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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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meisterhafter Schwertkämpfer gewesen sein.«
    »Er … der Dieb war ziemlich gut«, sagte Karigan.
    »Angeblich hat die Rabenmaske sich zurückgezogen oder wurde am Ende von einem erzürnten Ehemann getötet, aber andere Gerüchte weisen darauf hin, dass er nun auf einem Landsitz lebt und sein Herrenhaus gefüllt ist mit dem Wohlstand, den er im Lauf der Jahre erworben hat. Inzwischen müsste er wohl ein älterer Herr sein.«
    »Dieser Kerl war nicht ältlich.« Er hatte keine Spur von Grau im Haar gehabt, aber seine Maske hatte zu viel vom Gesicht verborgen, als dass sie mehr über sein Alter hätte sagen können. Bewegt hatte er sich jedenfalls wie ein jüngerer Mann.
    Mara verlagerte ein wenig das Gewicht im Bett. »Was war es denn für ein Dokument, das er gestohlen hat? Hast du das herausfinden können?«
    »Etwas aus der Zeit des Langen Krieges, in Altsacoridisch
geschrieben. Der Museumswärter nannte es ›unbezahlbar‹, aber es hat offenbar unter Sammlern keinen großen Wert. Nur Historiker betrachten es als wertvoll, obwohl der Wärter sagte, sie hätten es nie so recht verstehen können.«
    »Wenn Rabenmaske es gestohlen hat«, meinte Mara, »dann muss es irgendwie wertvoll sein.«
    Karigan dachte noch einmal nach und stellte sich vor, wie der Dieb die Wärter und Besucher abgewehrt hatte, das Rapier in einer und das Dokument in der anderen Hand. »Er nannte es ›nützlich‹«.
    Mara lachte leise. »Vielleicht gibt es Anweisungen, wie man zu einem geheimen Schatz gelangen kann. So etwas würde Rabenmaske bestimmt stehlen.«
    Karigan wusste es nicht, und es interessierte sie auch nicht. Wenn sie dem Mann je wieder begegnen sollte, würde sie ihm keine Gelegenheit geben, etwas zu erklären. Nein, sie würde ihn nicht töten, aber sie würde ihn besiegen, und die Erklärungen konnte er dann der Polizei geben.
    »Und wie haben Braymer Coyle und sein strenger Diener auf dieses ereignisreiche Ende eures kleinen Ausflugs reagiert? «, wollte Mara wissen.
    Karigan stöhnte. Braymer war sehr bemüht gewesen und hatte ununterbrochen verstohlene Blicke auf ihre beinahe entblößte Brust geworfen, auch während er mit den Polizisten über den Diebstahl sprach. »Sagen wir, dass Braymer seine Mönchsgelübde wohl ein für alle Mal aufgegeben hat.« Ha, er war nach diesem ereignisreichen Museumsbesuch sehr an ihr interessiert gewesen, auf eine sehr aufdringliche und ärgerliche Weise, als hätte er ganz plötzlich entdeckt, dass sie tatsächlich weiblichen Geschlechts war. Ihre Schwertarbeit hatte ihn offenbar erregt.
    »Meister Styles hingegen war eher unzufrieden.« Während
der Kutschfahrt zurück zur Burg war es ihr so vorgekommen, als hätte der Mann sich beinahe zu Stein verwandelt. Er hatte sich geweigert, mit ihr zu sprechen oder sie auch nur anzusehen. »Sein Bericht an Braymers Vater wird mich sicher nicht günstig darstellen.«
    »Das scheint dir nichts auszumachen«, stellte Mara fest.
    Karigan grinste selbstzufrieden. »Ich bin sicher, die Coyles werden eine sanftmütige Rhovanerin finden, die ihnen für Braymer besser passt.« Und was die Rolle ihres Vaters in dieser Sache anging, so geschah ihm das nur recht. Diese ganze Geschichte war von Anfang an ein Desaster gewesen.
    Sie stand auf und reckte sich und genoss ihre Freiheit von Korsett und Kleid.
    »Willst du schon wieder gehen?«, fragte Mara.
    »Ich dachte, ich sollte mich vor dem Abendessen noch um ein paar Dinge kümmern.«
    Mara nahm den Handschuh vom Bett und wollte ihn Karigan reichen. »Vergiss das hier nicht.«
    Karigan verzog unwirsch das Gesicht. »Nein, behalte du ihn. Ich will ihn nicht noch einmal sehen.« Der Handschuh erinnerte sie zu sehr an ihre Verwundbarkeit.
     
    Spät in der Nacht, lange nachdem in den Häusern der anständigeren Bürger von Sacor die Lichter ausgegangen waren, trafen sich in einem schäbigen Gasthaus in einem heruntergekommenen Viertel der Unterstadt zwei Männer. Sie ließen sich in einiger Entfernung von den anderen Gästen nieder, weitab von den rußigen Lampen und der Feuerstelle, weshalb Schatten und Rauch ihre Gesichter beinahe unkenntlich machten.
    Ein dritter Mann saß allein in der dunkelsten Ecke, einen Bierkrug vor sich und eine Kapuze weit ins Gesicht gezogen.
Er hatte den beiden Männern, die einander an einem wackligen Tisch gegenübersaßen, den Rücken zugewandt, aber wenn er gut zuhörte, konnte er ihr Gespräch über das betrunkene Schwatzen der anderen Gäste hinweg verstehen.
    »Mein Herr

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