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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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bemerkte Amberhill erst, als sie ihn beinahe erreicht hatte. Er schien lässig einherzuschlendern, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und schaute zu den hohen Mauern der Burg hinauf, oder vielleicht auch zu den Blättern, die von den Bäumen wirbelten. Er war das Abbild eines tatenlosen Adligen, der keinerlei Verantwortungen hatte, mit denen er sich beschäftigen könnte.
    Er grinste, als er sie sah, und verbeugte sich tief. »Meine Dame, Ihr seid heute offenbar in Eile.«
    Ja , dachte sie, und du solltest dich mir lieber nicht in den Weg stellen. »Ich bin auf dem Weg, den König zu sehen.«
    »Oh«, sagte er. »Nach außen seht Ihr eher aus, als wolltet Ihr ausreiten.«
    Sie seufzte. »Genau darüber will ich mit ihm sprechen. Der da …«, sie zeigte mit der Reitpeitsche auf Fastion, »… will mich nicht einmal einen schlichten Ausritt machen lassen.«
    Amberhill achtete kaum auf die Waffe. »Aha. Es ist sehr
ungerecht, obwohl ich weiß, dass Zacharias nur Euer Wohl im Sinn hat.«
    » Sein Wohl«, murmelte Estora.
    Amberhill rieb sich das Kinn. »Ja, ich kann sehen, wie seine Einschränkungen Euch reizen. Vielleicht kann ich ein gutes Wort für Euch einlegen?«
    Seine Worte beruhigten sie. Sie hatte keine Ahnung, ob dieser junge Adlige auch nur den geringsten Einfluss auf seinen Vetter hatte, aber sie war dankbar für das Hilfsangebot und nicht in der Stimmung, einen Verbündeten abzulehnen.
    »Möchtet Ihr mich begleiten?«, fragte sie.
    Wieder verbeugte er sich und bot ihr seinen Arm. »Es wäre mir eine Ehre.«
    Er brachte sie auf dem ganzen Weg über das Burggelände und in die Burg selbst zum Lachen, so dass sie ihre Probleme beinahe vergaß. Ein Page informierte sie, dass sie Zacharias in seinem neuen Arbeitszimmer im Westflügel finden würde. Als sie die Tür erreichten, hatte sich ihre Stimmung angenehm verändert, aber jetzt musste sie Zacharias gegenübertreten.
    »Ich wünsche den König zu sehen«, sagte sie der Waffe an der Tür.
    Er verbeugte sich. »Es tut mir leid, meine Dame, aber er hat eine Besprechung mit …«
    »Ich habe genug davon, mir Eure Entschuldigungen anzuhören«, sagte sie.
    »Aber …«
    Sie stärkte ihre Entschlossenheit mit einem tiefen Atemzug, dann klopfte sie an der Waffe vorbei an die Tür und ging sofort hinein, ohne auf ein Wort von drinnen zu warten. Zacharias und seine Berater starrten sie mit verdutztem Schweigen an. Colin Dovekey war der Erste, der reagierte
und sich erhob, um sich zu verbeugen, gefolgt von Hauptmann Mebstone und Kastellan Sperren.
    »Meine Dame«, sagte Zacharias. »Und Xandis?«
    Amberhill verbeugte sich, ein schelmisches Lächeln auf den Lippen.
    »Es tut mir leid, Herr«, sagte die Waffe an der Tür. »Ich habe versucht …«
    »Schon gut, Willis. Weitermachen.«
    »Ja, Sire.«
    Willis und Fastion zogen sich in den Flur zurück und schlossen die Tür hinter sich. Zacharias setzte sich auf die Schreibtischkante und wartete darauf, dass Estora etwas sagte. Sie sah sich um und versuchte sich zu sammeln, aber ihre Entschlossenheit war zu Verlegenheit geworden. Der Raum war karg bis auf die notwendigsten Möbel. Zacharias’ Sachen aus seinem alten Arbeitszimmer waren noch nicht ausgepackt.
    »Um was geht es, meine Dame?«
    Er war höflich genug, und sie konnte ihm nicht ansehen, ob er sich über ihr Eindringen ärgerte oder nicht. Ihr Blick schoss zu seinen Beratern, und ihre Entschlossenheit sank noch mehr vor diesem Publikum. Wahrscheinlich sollte sie sich lieber an diese drei gewöhnen, denn sie waren seine engsten Berater, und wenn sie ein Teil seines Lebens waren, würden sie auch Teil ihres Lebens sein.
    Sie räusperte sich. »Ich möchte einen Ausritt unternehmen«, sagte sie. »Ich muss das Burggelände verlassen – oder ich verliere den Verstand.«
    Zacharias nickte bedächtig. »Ja, und wie Ihr aus unserem vorherigen Gespräch wisst, sind wir immer noch unsicher, welche Gefahr, wenn überhaupt, unsere eletischen Besucher darstellen. Ich möchte Euch nicht in Gefahr bringen.«

    »Wenn ich mich einmischen darf«, sagte Amberhill und legte die Hand aufs Herz. »Die Eleter waren eine Weile hier und haben sich in keinster Weise aggressiv gegenüber Euch oder Eurem Volk gezeigt. Sie werden sorgfältig von Euren Soldaten bewacht, und die Dame wird von Euren Waffen gut beschützt. Es kommt mir ungerecht vor, ihr das Bedürfnis nach einem Ausritt in dem Land, das sie bald mit Euch zusammen beherrschen wird, zu untersagen. Was werden die Leute

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