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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Stückchen Zucker, Lady Lady?‹«
    Karigan rann vor Lachen fast der Tee aus der Nase. Als ihr Gelächter zu Gekicher geworden war, musste sie sich Lachtränen aus den Augen wischen. Mara sah aus, als sei sie äußerst zufrieden mit sich.
    Seit sie mit Estral zusammen gewesen war, hatte Karigan nicht mehr so gelacht – es schien eine Ewigkeit her zu sein. Das war heilsamer als alles andere auf der Welt.
    »Und«, sagte Mara, »gibt es bei dir irgendetwas Neues? Hat der König dich schon wegen deiner Abenteuer ins Kreuzverhör genommen?«
    »Nein«, sagte Karigan. Sie musste zugeben, dass sie das überraschte. Man hatte sie noch nicht einmal zum König befohlen, obwohl Lord Coutre sie im Reiterflügel aufgesucht hatte, um alles über seine Tochter zu hören, was sie wusste. Er war so von seinen Gefühlen überwältigt gewesen, dass er ihr kaum dafür hatte danken können, Estora geholfen zu haben. Er hatte ihr nur auf das Knie geklopft und versucht, seine Tränen hinunterzuschlucken. Diese Begegnung hatte Karigan schockiert, aber es freute sie, dass er seine Tochter anscheinend wirklich sehr liebte und sich nicht nur dafür interessierte, inwieweit ihre Entführung ihr Ehebündnis mit dem König beeinflusste.
    Was den König anging, nahm Karigan an, dass Hauptmann Mebstone und Fastion ihm alle wichtigen Einzelheiten mitgeteilt hatten, und vielleicht hielt er es für unvernünftig, ihre Rekonvaleszenz zu unterbrechen, um sie selbst zu befragen. Hatte sie etwa erwartet, dass er an ihr Krankenbett stürmte, um von allen Widrigkeiten zu hören, mit denen sie zu tun gehabt hatte? Sie schüttelte den Kopf. Er hatte wichtigere
Sorgen als sie. Hauptmann Mebstone überbrachte ihr im Namen des Königs allgemein formulierte Genesungswünsche. Anscheinend hatte Karigans Abwesenheit ihren Zweck erfüllt und eine Distanz zwischen ihnen geschaffen, und nun stellte sie fest, dass sie sich darüber ärgerte – und noch mehr ärgerte sie sich darüber, dass sie sich darüber ärgerte. Hatte sie es nicht selbst so gewollt? Sie wünschte nur, er hätte darum gebeten, sie sehen zu dürfen: Sie wollte, dass er sie sehen wollte.
    Trotzdem war es besser so. Sie hatten keine gemeinsame Zukunft, und je schneller sie die Gefühle überwanden, die sie füreinander empfanden, desto besser. Ihr Botenritt und die darauffolgenden Abenteuer hatten ihr eine Zeit lang geholfen, sich abzulenken, aber nun war sie in die Burg zurückgekehrt, in seine unmittelbare Nähe, und das war leider keine Hilfe. Sobald sie wieder bei Kräften war und all ihre Verletzungen ausgeheilt waren, würde sie Hauptmann Mebstone unmissverständlich wissen lassen, dass sie bereit war, ihre Pflichten wieder aufzunehmen. Sie würde um besonders weite Botenritte bitten, selbst mitten im Winter. Wer weiß? Vielleicht würde man sie zur Wolkeninsel schicken, wo sie in der tropischen Sonne braten und frisches Obst essen konnte, während die Burg vereist im grimmigen Nordwind stand.
     
    Laren Mebstone verließ den Heilerflügel und machte sich auf den Weg zum Thronsaal, um dem Befehl des Königs zu folgen. Es freute sie, dass sowohl Karigan als auch Mara so gut aussahen, auch wenn sie keineswegs sicher war, ob sie je den Schock überwinden würde, den Karigans Anblick bei ihr ausgelöst hatte, als sie aus den Gräbern aufgetaucht war, gekleidet in das Schwarz der Waffen, obwohl sie sie irgendwo im westlichen Flügel vermutet hatte. Damals hatte sie sich gefragt,
ob das wirklich ihr Reiter war und nicht irgendeine Halluzination oder eine Zwillingsschwester. Aber sie war weder das eine noch das andere, und als sie Karigans Geschichte hörte, war diese nicht weniger erstaunlich als ihre vorangegangenen Abenteuer.
    Laren würde auch Zacharias’ erstaunten Gesichtsausdruck nie vergessen, als er Karigan gesehen hatte. In Schwarz erschien sie völlig verwandelt – älter, streng, gefährlich . Als man die Waffen gefragt hatte, warum sie es ihr gestattet hatten, ihre Kluft zu tagen, hatten sie ausweichend geantwortet. Sie konnte sich nur vorstellen, dass sie Karigan auf irgendeine besondere Weise schätzten. Es war nicht nur die Uniform, es war etwas an Karigans Augen, das anders gewesen war. Irgendetwas Abgründiges … Laren schüttelte den Kopf.
    Es war ihr gelungen, Zacharias daran zu hindern, Karigan zu sehen. Sie wusste, dass sich andere um sie kümmern würden, und sie würde es nicht zulassen, dass zwischen den beiden Gefühle aufwallten. Wenn Zacharias den Wunsch äußerte,

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