie mich trösten. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Meine Mom hat mich früher so angesehen, wenn ich mich in mein Zimmer verkroch und viele Stunden weinte und nicht mehr herauskommen wollte, da mich die anderen Kinder in der Schule ärgerten, später sogar mobbten. Ihr Blick verunsichert mich, aber ich schaffe es, mich wieder zu fangen, indem ich beiseite sehe und erneut beginne, die Theke zu säubern.
„Ach, er ist ja kein schlechter Mensch. Er ist nur … zu sehr von sich überzeugt und versteht einfach nicht, dass ich nichts von ihm will.“ Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber die Tatsache, dass er mit seinen Annäherungsversuchen von heute auf morgen aufhören könnte, passt mir auch nicht. Einerseits wäre es ganz schön, wenn er mir nicht ständig so nahe kommen würde, auf der anderen Seite würde mir wohl auch etwas fehlen. Ist das vielleicht Liebe? Ich sehe auf und blicke durch das Fenster, beobachte eine Frau, die über die Straße eilt.
Liebe ist doch etwas anderes. Auch wenn ich sie nur aus Büchern und Filmen kenne, aber Liebe muss einfach so sein, wie sie immer beschrieben wird. Dieses wohlige Gefühl und das dringende Bedürfnis, der Person immer nah sein zu wollen. Auch wenn es Bücher gibt, in denen es anfangs gar nicht so scheint, als würden die beiden Protagonisten sich ineinander verlieben. Erst gestern beendete ich einen Liebesroman, in der sich die beiden Hauptfiguren anfangs gar nicht mochten. Sie stritten ständig und merkten irgendwann, dass sie sich doch gar nicht so unähnlich waren. Am Ende waren sie dann zusammen.
Logan … Logan Rider. 20 Jahre alt, nur wenige Monate älter als ich. Blondes, leicht lockiges, volles Haar, graue Augen, gut gebaut. Wenn man nur danach gehen würde, wäre er wohl perfekt. Aber ist perfekt das, was ich will? Sohn reicher Eltern, die in Pemberton ein Hotel mit 24 Zimmern besitzen. Er selbst wohnt dort in einer ausgebauten Wohnung im Dachgeschoss. Er lebt also ein gutes Leben. Beide Eltern erfreuen sich bester Gesundheit und seine jüngere Schwester ist gut in der Schule. Warum sollte sich so jemand für so jemanden wie mich interessieren? Der Vater tot, die Mutter im Sterben, keine Geschwister, nur das Geld, das der Vater hinterließ … Das ergibt einfach keinen Sinn. Logan baggert schließlich jede an und vergnügt sich oft mit Touristinnen, die er mit seiner Mounty Uniform beeindrucken kann. Der weiß sicherlich auch nicht, was Liebe ist, noch viel weniger als ich.
„Denkst du gerade über Logan nach?“, fragt mich Tante Abby, die ruhig neben mir steht und mich beim Putzen beobachtet.
„He, was?“ Ich schrecke zusammen und blicke irritiert zu ihr.
„Nein, natürlich nicht.“ Ich schüttele mich, denn irgendwie fühle ich mich ertappt.
„Na ja, weil du seit gefühlten fünf Minuten die gleiche Stelle putzt. Wenn du so weitermachst, muss ich die Theke neu lackieren, weil du bis zur Holzschicht durchgedrungen bist.“ Sie kichert und lehnt sich gegen die Theke, während sie mir wieder diesen mütterlichen Blick zuwirft, als hätte sie so viel Verständnis für meine Situation, wie meine eigene Mutter.
„Du bist noch jung, warte nur ab. Du wirst irgendwann jemandem begegnen, der dich vollkommen von den Socken haut.“ Sie grinst breit und rückt etwas näher.
Jemand, der mich von den Socken haut? Das wäre schön. Auf der anderen Seite würde es ja doch nichts bringen. Wann sollte ich ihn treffen? Nach der Arbeit? Ich muss doch nach Hause! Das würde einfach nichts werden. Aber … nur mal gefragt werden. Nur mal fragen, das wäre schön.
„Aber bitte nicht Logan. Der ist so schleimig.“ Tante Abby schüttelt sich und schlingt dann ihre Arme um mich. Es tut gut, wenn sie mich umarmt und fest an sich drückt, auch wenn ich diese Art von Umarmungen nicht erwidern kann. Es ist irgendwie seltsam. Ich liebe meine Tante, sie ist ja eigentlich meine einzige Freundin und gibt sich solche Mühe, mich ab und zu zum Lächeln zu bringen. Es ist eigentlich unfair, dass ich mich ihr gegenüber so kühl verhalte. Doch jedes Mal, wenn ich lächeln will, fühle ich mich schuldig und das Bild meiner Mutter taucht vor mir auf. Wie sie da liegt und nichts zu lachen hat. Sie kann doch nur Musik hören, Fernsehen schauen und sich mit Sophie unterhalten, wenn sie keine Schmerzen hat. Es wäre einfach nicht fair!
„Okay

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