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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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nur zu gern in Gesellschaft ihrer eigenen Gedanken reisen.
    Zwischen den Abschnitten, auf denen sie trabten, ließ sie die Pferde lange Wege im Schritt zurücklegen. Fergal versuchte
nicht mehr zu galoppieren, er wagte nicht einmal zu kantern. Vielleicht war sein Unterricht bei Riggs zusammen mit ihrem Tadel inzwischen zu ihm durchgedrungen. Wenn sie weiterkommen wollten, war es von äußerster Wichtigkeit, die Ausdauer ihrer Pferde zu erhalten.
    Zum Glück war der Königsweg ein einfacher Ritt, eine gepflegte Straße mit langen ebenen Strecken und nur sanften Anhöhen. Bäume spendeten Schatten, und sie kamen durch Dörfer, wo sie die Pferde am öffentlichen Wassertrog trinken ließen. Die Dorfbewohner fragten höflich nach den neuesten Nachrichten aus der Stadt und sehr zu Karigans Leidwesen selbstverständlich vor allem nach der Verlobung des Königs. Die kurzen Ruhepausen gaben den Reitern auch Gelegenheit, sich zu strecken und ihre steifen Beine aufzustampfen. Wenn der lange Ritt Fergal Beschwerden verursachte, ließ er sich das nicht anmerken.
    Dörfer und Waldland wurden unterbrochen von Bauernland, auf dem die Felder mit Steinwällen eingezäunt waren. Der größte Teil der Ernte war bereits eingebracht, und viele Aktivitäten dienten der Vorbereitung auf den Winter: Ein paar Jungen sägten Holz, und ihr Vater hackte das Holz mit seiner Axt, während die Mädchen das Feuerholz neben ihrem kleinen Haus ordentlich aufschichteten.
    An einem anderen Hof mit vielen Apfelbäumen schüttelten die Kinder die roten Früchte für die Mutter von den oberen Ästen, die sie in der Schütze auffing. Als sie die Reiter sahen, boten die Bäuerin und die Kinder ihnen und den Pferden ein paar köstliche Proben an.
    Fergals mürrisches Verhalten wurde nach dem Geschenk ein wenig freundlicher, und die Kinder schwatzten aufgeregt auf ihn ein, weil sie sich freuten, einen echten Grünen Reiter zu sehen. Er ließ sie auf Wolke reiten, während Karigan mit
der Bäuerin Vorhersagen über den kommenden Winter austauschte.
    Ein Stück weiter trafen sie Leute, die Vieh hüteten oder Dachschindeln reparierten, und ein erfolgreicher Jäger rumpelte mit einem Bock auf dem Wagen vorbei. Eichhörnchen beschimpften die Reiter von den Ästen droben, und manchmal hatte es ganz den Anschein, als ließen sie mit Absicht Fichtenzapfen auf ihre Köpfe fallen.
    Karigan mochte den Herbst, stellte sie fest, als sie in einen säuerlichen Apfel biss. Die Luft war scharf und frisch, nicht zu warm und nicht zu kalt, und der Himmel war klar. Die Laubbäume auf dem Land glühten in hellen Gelb-, Orange-und Rottönen und bildeten einen starken Kontrast zu dem tiefen Grün von Fichten und Kiefern. Blaubeerbüsche, die nun keine Früchte mehr hatten, waren scharlachrote Bündel am Straßenrand. Der Hufschlag der Pferde wurde gedämpft von buntem Laub auf der Straße.
    Es wurde langsam dunkel, als sie das Dorf Deering erreichten. Trotz Fergals Vergehen am Morgen waren sie gut vorangekommen. Das Dorf lag mitten im Wald, am Südrand des mächtigen Grünen Mantels. Es diente überwiegend Reisenden und Holzarbeitern mit einem Gemischtwarenladen, einer Hufschmiede, ein paar Gasthäusern, einem Wagner und einer bescheidenen steinernen Kapelle des Monds.
    »Wir übernachten für gewöhnlich im Falkenschwanz «, sagte Karigan. Das andere Gasthaus, das Rote Pony , war ein wenig rauer, und die meisten Gäste dort waren Holzfäller, während der Falkenschwanz mehr Reisende unter seinen Gästen hatte.
    Es war ein schlichtes Haus mit einem Schild über der Tür, das einen Rotschwanzbussard mit offenem Schnabel zeigte. Laternen hingen an Pfosten draußen und hießen mit ihrem Licht die Gäste freundlich willkommen, ein Willkommen, das
noch verstärkt wurde durch die Düfte der leckeren Speisen, die drinnen gebacken und gekocht wurden.
    »Warum gehst du nicht und fragst, ob sie Platz für uns haben«, sagte Karigan zu Fergal, »und dann treffen wir uns im Stall.«
    Fergal riss überrascht die Augen auf, weil sie ihm diese Verantwortung überließ. Sie holte aus ihrer Botentasche ein Siegel mit dem geflügelten Pferd des Botendienstes. Reiter hatten nicht genug Geld dabei, um für jede Übernachtung und für alle Vorräte zu bezahlen, sondern siegelten stattdessen Papiere, welche die Gasthausbesitzer anrechnen konnten, wenn es Zeit wurde, Steuern zu zahlen.
    Fergal warf einen Blick auf das Siegel in seiner Hand, dann umklammerte er es fest. Er stieg ab, ging die Treppe des

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