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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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weiterschlummerte.
    Karigan führte Falan mitten in die Höhle hinein. Kies bedeckte den Boden. Leise half Karigan Estora beim Absteigen und zog dann ihr Messer, um die Fesseln durchzuschneiden.
    Endlich kamen die Tränen. Estora wischte sich die Augen und rieb sich dann die Handgelenke, die das Seil wund gerieben hatte.
    »Seid … seid Ihr in Ordnung, Milady?«, fragte Karigan.
    »Ob ich in Ordnung bin?« Estora brach zugleich in Lachen und Weinen aus, ihre übliche hochmütige Haltung war vollkommen vergessen, und sie fiel Karigan um den Hals, die die Umarmung etwas steif erwiderte. » O danke, danke, dass du mich von diesen schrecklichen Männern weggebracht hast!« Als sie Karigan losließ, sah sie, dass die Augen der Reiterin weit aufgerissen waren.
    »Äh, gern geschehen«, sagte Karigan. »Hört zu, wir müssen reden, denn ich bin genauso überrascht, Euch zu sehen, wie Ihr es wart. Ich möchte wissen, was, in den fünf Höllen, hier los ist.«
    »Soll das heißen, du wusstest gar nicht, dass ich entführt wurde?«
    »Ich hatte keine Ahnung. Ich war unterwegs.« Karigan
zuckte zusammen, schloss die Augen mit einem Stöhnen und rieb sich wieder die Schläfen.
    »Karigan?«
    »Kopfschmerzen. Die werden bald vorbei sein. Macht es Euch gemütlich. Ich kümmere mich um Euer Pferd.«
    Estora war nicht ganz klar, wie sie es sich an diesem Ort gemütlich machen sollte, aber sie fand einen flachen Stein zum Sitzen und arbeitete weiter daran, ihre Handgelenke und Hände zum Leben zu erwecken.
    Inzwischen befreite Karigan Falan von dem Sattel und rieb sie ab. Dann führte sie sie zur Rückwand der Höhle, wo die anderen Pferde standen und wo es offenbar eine Quelle gab, aus der sie trinken konnten. Während Karigan arbeitete, warf sie immer wieder einen Blick auf den Höhleneingang, als erwarte sie jemanden, der jeden Moment dort auftauchen musste. Als sie mit Falan fertig war, ging sie zum Eingang und spähte hinaus, die Hände in die Hüften gestemmt. Dabei murmelte sie irgendetwas vor sich hin, in dem die Worte »dieser Junge« vorkamen.
    Als sie zurückkam, fragte sie: »Braucht Ihr Essen und Wasser? «
    Estora brach wieder zusammen, und Karigan stand dabei und sah hilflos aus, und darüber musste Estora trotz ihrer Tränen lachen, und daraufhin sah Karigan noch verwirrter aus.
    »Ich bin nur so dankbar«, sagte Estora und schniefte, »dass ich frei bin.« Sie trocknete sich mit dem Ärmel die Augen. »Es war schrecklich.«
    Karigan ließ sich auf einen nahen Felsen sinken und fragte leise: »Haben sie … haben sie Euch etwas angetan?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich hatte nur so furchtbare Angst. Ich wusste nicht, was sie vorhatten.«

    Karigan nickte verständnisvoll und Estora war überzeugt, dass sie es tatsächlich verstand. »Tja, nun seid Ihr sie los, aber ich muss Euch warnen: Die Gefahr ist noch nicht vorbei. Mit genügend Zeit und Ausdauer werden sie diesen Ort höchstwahrscheinlich finden.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte Estora.
    Karigan warf ihren Zopf über ihre Schulter und spähte zum Höhleneingang. »Ich weiß es nicht genau. Vorläufig warten wir darauf, dass Fergal zurückkommt, und in der Zwischenzeit denke ich, Ihr solltet mir erzählen, wie Ihr in die Krallen dieser Halsabschneider gelangt seid, und dann erzähle ich Euch, wie ich hierherkam.«
    Estora gehorchte und begann zögernd mit ihrer Sehnsucht, der Burg zu entfliehen. Karigan äußerte nur wenige kurze Einwürfe, als sie sich die ganze Geschichte von der Seele redete – sie war nicht überrascht über die Anwesenheit der Eleter außerhalb der Stadt Sacor, sie bemerkte, dass sie einem Lord Amberhill nie begegnet war und noch nicht einmal von ihm gehört hatte, und sie war erstaunt darüber, welche Rolle Rabenmaske bei der Entführung gespielt hatte – und dass er anschließend gestorben war. Den Rest der Geschichte hörte sie sich schweigend und fasziniert bis zu Ende an und schwieg auch danach noch ein paar Augenblicke lang.
    »Wir wissen also nicht genau, aus welchem Grund sie Euch entführt haben«, sagte Karigan.
    Estora schüttelte den Kopf. »Sie haben mir nichts gesagt. Ich kann nur annehmen, dass sie hofften, ein hohes Lösegeld für meine Freilassung zu bekommen.«
    »Vielleicht.«
    »Aber komm, du wolltest mir doch deinen Teil der Geschichte erzählen.«
    »Ja, aber der ist nicht so lang wie Eurer«, sagte Karigan.
»Kurz gesagt waren Fergal – das ist ein neuer Reiter – und ich in königlichem Auftrag in Mirwellton,

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