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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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als das, so viel mehr.
    Als klar wurde, dass sie nichts weiter sagen würde, verließ der Hauptmann sie und eilte zu seiner Seite des Lagers.
    Großmutter betrachtete ihre roten Hände, an denen die Haut Blasen geworfen hatte, und bevor sie es noch wusste, war Lala an ihrer Seite, mit einem Tiegel Heilsalbe, ohne dass sie auch nur darum gebeten hatte.
    »So ein braves Mädchen«, sagte Großmutter. »Ich bin müde bis in die Knochen, aber sobald wir uns um meine Hände gekümmert haben, sollten wir helfen, Amalas Baby aufzubahren.«
    Lala rieb Großmutters Hände mit der Salbe ein, dann half sie ihr aufzustehen und ihre schmerzenden Knochen zu bewegen. Großmutter hinkte auf Amalas Zelt zu, aus dem so viel Trauer zu hören war.
    »Ihr Kind ist für das Reich gestorben«, murmelte Großmutter. »Ich werde sie dazu bringen, das einzusehen, und dann wird sie stolz sein.«

MERDIGENS GESCHICHTE
    Das Unwetter hatte keinem von ihnen gutgetan, dachte Dale, außer vielleicht Alton. Bei ihm hatte es offenbar etwas von seinem inneren Aufruhr beruhigt, jedenfalls bis ihm klar wurde, dass es jetzt noch weitere Verspätungen geben würde dank der Vernichtung in beiden Lagern. Als Höchstrangiger war es seine Pflicht, die Wiederaufbauarbeiten zu beaufsichtigen.
    Der Wind hatte Dächer von den neuen Hütten im Hauptlager abgerissen, und entwurzelte Bäume hatten Zelte umgefegt. Jeder Einzelne arbeitete daran, Zufluchten zu sichern, Vorräte und Ausrüstung zu retten und sich um die Verwundeten zu kümmern – sogar Dale, obwohl Leese sie oft veranlasste, sich auszuruhen.
    Von Alton geschlagen zu werden und in den Schlamm zu fallen, hatte Dales Wunden nicht geholfen, aber es war weniger der körperliche Schmerz oder die vielsagende Prellung an ihrer Wange, was sie am meisten schmerzte. Es ging mehr um ihr Denken und Fühlen. Die Logik sagte ihr, dass er ihr nicht hatte wehtun wollen, dass er einen inneren Kampf geführt hatte, so wie er dem Unwetter mit der Faust gedroht und den Göttern wer weiß was an den Kopf geworfen hatte. Er hatte im Licht der Blitze ausgesehen wie ein Wahnsinniger, als der Wind und der Regen auf ihn eingedroschen hatten.
    Sie erinnerte sich daran, wie die Mondpriester von den Dämonen
gesprochen hatten, die in den Höllen wohnten, und wie sie manchmal aus ihrem Gefängnis entkamen, die Seelen von Menschen in Besitz nahmen und ihr Verhalten änderten. Im schlimmsten Fall konnten die Dämonen die Leute dazu bringen, schreckliche Dinge zu tun, wie jemanden zu töten. Sie glaubte nicht, dass Alton mit dieser Art von Dämonen zu tun hatte, aber es war ein gutes Bild für das, wogegen er anscheinend ankämpfte.
    In den Tagen nach dem Sturm hatte sie das Flüstern unter den Soldaten, Arbeitern und Dienern der beiden Lager gehört, die glaubten, dass er den Verstand verlor, genau wie es mit seinem Vetter passiert war. Alton hatte das wohl auch bemerkt, denn er arbeitete vom Morgengrauen bis in die Nacht, um dafür zu sorgen, dass die Ordnung wiederhergestellt wurde, Dächer neu gedeckt, abgebrochene Äste weggeräumt und Zelte geflickt wurden. Dale ging allerdings davon aus, dass nur der dünnste Firnis seine Frustration und seinen Zorn zurückhielten.
    Ja, ihre Logik sagte ihr, dass er nicht er selbst gewesen war, als er sie geschlagen hatte, aber ganz gleich, wie oft er sich entschuldigte, sie war tief drinnen gekränkt. Er hatte sich nicht einmal davon abhalten können, sie zu schlagen, seine Freundin, die ebenfalls Reiter war.
    Im Augenblick brannte die Sonne auf ihre Schultern, als sie vor der Turmwand stand. Sie konnte das ruhige Wetter dieses Tages nicht mit dem heftigen Sturm der vergangenen Nacht zusammenbringen, aber der Schutt, der immer noch im Lager zu finden war, stellte einen eindeutigen Beweis dafür dar, was geschehen war.
    Beim Frühstück hatte Alton erklärt, sie hätten genug an den Lagern gearbeitet, dass er sich wieder auf den Wall und den Himmelsturm konzentrieren könnte, und nun spürte sie
seine Präsenz hinter sich wie eine physische Kraft, die sie drängte, durch die Wand des Turms zu gehen.
    Sie holte tief Luft, berührte ihre Brosche, und ohne zurückzuschauen oder mit ihm zu sprechen, sank sie in den Himmelsturm. Der Weg durch die Wand war nicht so fließend, wie sie ihn in Erinnerung hatte, sondern stieß sie mit scharfen Kanten, und die Struktur des Steins rieb über ihre Haut. Die Stimmen waren überall, kratzten an ihrem Geist und waren rastlos. Als sie aus der Mauer in die

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