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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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es gar nicht so schlecht hier. Nein, es ist sogar großartig hier. Das Bookdelicious ist einzigartig!
Die Außenfassade ist noch aus den 50er-Jahren, kurz nachdem Pemberton gegründet wurde und sich nach und nach der Stadtkern aus der Erde erhob. Innen wurde vor sieben Jahren grundsaniert, auch wenn es das Bookdelicious schon gegeben hatte. 2002 kauften meine Mutter und meine Tante es und sanierten es. Vorher war hier ein anderes Café drin gewesen, deren Inhaberin verstarb. Die beiden Angestellten, Tom und Jenny, wurden übernommen und arbeiten weiterhin als Vollzeitkräfte im Service.
Ich lehne mich auf die Theke und sehe mich um. Die Fenster, die bis zur Decke reichen, erhellen den vorderen Raum, wo die Theke steht, an der Kaffee, Tee, Kakao und diverse Kuchen und Kekse angeboten werden. Vor den Fenstern gibt es kleine Sitzbänke mit Tischen sowie Hockern. Hier verweilen oft Schüler und Touristen auf der Durchreise, die sich eine schnelle Tasse Tee oder Kaffee gönnen. In der Raummitte gibt es einen Gang in den hinteren Raum, der durch keine Tür getrennt wird. Man kann einfach so hindurchlaufen. Auf der rechten Seite hängen die Jacken der Kunden, sodass wir sie immer im Blick haben. Links sind die Kundentoiletten, die den vorderen von dem hinteren Raum abgrenzen. Auf den ersten Blick wirkt der Verkaufsraum wie ein Mix aus bunt zusammengewürfelten Möbelstücken, aber jeder Stuhl, jeder Tisch und jedes Kissen ist einzigartig. Im hinteren Teil sieht es aus wie in einem großen Wohnzimmer. Diverse Sofas und Sessel stehen hier, Tische und Beistelltische, Pflanzen und es gibt einen kleinen Wintergarten, der in den wenigen Sommermonaten geöffnet ist und auf die Terrasse einlädt.
Neben den Garderobenständern ist eine Wendeltreppe, die in den ersten Stock hinaufführt. Dort gibt es einen großen Raum, der durch einige Trennwände, die etwa zwei Meter hoch sind, kleine, private Räumlichkeiten erzeugen. Da dies ein altes Gebäude ist, sind die Decken über vier Meter hoch und mit Verzierungen geschmückt.
Geht man die Wendeltreppe weiter hinauf, erreicht man den zweiten Stock. Dort wohnt meine Tante mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Neue Kunden, die nur auf der Durchreise sind, oder allgemein Touristen verlaufen sich gerne bis nach oben und standen schon des Öfteren bei ihnen im Wohnzimmer.
Ich muss kichern, da ich mir Onkel Roger dabei vorstelle, wie er im Pyjama auf der Couch liegt und eine Horde Touristen neben ihm steht und nach einer neuen Tasse Tee fragt.
„Oh, so gut gelaunt heute?“ Tante Abby steht neben mir und legt ihre Hand auf meine Schulter, drückt mich so näher an sich und reibt dabei ihre Nase gegen meine Wange. Kuscheln nennt sie das.
„Ich musste nur an etwas Lustiges denken …“, antworte ich ihr und entspanne meinen Kiefer. Er tut ganz weh von diesem Lächeln.
„Oh, erzähl!“, sagt sie aufgeregt und räumt dabei die Tassen hin und her.
„Ach … nur, nein, das ist unwichtig, glaub mir.“ Ich blicke hinaus auf die Straßen, die man ohne die Straßenlaternen gar nicht erkennen könnte. Hier ist es so hell, dass ich mir wie auf dem Präsentierteller vorkomme.
Schritte sind zu hören. Sie kommen von der Wendeltreppe, also ist Onkel Roger noch da.
„Da seid ihr ja endlich …“ Meine Tante eilt zu ihrem Mann, der bereits in seiner Mounty Uniform steckt und eine schlafende Kimmy trägt. Sie sieht zu niedlich aus, wie sie im Tiefschlaf in seinen Armen hängt, den Kopf an die Schulter ihres Vaters gekuschelt, den Mund leicht geöffnet und mit einer kleinen Sabberspur, die sich auf der Uniform abzeichnet.
„Die Flügelchen ziehen wir ihr aber aus …“, sagt Abby, die mit ihren Händen nach den Prinzessinnen-Zauberflügeln greift, die ihre Tochter trägt, doch Roger dreht sich geschwind von ihr weg.
„Nein, lass das lieber! Ich habe fast eine Stunde gebraucht, um sie anzuziehen, und wenn du ihr die Flügel ausziehst, dann weint sie wieder und das ertrage ich nicht“, flüstert Roger entkräftet.
„Sie trägt doch nur eine Strumpfhose und ein Kleid. Ich hab dir doch gesagt, zieh ihr eine Hose an und zwei T-Shirts und einen dicken Pullover.“ Tante Abby seufzt und streichelt ihrer Tochter über die Haare.
„Ja, toll, das ging aber nicht, sie ist durch die ganze Wohnung gerannt und hat geschrien, weil sie das lila Kleid anziehen wollte“, motzt Roger zurück, der sich ein tröstendes „Oh, du armer, armer Daddy“ anhören muss.
„Sehr witzig …“ Roger seufzt und

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