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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Gasthauses hinauf und nach drinnen. Karigan führte beide Pferde hinter in den Stallhof. Ein Stallknecht zeigte ihr die Boxen, die sie benutzen konnte. Erst nahm sie ihnen das Zaumzeug und die Sättel ab, dann fing sie an, Kondor zu striegeln. Er ächzte vor Vergnügen und lehnte sich gegen ihre runden Bürstenstriche. Bald schon hatte sie den Dreck aus seinem Fell geholt, und die Schweißflecke vom Sattel waren verschwunden. Sie hatten die Pferde die letzte Meile im Schritt gehen lassen, damit sie nicht überhitzt waren, wenn sie das Gasthaus erreichten.
    Als Nächstes überprüfte sie Kondors Beine von oben bis unten und suchte nach Anzeichen von Schwellungen oder Lahmheit. Sie fand nichts. Dann säuberte sie seine Hufe und sah sie sich an. Alles war in Ordnung, und sie ließ ihn auf die Koppel, damit er sich dort wälzen konnte.
    Schließlich wandte sie sich Wolke zu, die sie erwartungsvoll ansah. Wo war Fergal? Er hätte inzwischen hier sein sollen, um sich um sein Pferd zu kümmern.

    Karigan gab ein resigniertes Geräusch von sich und fing an, für Wolke das Gleiche zu tun wie für Kondor. Nachdem sie die Stute auf die Koppel gelassen und den Stallknecht unterrichtet hatte, was er füttern sollte, lud sie sich ihre beiden Satteltaschen und die von Fergal auf und betrat das Gasthaus.
    Der Inhaber, Jolly Miles, begrüßte sie höflich und sagte: »Ihr Junge ist im Schankraum. «
    Inzwischen kochte Karigan vor Wut. Sie stapfte in den Schankraum. Ein freundliches Feuer knisterte in einer großen Feuerstelle. Ein paar Kaufleute saßen in der Nähe, rauchten Pfeife und spielten eine Runde Ritter. Fergal saß an einem anderen Tisch mit einem Mann und sägte an einem Stück Brot, das er in die Soße tunken wollte, die über sein Hammelfleisch und die Kartoffen gegossen war. Er hatte offenbar schon den zweiten Krug Ale vor sich.
    Ohne ein Wort ging sie zu seinem Tisch und sah auf ihn herab. Ein Anflug von Scham und vielleicht ein wenig Angst zeigte sich auf seinen Zügen. Karigan ließ ihm die Satteltasche vor die Füße fallen. Das Geräusch bewirkte, dass Fergal zusammenzuckte, und lenkte die Aufmerksamkeit der Kaufleute von ihren Karten ab.
    Der Mann, der bei Fergal saß und seinem verschwommenen Blick und der roten Nase nach bereits ziemlich betrunken war, versetzte Fergal einen Rippenstoß. »Wer is’n die, Jungspund? Sieht gut aus.« Und er kicherte höhnisch.
    »Äh …«, war alles, was Fergal hervorbrachte.
    »Zimmer?«, fragte Karigan.
    »Oben«, erwiderte er und zeigte vage hinter sich.
    »Ich weiß, dass sie oben sind. Die einzigen Zimmer hier sind oben.«
    Der mürrische Ausdruck schlich sich in Fergals Gesicht zurück.

    »Was ist nur mit dir los? Ich habe dir gesagt, du sollst zu mir in den Stall kommen.« Der Betrunkene kicherte erneut, und sie warf ihm einen wütenden Blick zu. » Um dich um die Pferde zu kümmern.«
    Fergal zuckte mit den Achseln. »Ich hatte Durst, das ist alles.«
    »Pferde zuerst«, sagte sie. »Pferde immer zuerst.« Seine Gleichgültigkeit zermürbte sie. Warum war er gerufen worden, um Reiter zu sein, wenn sein Amt ihn so wenig kümmerte?
    Der Betrunkene gluckste. »Was ‘n los, Schatz, is der Junge nich Mann genug für dich?« Er lächelte, kam schwankend auf die Beine und breitete die Arme aus. »Ich zeig dir, was ‘n echter Mann is.«
    Karigan ignorierte ihn. »Fergal, nimm deine Taschen und komm rauf.«
    Während er nur dasaß und in sein Ale starrte, sagte sie: »Jetzt.« Als das ebenfalls zu keiner Wirkung führte, packte sie ihn am Kragen und zog ihn vom Stuhl.
    »Lass los!« Seine Stimme hatte einen kläglichen Ton.
    Die Kaufleute lachten ihn aus. Errötend zog Fergal seine Jacke zurecht und griff nach seinen Satteltaschen.
    »Du brauchst ‘nen Mann und nich den Kleinen da«, erklärte der Betrunkene.
    »Halt die Klappe, Blödmann«, murmelte Fergal.
    »Lass ihn«, sagte Karigan. »Es hat keinen Sinn …«
    »Was hassu gesacht?«, fragte der Betrunkene und packte Fergal am Ellbogen. »Wie hassu mich genannt?«
    »Blödmann, oder bist du auch taub?«
    »Fergal!«, sagte Karigan verzweifelt. Einige Betrunkene waren harmlos und andere nicht. Sie glaube nicht, dass dieser Mann zur ersten Gruppe gehörte.

    »Ich werd dir schon beibringen, wie man höflich is, Junge.« Unsicher auf den Beinen, rollte der Betrunkene die Ärmel auf und ballte beide Hände zu Fäusten. »Kommst hier rein mit deiner schicken Uniform und so und glaubst, du bist was Besseres.«
    »Fergal«,

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