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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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anders als das der restlichen Seiten!
„Das gibt es doch nicht …“, murmele ich irritiert und fahre mit meinen Fingern über das raue Papier. Es ist dem der anderen Seiten sehr ähnlich und ebenso alt und abgegriffen. Aber je länger ich es betrachte, je sicherer bin ich mir, dass diese Seiten nachträglich in das Buch eingearbeitet wurden.
„Abby?“ Ich bin ganz aufgewühlt und laufe zu Abby in die Küche, die sich erschrickt und sich sofort von mir wegdreht, als ich auf sie zulaufe. Sie greift nach dem Schneebesen und beginnt, in der Schüssel die Sahne zu schlagen.
„Ja?“, fragt sie mich. Hat sie etwa geweint?
„Sag mal, dieses Buch hier, hat sich das mal jemand für längere Zeit ausgeliehen? Ich habe das Gefühl, dass ein paar Seiten ausgetauscht wurden“, sage ich und stelle mich direkt neben sie. Abby wischt sich kurz ein paar Tränen weg, die ich nicht kommentiere, und schaut flüchtig auf das Buch.
„Unsinn, warum sollte das jemand machen?“, antwortet sie mir knapp und geht ein paar Schritte zur Küchenmaschine.
„Ich habe das Gefühl, dass ich die Legende der Bären und Wölfe anders kenne. Diese Fassung in dem Buch ist total merkwürdig.“
„Das liegt daran, dass ich das Buch erst seit einigen Jahren habe. Als du noch klein warst, hatten wir eine neuere Ausgabe“, erklärt sie mir. Doch … irgendwie bleibt mein ungutes Gefühl. So kenne ich Abby nicht. Ich bleibe eine Weile neben ihr stehen, bevor ich aus der Küche gehe und dabei sage: „Dann habe ich mich wohl geirrt.“ Doch ich verstaue das Buch in meiner Tasche. Wenn ich wieder zuhause bin, muss ich mir das genauer ansehen.
Nachdem ich meine Jacke und die Schuhe ausgezogen habe, lege ich meine Schürze um und gehe zurück in die Küche, um Abby beim Backen zu helfen.
„Mom hat mich heute über Valom ausgefragt. Woher weiß sie eigentlich von ihm?“, frage ich sie endlich, während ich das Backblech einfette.
„Von mir“, antwortet Abby mir knapp.
„Aber …“, will ich protestieren. Doch Abby fährt mir dazwischen: „Kein Aber. Auch wenn du jetzt volljährig bist … Es ist wichtig, dass deine Mom alles über dich erfährt. Wer weiß, wie lange sie noch lebt, und da soll sie nicht wissen, dass du einen Freund hast? Es ist nicht gut, wenn du sie anlügst!“ So wütend habe ich Abby noch nie erlebt. Was ist denn nur los?!
„Ich habe sie nicht angelogen, ich habe es ihr nur noch nicht gesagt. Valom und ich waren nur spazieren, da kann man noch gar nicht von einer Beziehung sprechen.“ Ich muss mich sehr bemühen, ruhig zu bleiben. Abby hat mich noch nie derartig angegriffen. Liegt es an der Begegnung mit dem Wolf oder dem Buch?
„Und was ist mit deinen Freundinnen? Julia und Emma? Adisson hat mich so oft nach ihnen gefragt … Sie weiß, dass es Julia und Emma nicht gibt, aber sie sagt dir nichts, weil sie dich nicht in Verlegenheit bringen möchte.“ Abbys Hände greifen die Schüssel vor sich und mit einem lauten Rumms knallt sie diese auf die Arbeitsplatte. Ich schrecke zurück und starre Abby entsetzt an.
„Mom … weiß davon?!“
Abby legt sich eine Hand vor das Gesicht und atmet tief ein und aus. Ich wage es gar nicht, meine Frage erneut zu stellen.
„Ja. Weil ich ihr jeden Tag erzähle, was du tust“, schreit Abby mich an und sieht mir dabei wütend und verzweifelt in die Augen. Sie weint und ihr ganzer Körper zittert.
„Wenn ich einkaufen fahre, fahre ich auch zu ihr, damit sie weiß, was ihre Tochter tut, da du ihr jeden Tag eine heile Welt vorspielst!“ Abby scheint sich selbst vor ihren Worten zu erschrecken, da sie nun eine Hand vor ihren Mund hält und mich entschuldigend ansieht.
„Entschuldige, ich wollte nicht …“
„Schon gut“, sage ich ruhig und stütze mich zugleich an der Arbeitsplatte ab. Ich kann Abby nicht länger ansehen, daher starre ich auf den Boden.
„Thalis, ich wollte nicht …“
„Hast du aber!“ Nur zu gerne würde ich jetzt aus der Küche rennen, doch ich habe einen Job hier und muss helfen, den Kuchen zu backen. Die Kunden möchten Kuchen essen. Logans Schwester Sandy kommt heute sicher wieder, sie liebt Kuchen und Brownies. Wenn ich Abby jetzt nicht helfen würde, wäre sie bestimmt traurig. Ich drehe mich langsam von ihr weg und greife nach dem Pinsel, mit dem ich die Backform weiter einfette und mir danach die zweite Form greife, um diese ebenfalls einzufetten. Ehe Abby noch etwas sagen kann, kommt Onkel Roger in die Küche.
„So, ich gehe dann

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