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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Hand, und es schlitterte klirrend über den Marmorboden. Karigan fiel auf die Knie, zu atemlos, um noch etwas tun zu können. Sie würde bei der ersten Gelegenheit dieses verdammenswerte Korsett verbrennen. Falls der Dieb sie nicht vorher tötete.
    Die Spitze seines Rapiers zuckte zu ihrer Kehle. Sie ritzte ihre Haut, als sie schluckte, und warmes Blut lief über ihre Brust.
    Der Dieb lächelte und sah sie forschend an. »Damen sollten
nicht mit Schwertern spielen. Jedenfalls nicht mit den stählernen.« Er senkte die Rapierspitze zur obersten Spitze ihres Mieders und spielte damit. »Aber Ihr habt mir eine sehr interessante Ablenkung geliefert.«
    Karigan hätte ihm gern etwas gesagt, das seine Ohren versengen würde, aber sie hatte nicht genug Luft, um zu sprechen.
    »Den Göttern sei Dank!«, rief jemand im nächsten Raum. »Endlich ist die Polizei hier!«
    Karigan hatte alle anderen vollkommen vergessen, ebenso wie der Dieb, so versunken waren beide in ihre Schwertarbeit gewesen.
    »Zeit zu gehen«, sagte er. Mit einem Schnippen des Handgelenks durchschnitt er die Spitze ihres Mieders, dann wickelte er die Kette, die sie um den Hals trug, um seine Klinge und riss sie ihr weg. »Um mich an Euch zu erinnern«, erklärte er. Er nahm die Kette vom Rapier und ließ sie in die Tasche gleiten.
    Karigan griff nach ihrem klaffenden Mieder. »Ihr – Ihr …« Aber sie hatte so viel zu sagen, dass es ihr im Hals stecken blieb.
    Der Dieb wich zurück zum Ende der Ausstellungshalle, als sich Schritte näherten. Er hielt noch einmal inne und zog einen Samthandschuh aus, der das dunkle Weinrot seines Gehrocks hatte. Er küsste ihn und warf ihn vor ihr auf den Boden. »Und das hier wird Euch an mich erinnern.«
    »Ihr – Ihr – Ihr.« Das Gift in ihrer Stimme ließ ihn das Gesicht verziehen, dann grinste er breit. Er sprang auf die Armlehne von König Jonaeus’ Thron.
    Karigan zog einen ihrer nutzlosen Schuhe aus und warf ihn nach ihm. Aber sie verfehlte ihr Ziel und riss stattdessen König Jonaeus’ Krone ab.

    Bewaffnete Polizisten kamen in die Halle gerannt: »Haltet den Dieb!«
    »Guten Tag«, sagte er, kletterte auf das Sims des Fensters oberhalb von König Jonaeus und verschwand, aber nicht bevor ein besser gezielter Schuh ihn am Kopf traf.
    »Au!«, erklang sein Schrei von der Straße drunten. »Das hat weh getan, meine Dame!«
     
    »Du hast ihn am Kopf getroffen?«, fragte Mara ungläubig.
    »Ich war wütend.«
    »Karigan, du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der einen friedlichen Museumsbesuch in einen Schwertkampf verwandeln kann.«
    Karigan seufzte. Inzwischen trug sie wieder ihre grüne Uniform und saß, die Füße unter sich gezogen, auf ihrem Sessel neben Maras Bett. Es war eine gewaltige Erleichterung gewesen, das Korsett loszuwerden. Es fühlte sich an, als sei ihr Brustkorb immer noch damit beschäftigt, seine normalen Ausmaße anzunehmen, und die Fischbeinstangen hatten tiefe Kerben in ihre Haut gedrückt.
    Mara rieb sich das Kinn. »Jedenfalls hast du gut gezielt.«
    Karigan war selbst sehr erfreut über den Wurf gewesen und bereute es nicht, den Schuh verloren zu haben. Aber es hatte ihr nicht gefallen, der Gnade des Diebs ausgeliefert zu sein, und sie musste erkennen, dass das die meiste Zeit der Fall gewesen war. Sie war nicht imstande gewesen, sich zu verteidigen, weil sie in dem Kleid festgesessen hatte, und er hätte sie jederzeit töten können. Ihre Finger berührten ihre Kehle, wo sein Rapier die Haut geritzt hatte, und sie spürte den Schorf. Sie wollte nie wieder so verwundbar sein. Niemals mehr.
    Mara lehnte sich wieder in die Kissen und starrte ins Nichts. »Er hört sich an wie die Rabenmaske.«

    »Wie wer?«
    Mara lächelte. »Die Rabenmaske – ein geschickter Dieb, der vor Jahren Sacor heimsuchte und ausgewählte Gegenstände wie seltene Gemälde und kostbaren Schmuck stahl. Es heißt, er sei besonders gern in die Zimmer von Damen eingedrungen, um ihren besten Schmuck zu stehlen, während sie schliefen. Denen, die ihm gefielen, hinterließ er etwas.« Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf den Samthandschuh, den Karigan aufs Bett geworfen hatte. »Einige Damen sollen ihre Fenster offen gelassen und den Schmuck auf den Frisiertisch gelegt haben in der Hoffnung, er würde in der Nacht zu ihnen kommen, und dann gewährten sie ihm, ähem, ihre Gunst. Wenn man ihn erwischte und festzuhalten versuchte, war er immer höflich, aber es gelang ihm jedes Mal zu entkommen. Er soll ein

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