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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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geschickt.«
    Hauptmann Mebstone und Mara tauschten ein Lächeln. »Nicht nur auf irgendeinen Botenritt«, sagte Mebstone, »sondern zum Wall. Er soll Alton berichten, dass das Buch gefunden wurde und nun übersetzt wird.«
    Wie hatte Karigan nur eine Erwähnung des Walls überhören können? Sie beschloss, ihre Aufmerksamkeit dem augenblicklichen Gespräch zuzuwenden, statt ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. »Ich nehme an, Agemon ist mit der Übersetzung beauftragt?«

    »Das ergab Sinn, da man das Buch ausschließlich auf dem Grab des Hochkönigs lesen kann und Agemon keinem Gelehrten von außerhalb den Zutritt gestattet – besonders, nachdem du dort ein solches Durcheinander angerichtet hast.«
    » Ich habe ein Durcheinander angerichtet?«, erwiderte Karigan.
    »Ich habe gehört, du hättest dir Kleider angezogen, die den, ähm, Bewohnern der Gräber gehörten«, antwortete Hauptmann Mebstone. »Agemon empfand dein Betragen als einer Waffe ziemlich unwürdig.«
    Karigan hatte Hauptmann Mebstone ausführlich von ihren Erlebnissen berichtet und nur ausgelassen, wie Fergal in den Grandgent gesprungen war – es schien ihr unangebracht, dies zu erwähnen, solange er nicht heil und gesund mit Estora zurück war. Offenbar hatte sie noch ein paar andere Kleinigkeiten übersprungen. Mara unterdrückte ein Kichern.
    »Auf jeden Fall habe ich gehört«, sagte Hauptmann Mebstone, »dass sich Agemon sehr ausgebeutet fühlt, da er jetzt sowohl die Aufräumarbeiten als auch die Übersetzung erledigen muss. Er findet die Aufräumarbeiten wichtiger, aber der König ist natürlich anderer Ansicht und hat Brienne befohlen, Druck auf ihn auszuüben.«
    Karigan beneidete Brienne nicht um diese Aufgabe, aber sie hatte das Gefühl, dass die Waffe daran gewöhnt war, dem aufsässigen Grabpfleger Ergebnisse abzuringen.
    »Agemon wird neue Helfer bekommen«, sagte Hauptmann Mebstone. »Keiner der Eindringlinge darf die Gräber je wieder verlassen und an die Oberfläche zurückkehren, also sind sie da unten eingesperrt und werden natürlich von den Waffen verhört, besonders über diese sogenannte Großmutter. Ein paar der Gefangenen wird man in der Kunst der
Grabpflege ausbilden und sie dann in die Gesellschaft der Grabpfleger integrieren. Die anderen, die gefährlicheren, wird man wahrscheinlich hinrichten, aber die Entscheidung liegt beim König.«
    »Thursgad?«, fragte Karigan.
    »Schwer zu sagen, denn er war in den ursprünglichen Plan des alten Mirwell eingeweiht, den König durch Prinz Amilton zu ersetzen. Aber ich habe das Gefühl, dass er nicht so schuldig ist wie zum Beispiel Immerez. Wir werden sehen.«
    Karigan nickte. Obwohl Thursgad sie unter Immerez’ Befehl vor Jahren wegen der Botschaft, die sie trug, durch halb Sacodirien gejagt hatte, empfand sie ihn nicht als böse .
    »Gerüchten zufolge«, sagte Hauptmann Mebstone, »hat er freimütig gestanden, wie er sich das Buch angeeignet hat, und das wird ihm zugute kommen.«
    Sowohl Karigan als auch Mara warteten auf eine Erklärung, aber Hauptmann Mebstone starrte gedankenverloren ins Leere.
    » Und?«, fragte Mara schließlich.
    Hauptmann Mebstone lächelte. »Tut mir leid. Ich habe bisher nur Bruchstücke gehört, aber anscheinend hat er das Buch zwei älteren Damen gestohlen – Schwestern, sagte er –, die irgendwo mitten im Grünen Mantel wohnten. Er beschrieb ihr Herrenhaus als sehr elegant und voller Wunder. «
    Ein Schauer lief Karigan über den Rücken. Könnte es sein? Nach Hauptmann Mebstones Gesichtsausdruck zu urteilen, war sie zum selben Schluss gekommen, was die Identität der beiden älteren Schwestern betraf.
    »Ihr … Ihr werdet es mir doch sagen, wenn Ihr etwas Neues hört?«, fragte Karigan.
    Hauptmann Mebstone nickte.

    Beim Gedanken an die Schwestern fiel ihr Professor Berrys Porträt wieder ein, das sie damals in Selium gesehen hatte. Dazu hatte sie ein geisterhaftes Stöhnen gehört: Bibliotheeeeek . Damals hatte sie das als Einbildung abgetan – aber hatte der Professor vielleicht versucht, ihr eine Botschaft zu senden? Dann fiel ihr ein, dass er in diesem Fall nicht von der Bibliothek in Selium gesprochen hätte, auch wenn sein Porträt dort hing, sondern von seiner eigenen Bibliothek in Siebenschlot.
    Es war keineswegs ausgeschlossen, dass er seiner Sammlung geheimnisvoller Gegenstände und Bücher irgendwie auch das Buch des Theanduris Silberholz einverleibt hatte. Je länger sie darüber nachdachte, desto logischer erschien es ihr sogar,

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