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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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versuchte, dorthin zu schauen, wohin er eben geblickt hatte. Und auf einmal sah er es.
    »Noch so ’n Kästchen!«, rief er erstaunt und kniete sich auf den Boden. »Was macht das denn hier?«
    Unter der Bank, die die ganze Mitte des Raumes durchzog, stand eine jener schwarzen Plastikboxen, die sie bereits in der Futterkammer des Labors gesehen hatten. Aber diese Box unterschied sich in einem Punkt von denjenigen, die Peter schon kannte.
    »Die ist ja kaputt!«, sagte er überrascht und befühlte das untertellergroße Loch, das das Kästchen auf einer Seite aufwies. »Ganz glatte Ränder. Hm, seltsam. Aber irgendwie sind die auch … klebrig.« Peter kroch noch weiter unter die Bank, hob die Box an seine Nase und roch an dem merkwürdig klebrigen Rand des Loches. »Wachs! Riecht nach Wachs. Wieso riecht denn das nach –«
    Urplötzlich hallte eine unfreundliche Stimme durch die gerade noch verwaiste Kabine. »Und? Haben wir gefunden, was wir gesucht haben?«
    Peter schoss hoch. Aber im nächsten Moment durchzuckte ein jäher Schmerz seinen Kopf, und dann wurde es schwarz um ihn.

Ungebetener Besuch
    Justus verkniff sich das Lachen, während Bob Peter ungeniert angrinste. »Ich hoffe, die Bank ist halbwegs heil geblieben. In unserer Kasse herrscht nämlich wieder mal gähnende Leere. Wir können es uns nicht leisten, eine demolierte Holzbank zu ersetzen!«
    »Ihr seid ja so was von mitfühlend! Wirklich! Wahre Freunde!« Peter drückte sich den Eisbeutel noch fester auf die Beule und verzog das Gesicht, als einer der Eiswürfel über die schmerzhafte Stelle rieb. »Mann, ich dachte im ersten Moment, da steht Deep Voice hinter mir und bläst mir gleich das Licht aus! Da hättet ihr euch natürlich erst in aller Ruhe umgesehen, wo die Sitzbank anfängt und wo sie aufhört, hättet eure wertvollen Rüben gemächlich darunter hervorgehoben und wärt dann gemütlich aufgestanden, nicht wahr?«
    »So ungefähr«, flachste Bob.
    »So siehst du aus!«
    Justus winkte beschwichtigend ab, blickte aber Peter dabei immer noch nicht an. Dieses erbarmungswürdig verzerrte Gesicht und der gigantische Eisbeutel auf dem Kopf sahen einfach zu komisch aus. »Wer war es denn jetzt wirklich, Zweiter?«, fragte er. »Du sagtest vorher nur etwas von einem Typen , der plötzlich hinter dir gestanden hätte.«
    »Der Sportwart«, grunzte der Zweite Detektiv. »Er hat vorher die Duschen sauber gemacht und mich im Waschraum bemerkt, als er seine Besen und Eimer wegräumte. Dann ist er mir gefolgt, weil er glaubte, dass ich die Spieler beklauen wollte.«
    »Eine löbliche Einstellung«, befand Bob und versuchte dabei so ernst wie möglich zu wirken, was ihm aber nur ansatzweise gelang. »Der Mann nimmt seinen Job ernst, das kannst du ihm nicht verdenken.«
    »Dieser Mann hätte mich fast zu Tode erschreckt!«, fuhr Peter auf und zuckte gleich wieder zusammen, weil die heftige Bewegung den Schmerz in seinem Kopf erneut hatte aufflammen lassen. »Aber wahrscheinlich sterbe ich sowieso bald«, jammerte er. »An inneren Kopfblutungen, Aderriss, Nervenquetschung, Schädelspaltung –«
    »Hirntrauma nicht zu vergessen!«, ergänzte Justus und nickte ernst.
    »Das wohl nicht«, widersprach jedoch Bob.
    Justus sah ihn überrascht an. »Wieso denn nicht? Bei so einem Schlag kann man nie wissen.«
    Bob winkte gelassen ab und sagte: »Wo nichts ist, da kein Trauma!«
    Justus lachte laut auf, während Peter erst einmal die Luft wegblieb. Aber bevor er noch etwas sagen konnte, war Bob schon bei ihm. »Gib her, du arme Wurst!«, forderte er ihn augenzwinkernd auf und griff nach dem Eisbeutel. »Ich mach dir neue Eiswürfel rein.«
    Der dritte Detektiv ging zum Kühlschrank, hantierte dort eine Weile herum und kam schließlich mit einem prall gefüllten Beutel zurück. »Hier!«, sagte er und übergab ihn Peter, der ihn mit einem leisen Grummeln entgegennahm. So ganz hatte er seinem Freund noch nicht verziehen.
    Gerade wollte sich Bob wieder hinsetzen, als ihm etwas Merkwürdiges auffiel. »Sagt mal, hat einer von euch heute Vormittag die Dachluke aufgemacht und dann nicht wieder geschlossen, als wir gegangen sind?« Bob näherte sich dem kleinen, aufklappbaren Milchglasfenster, das in die Decke des Wohnwagens eingepasst war. Es stand gut eine Handbreit offen.
    »Nicht, dass ich wüsste«, grummelte Peter.
    »Nein.« Justus schüttelte den Kopf.
    »Hm, seltsam«, meinte Bob, »dann haben wir’s wahrscheinlich über Nacht aufgelassen. Gott sei Dank hat es

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