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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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denken, wenn sie glauben, dass sie sich in der Burg versteckt?«
    Estora jubelte innerlich, denn Amberhill hatte auf den Punkt gebracht, was sie empfand, und sie war dankbar für seine Anwesenheit und für seine überzeugende Stimme. Sein Argument war logisch, anders als die emotionalen Worte, die sie wahrscheinlich vorgebracht hätte. Er ließ ihre Bitte nicht wie eine banale Beschwerde klingen, sondern wie eine Angelegenheit, die für das Wohlergehen ihres Landes wichtig war.
    Ihr Publikum folgte dem Gespräch interessiert, besonders Hauptmann Mebstone, die offenbar amüsiert war, denn ihre Mundwinkel zuckten, als sie Zacharias in dieser Situation beobachtete, und die vielleicht gar nicht so unzufrieden darüber war, dass Estora Selbstbewusstsein an den Tag legte.
    Zacharias verlagerte das Gewicht auf dem Schreibtisch. »Lady Estora ist unsere künftige Königin, und ihre Sicherheit sollte nicht gering geachtet werden.«
    »Wenn es Euch beruhigen würde, könnt Ihr ihr weitere Wachen zur Seite stellen, und ich verbürge mich persönlich für ihre Sicherheit und werde sie begleiten.« Wieder verbeugte sich Amberhill.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte Zacharias. Er war alles andere als erfreut, aber er klang auch, als wären ihm die Argumente ausgegangen. »Ich werde Euch morgen antworten. «

    Sie waren eindeutig entlassen, und als Estora und Amberhill in den Flur traten und die Arbeitszimmertür hinter ihnen geschlossen wurde, sagte Amberhill: »Seid morgen früh bereit, meine Dame, denn wenn ich meinen Vetter richtig deute, wird man uns einen langen Ausritt auf dem Land erlauben.«
     
    Amberhill verabschiedete sich so schnell von Lady Estora, wie die Höflichkeit es erlaubte. Er musste rasch in die Stadt gehen und Morry sagen, was bevorstand. Dann würde sich Morry mit dem Wappenlosen in Verbindung setzen. Pläne und Möglichkeiten beschäftigten ihn, als er durch die Burgflure eilte. Das hier war die Gelegenheit, auf die die Rabenmaske gewartet hatte.
     
    Am Morgen ging Amberhill zum Stall, in einer Reithose, die eng war, wo es zählte, seine weichen schwarzen Stiefel bis zu den Oberschenkeln hochgerollt. Er hatte einen seiner besseren Mäntel aus dickem blauem Samt und passende Handschuhe angelegt. Darunter trug er eine kanariengelbe Weste und ein neues Leinenhemd mit einer schwarzseidenen Halsbinde. Sein Haar war mit einem schwarzen Band fest zurückgebunden. Seine Hand ruhte lässig auf dem Griff seines Rapiers.
    Er wusste sehr wohl, welche Wirkung er in dieser Aufmachung auf Frauen hatte. Er wusste, wie sie ihm mit Blicken folgten, langen Blicken, ob sie nun jung oder alt, arm oder reich waren. Einige Männer hätten ihn für geckenhaft gehalten, als unmännlich abgetan und angenommen, er sei nicht in der Lage, ein Schwert zu gebrauchen. Ihm war es nur recht, wenn sie ihn unterschätzten.
    Als er den Stall erreichte, in dem die Pferde der Adligen untergebracht waren, auch sein eigenes Tier, war er nicht überrascht,
zahllose andere Adlige im Stallhof zu finden, überwiegend Damen, darunter Lady Estoras Schwestern. Offenbar hatte sich das Gerücht, dass sie ausreiten würde, rasch im Flügel der Adligen ausgebreitet. Und sobald das der Fall war, würde es unmöglich sein, dass sie das Burggelände ohne ein Gefolge verließ, ob ihr das nun passte oder nicht. Adlige waren selten allein unterwegs, und es wäre völlig schockierend, wenn jemand von Estoras Rang ohne ein Gefolge aufbräche.
    Zusätzlich zu all den Höflingen entdeckte er sechs Waffen und sechs Kavallerieoffiziere, die als Wachen bei diesem Ausritt Lady Estoras Eskorte sein würden.
    Interessant.
    Einige saßen bereits zu Pferd, und andere tranken Tee und Branntwein, während Stallknechte nur darauf warteten, ihre Pferde herauszubringen. Lady Estora saß im Damensattel auf ihrer Stute und hatte den Rock ihres Reitkleids über die Flanke ihres Pferds gebreitet. Schwarz war an ihr eine harsche Farbe, aber er missbilligte ihren Aufzug nicht. Der Schnitt der Reitkleidung und der Umhang hatten etwas Militärisches an sich, wie die Reitkleidung vieler anderer Damen, aber ihre verfügte auch über genug Brokat und Rüschen, um sie extrem feminin zu machen. Ihr goldenes Haar war unter einem Hut hochgesteckt, der mit langen Fasanenfedern geschmückt war.
    Während sein Hengst Goss gesattelt wurde, machte Amberhill die Runde, grüßte die Versammelten, ließ Matronen erröten und brachte Estoras Schwestern, beide jünger als sie, zum Kichern. Die

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