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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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machte sich Sorgen über Beryls Verschwinden. Ganz abgesehen
von Barretts kindischem Verhalten und ihrer natürlichen Abscheu vor Timas kam sie nicht über den Eindruck hinweg, dass die wahre Macht im Raum bei Oberst Birch gelegen hatte. Die Lokalpolitik in den Provinzen interessierte sie zwar nicht, aber wenn es um eine Reiterkameradin ging, die ebenfalls im Empfangssaal hätte sein sollen …
    Karigan war nicht in den Inhalt der Berichte eingeweiht, die Beryl dem König und Hauptmann Mebstone geschickt hatte, seit Timas Statthalter geworden war, und sie hatte auch noch nie von einem Obersten namens Birch gehört, aber sie war davon ausgegangen, dass in der Provinz alles in Ordnung war. Bis zu diesem plötzlichen Schweigen.
    »Werden wir nach Reiter Spencer suchen?«, fragte Fergal.
    »Unser Befehl lautet, zurückzukehren, wenn wir keinen Kontakt aufnehmen können«, antwortete Karigan. Sie war sowohl erleichtert als auch frustriert, dass sie keine weiteren Untersuchungen anstellen konnten. Erleichtert, weil ihre Vorgesetzten die Verantwortung übernehmen würden, frustriert aufgrund der vielen unbeantworteten Fragen. Sie machte sich Sorgen, dass Beryl in Schwierigkeiten stecken könnte. Dabei versuchte sie sich mit dem Wissen zu trösten, dass Beryl hart im Nehmen war. Sehr hart im Nehmen, viel härter, als Karigan selbst das jemals hätte sein können.
    Die Tür der Herberge öffnete sich und ließ frische Nachtluft und das Plätschern des Springbrunnens herein. Alle Leute in der Wirtsstube blickten auf, als Barrett hereinkam, gefolgt von zwei Soldaten in scharlachroter Uniform. Karigan seufzte, und die anderen Gäste murmelten untereinander.
    Gekleidet in feinste Seide und Samt, stach Barrett hervor wie ein Gockel unter Schafen. Er warf einen flüchtigen Blick in die Gaststube, und auf seinem Gesicht zeichnete sich Widerwillen
ab. Sobald er Karigan und Fergal entdeckt hatte, steuerte er auf sie zu.
    »Ich weiß nicht, warum Lord Mirwell mich mit dieser Nichtigkeit beauftragt hat«, sagte er ohne Gruß. »Ich bin an so etwas nicht gewöhnt.« Er blieb vor ihrem Tisch stehen, steckte die Hand in eine Innentasche seines Gehrocks und beugte sich tief genug zu Karigan, um ihr zuzuflüstern: »Er hat mich geschickt, weil er mir vertraut. Ich wollte allein kommen, aber Birch hat die beiden anderen mitgeschickt.« Er nickte kaum merklich in Richtung der Soldaten. »Du wirst hier mehr als eine Botschaft finden.«
    Sodann richtete er sich auf, zog einen Briefumschlag hervor und knallte ihn auf den Tisch. Laut sagte er: »Dies ist Lord Mirwells Antwort für den König.« Barrett drehte sich um, verließ schwungvoll die Wirtsstube und trat wieder auf den Platz hinaus, dicht gefolgt von den Soldaten.
    Fergal beugte sich zu ihr und fragte leise: »Was war das denn?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Karigan. Sie hatte das dunkle Gefühl, dass Timas und Barrett irgendein Spiel mit ihr trieben, aber Barretts Verhalten war … sonderbar gewesen. Und es bestätigte ihren Eindruck von Birch. Unter der versiegelten Botschaft für den König fand sie ein zusammengefaltetes Stück Papier. Sie sah sich in der Wirtsstube um. Die anderen Gäste waren wieder in ihr Spiel vertieft, aber sie wollte ganz sichergehen, dass niemand sie beobachtete, und schob das Stück Papier zusammen mit der offiziellen Botschaft für den König in ihre Botentasche.
     
    Erst als sie wieder in ihrem Zimmer war, wagte sie es, die verborgene Botschaft zu lesen. Sie war kurz und geheimnisvoll.
    »Und?«, fragte Fergal.

    Karigan sah zu ihm auf. »Der Brief ist eigenhändig von Timas unterschrieben. Er sagt, er weiß, warum wir wirklich hier sind, und wenn wir in der Morgendämmerung zum Kreuzweg von Teligmar gehen, dann können wir dort etwas sehen, das uns interessiert.«
    »Was, zur Überhölle, meint er damit?«, fragte Fergal.
    »Ich nehme an, es hat irgendetwas mit Beryl zu tun«, sagte Karigan, »obwohl er uns natürlich auch hereinlegen könnte. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das kein Trick ist.«
    Fergal ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Und, wollen wir zu diesem Ort gehen?«
    Falls diese Nachricht etwas mit Beryl zu tun hatte, konnte sie sie nicht ignorieren. »Ja«, sagte sie, »wir gehen zu diesem Kreuzweg. Und zwar jetzt . Ich will nicht auf die Morgendämmerung warten. Ich halte die Nachricht zwar für echt, aber ich traue es Timas auch zu, dass er dort irgendeine unangenehme Überraschung für uns vorbereitet hat. Wenn wir jetzt

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