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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Jahreszeit entsprach. Aber seltsamerweise gab es keine anderen Gebäude oder Spuren von Zivilisation – und keinen D’Yer-Wall in Sichtweite. Vom Turm blieben nur die Säulen, die immer noch im Kreis standen, die Torbogen nach Osten und Westen, der Tisch mit dem verstaubten Intrigespiel darauf und das Podest mit dem Edelstein.
    Das hatte Garth also gemeint, als er sagte, es gäbe Grasland im Turm. Aber war sie immer noch im Turm? Ihr Stiefel
kratzte über Steine, den gleichen Steinboden, auf dem sie im Turm gestanden hatte. Die Steinfliesen, die ihn bildeten, führten in konzentrischen Kreisen nach außen, bis sie vom Gras hinter den Säulen abgelöst wurden, wie Ruinen, die von der Natur wieder verschlungen wurden.
    Sie trat zurück durch die Säulen und fand sich wieder vom Stein des Turmraums umgeben. Das wiederholte sie ein paar Mal und stellte fest, dass es immer noch das Gleiche war, und immer noch unglaublich. Dann blieb sie zwischen den Säulen stehen, mit einem Fuß auf jeder Seite, um zu sehen, was passieren würde. Es war wie in einem Eingang zu stehen, dachte sie. Wenn sie den Fuß außerhalb der Säulen betrachtete, sah sie den Turm wie das Innere eines Hauses. Wenn sie den anderen Fuß ansah, sah sie das Grasland, das sich bis zum Horizont erstreckte.
    Schließlich gab sie das Spiel auf, denn sie wusste, dass Alton draußen wahrscheinlich schon durchdrehte, weil er auf ihren Bericht wartete. Sie ging zu dem Podest und umkreiste es. Der Stein obendrauf war hübsch, dachte sie, er glitzerte in der Sonne und sah ziemlich harmlos aus. Wie hatte Garth ihn genannt? Den Zeitenstein .
    Sie zuckte mit den Achseln und legte die Hand darauf. Erst geschah nichts, dann ging ein grünes Leuchten vom Stein aus und strahlte zwischen ihren Fingern hindurch. Fasziniert nahm Dale die Hand weg, und ein Energiestrom knisterte in dem Stein, als wäre der Blitz darin eingeschlossen.
    »Genug gespielt?«
    Dale wich von dem Podest zurück, als hätte es plötzlich angefangen zu sprechen.
    »Hier drüben.«
    Dale warf einen Blick über die Schultern und entdeckte einen älteren Mann, der am Tisch saß und einen Ellbogen neben
dem Intrigebrett aufgestützt hatte. Ein langer elfenbeinfarbener Schnurrbart fiel von seinem Kiefer herab, und er trug ein hellblaues Gewand.
    »M-M-Merdigen?«
    »Selbstverständlich bin ich Merdigen. Wer sollte ich denn sonst sein?« Er verdrehte die Augen. Dann drückte er die Hand ans Herz und verbeugte sich leicht. »Genauer gesagt bin ich eine magische Projektion des großen Magiers Merdigen. Und wer bist du? Du bist nicht der große Tölpel, der zuletzt hier war.«
    »Garth …«, begann sie.
    »Komisch, genau so hieß der Tölpel ebenfalls.«
    »Nein! Ich meine, der Tölpel – der Reiter, der zuletzt hier war, hieß Garth.«
    »Das habe ich gerade gesagt.«
    Dale holte tief Luft und war weniger verblüfft als verärgert. »Ich bin Dale Littlepage, ein Grüner Reiter.«
    »Das sehe ich.« Er stand auf und kam zwischen den Säulen hindurch, um sich vor sie zu stellen. Er betrachtete sie abschätzend von oben bis unten. »Also gut, Dale Littlepage, Grüner Reiter, was hast du zu sagen?«
    Sie kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihn zu schubsen, um herauszufinden, ob er Substanz hatte oder nur eine Illusion war. Wenn er eine Illusion war, was sollte es ihn interessieren, was sie sagte? Dennoch, sie widerstand dem Impuls, weil es einfach unhöflich schien.
    »Alton hat mich geschickt.«
    »Der Deyer!«
    »Alton D’Yer.«
    Merdigen nickte. »Ja, der Deyer. Das habe ich gesagt.«
    Dale legte eine Hand auf die Hüfte und verzog missbilligend das Gesicht. Es sah ganz so aus, als brauche das hier
mehr als nur ein wenig Geduld. »Stimmt. Der Deyer. Er hat mich hergeschickt, weil der Wall ihn nicht einlassen will.«
    Merdigen zupfte sich am Bart. »So viel weiß ich bereits.«
    »Alton – der Deyer – will das Neueste über den Zustand des Walls wissen – alles, was du uns darüber sagen kannst. Er will auch wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Hüter zu umgehen, damit sie ihn hereinlassen.«
    »Ha! Als ob der Wall mit ihm sprechen würde, selbst wenn er hereinkäme. Sag mir, wurde das Buch gefunden?«
    Zum Glück wusste Dale, auf welches Buch er sich bezog, denn Garth hatte auch darüber berichtet. »Das weiß ich nicht. Ich bin sicher, dass König Zacharias danach suchen lassen wird.«
    »Zacharias von Hillander«, murmelte Merdigen. »Mindestens zweihundert Jahre sind nicht vergangen, während ihr

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