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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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noch die Kraft besaß. Sie könnte ihm auch einfach das Buch geben und damit alles zu Ende bringen. Dann würde sie sich endlich ausruhen können.
    Aber in Wirklichkeit würde das Ende davon abhängen, wie das Zweite Reich die Information aus dem Buch benutzte. Das Ende von Sacoridien.
    Sie musste das Buch verstecken, bevor der Mann sie einfing. Und er würde sie einfangen. Das wusste sie genau.
    Bevor sie jedoch einen einzigen Schritt gehen konnte, überkam sie ein merkwürdiges Gefühl, ein fühlbarer Schatten, obwohl der Korridor, in dem sie sich befand, weder dunkler noch heller wurde. Die Gräber waren naturgemäß still – aber sie waren zu still.
    Der Mann richtete sich wieder auf, er spähte über die Schulter zurück und zum Kuppeldach hinauf. Er schien ebenfalls etwas zu spüren, was es auch sein mochte.
    Die Luft wurde kälter, und eine Macht zerrte an Karigan und zwang sie, aus ihrem Versteck herauszustolpern. Ein Stöhnen hallte durch die Gänge der Gräber, als sei eine uralte Tür, die Jahrhunderte lang geschlossen gewesen war, nun aufgebrochen worden. Das Stöhnen kam in Wellen, manchmal weit entfernt, manchmal dicht neben Karigans Ohren. Sie wollte sich in eine Ecke verkriechen und sich verstecken, aber sie wurde gerufen. Beschworen.

    Knochen rasselten unter Leichentüchern. Die Toten kratzten an den Innenseiten ihrer Sarkophage und versuchten zu entkommen. Die in Leinen gewickelten Leichname erhoben sich von den Katafalken. Geister strömten an ihr vorbei, Könige und Königinnen, ganze königliche Familien mit Kronen auf den Häuptern, manche waren nur Schatten mit klaffenden Löchern dort, wo die Augen hätten sein sollen. Sie zogen vorbei wie ein kalter Wind.
    Eine skelettierte Hand mit einem edelsteinbesetzten Ring am Finger krabbelte wie eine Spinne an ihren Füßen vorbei.
    »Ein böser Traum«, flüsterte Karigan in Erinnerung an ihren Albtraum im Haus der Sonne und des Mondes.
    Sie versuchte, sich an der Säule festzuhalten, hinter der sie sich versteckt hatte, aber der Ruf zwang sie, sich zu bewegen. Ihre verwundete Hand strich über die Säule und hinterließ eine schmierige Blutspur auf dem Stein. Der Ruf schob sie vorwärts, er trieb sie, sich mit den Toten auf ihrem Marsch zur Hauptkammer zu vereinigen.
    Sie war verblasst, sie war selbst ein Gespenst. Sie versuchte, wieder sichtbar zu werden, aber sie konnte es nicht. Irgendeine größere Macht hatte die Kontrolle über ihre Fähigkeit übernommen.
    Karigan war allein mit den Toten. Zusammen strömten sie in die Kammer, sie waren wie ein gespenstisches Meer, das in Wellen ebbte und flutete. Der Mann drehte sich mehrmals um sich selbst. Seine vor Angst geweiteten Augen verrieten, dass er die Gespenster wahrnahm, aber sie konnte möglich sagen, wie viel er tatsächlich sah. Die wallenden Leichen, deren Königsmäntel hinter ihnen auf dem Boden schleiften, waren äußerst sichtbar.
    Aufgeweckt , stöhnten die Geister. Warum wurden wir aus unserem Schlaf geweckt?

    Der Mann schrie, als eine Leiche mit ihm zusammenstieß. Der Schrei zog die restlichen Geister an, und sie umschwärmten ihn. Er schlug um sich, sank dann wimmernd zu Boden und schlang die Arme schützend um den Kopf.
    Warum?, fragten die Toten. Warum wurden wir aufgeweckt?
    Karigan hätte das auch gern gewusst. Hatten die Eindringlinge irgendetwas ausgelöst?
    Der Luftdruck nahm zu, und der Schein der Grablampen war nur noch ein orangefarbener Glimmer. Nun war die Kuppel in Dunkelheit gehüllt, und die unteren Ebenen der Kammer waren in ein krankhaft blasses Licht getaucht. Die Gespenster huschten aufgewühlter denn je um sie herum.
    Waruuuum?, jammerten sie.
    Eine Bewegung schlich sich von Karigans Füßen aus an ihren Beinen hinauf. Als das Pochen stärker wurde, rüttelten und ratterten Statuen, Rüstungen und Vasen. Die Intensität der Erschütterungen wuchs, und überall im Raum krachten Gegenstände zu Boden.
    Der blasse Geist einer Königin stand Karigan direkt gegenüber und schrie ihr ins Gesicht, der Mund zu einer höhlenartigen Leere aufgerissen, bevor sie in Fetzen davonschwebte.
    König Smidhes Reiterstatue bebte. Sein ausgestreckter Arm brach am Ellbogen ab und zerschmetterte auf dem Boden, wobei er im Fallen die Mähne des Pferdes zersplitterte.
    Die Erdstöße wurden noch stärker, und Karigan fürchtete, die ganze Burg würde über ihr zusammenstürzen. Wenn die Gräber schon so stark bebten, musste es an der Oberfläche noch viel schlimmer sein.
    Ein starker

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