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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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verstehe. Wenn ich das Buch finde, bringe ich es nach Sacor.«
    »Genau«, stellte Großmutter fest. »Und dann?«
    »Und dann suche ich Gare und Rol in der Schänke Zum Zeichen des roten Pfeils und zeige ihnen das hier.« Er zog einen Anhänger mit dem Schwarzen Baum darauf unter seinem Hemd vor. In weißer Farbe war darauf das Herzzeichen für »Freund des Zweiten Reiches« angebracht. »Dann sage ich ihnen, was getan werden muss. Von diesem Punkt an werden sie die Führung übernehmen.«
    »Sehr gut, Thursgad«, sagte Großmutter. »Ich werde stolz auf dich sein. Ich weiß, dass du dich gut schlagen wirst.« Sie
verstärkte ihre Worte mit einem Lächeln. Er lächelte zurück, wenn auch etwas zögernd.
    »Ich werde nun den Sucher machen«, sagte sie, »und du darfst nicht nachlassen, ihm zu folgen.«
    »Das werde ich nicht, Großmutter.«
    »Ich weiß, mein Junge.« Sie nahm den gestrickten Beutel aus ihrem Wollkorb. Da sie alle vier Farben benutzt hatte und viele Knoten und Lücken und heraushängende Fäden daran hingen, sah der Beutel aus, als wäre er von einer Verrückten gestrickt worden, aber jede Masche, jeder Knoten verbanden den Zauber, um den Sucher hervorzubringen und in die richtige Richtung zu schicken. Aus ihrer Tasche holte sie einen Fingerknochen von Theanduris Silberholz. Die Geschichte, wie einer ihrer Urahnen sich ihn verschafft hatte, lag hinter dem Schleier der Zeit verborgen. In diesen Tagen hatte der Brauch vorgeschrieben, die Überreste von Magiern zu kremieren und die Flammen mit Magie zu verstärken, damit genügend Hitze entstand, jeden einzelnen Knochen zu Asche zu brennen, und dann wurde die Asche über einen weiten Bereich verstreut. Knochen hatten Macht, und die Sacorider wollten nicht, dass Macht in die falschen Hände geriet.
    Großmutters Ahnen hatten die Voraussicht gehabt, diesen Fingerknochen zu stehlen und aufzubewahren, denn sie hatten irgendwie gewusst, dass er eines Tages für eine damals unbekannte Aufgabe gebraucht werden würde. Nun war diese Aufgabe offensichtlich, und Großmutter fühlte sich geehrt, dass es zu ihren Lebzeiten geschehen würde. Um das Buch von Theanduris Silberholz zu finden, brauchte sie etwas von seiner Essenz, und der Fingerknochen würde hervorragend geeignet sein.
    Tatsächlich handelte sich um einen ganzen Finger, die Gelenke
waren mit verblasstem, verknotetem Garn zusammengehalten, der Knochen glattes Bein. Sie steckte ihn in den Beutel, gebrauchte das Wort der Macht und warf den Beutel ins Feuer. Das Garn des Beutels wand sich wie glühende Würmer, und der Knochen selbst versuchte, aus dem Beutel und aus dem Feuer herauszukommen, aber er saß in der Falle. Der Beutel schmolz in den Knochen, bis alles zu einem einzigen Klumpen zwischen den Kohlen geworden war.
    Großmutter war müde. Die Kugel herzustellen, hatte sie erschöpft, aber sie sammelte alle Energie, die sie noch hatte, und blies in die Kohlen. Die Flammen zuckten auf, und aus ihnen erhob sich eine weitere Kugel, eine winzige Kugel aus rotgoldenen Flammen, die in der Luft waberten.
    »Führe Thursgad zu dem Buch von Theanduris Silberholz«, befahl Großmutter dem Ding.
    Der Sucher schwebte in der Luft und kreiste langsam um Thursgads Kopf. Der Soldat befeuchtete sich die Lippen, und ein Schweißtropfen lief ihm über die Schläfe.
    »Er wird dich auf dem direktesten Weg führen«, sagte Großmutter.
    Hauptmann Immerez winkte einen anderen Soldaten, der mit Thursgads Pferd und seiner Ausrüstung wartete. Ohne ein Wort stieg Thursgad in den Sattel, den Blick auf den Sucher fixiert.
    »Geh mit meinem Segen«, sagte Großmutter.
    »Ja, Großmutter«, sagte er, und der Sucher flackerte auf und flog nach Osten.
    »Worauf wartest du noch, Idiot?«, schrie der Hauptmann Thursgad an.
    Thursgad spornte sein Pferd an und folgte dem Sucher.
    Hauptmann Immerez murmelte beinahe lautlos vor sich hin, als er Thursgad hinterherschaute, dann sagte er: »Ich habe
ihm klargemacht, dass er nicht versagen darf. Er ist nicht gerade der Klügste.«
    Großmutter seufzte. »Ich weiß, aber er wird mich nicht enttäuschen.«
    Der Hauptmann sah aus, als wolle er gehen, aber dann zögerte er. Er rieb sich mit dem Haken am Kinn, wie er es immer tat, wenn er beunruhigt oder nachdenklich war. »Großmutter, dieses andere Ding, was Ihr gemacht haben … Was ist das?«
    »Nur etwas, um den König und seine Leute zu beschäftigen. Ja, ein klein wenig Garn, um die Grundmauern der Burg zu erschüttern.« Aber es war mehr

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