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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Dame«, sagte Cetchum. »Ja, sie führt ein gutes Haus, nimmt Mädchen auf, die alle fünf Höllen und
Schlimmeres hinter sich haben und bringt ihnen Lesen und Schreiben bei. Sie müssen nicht bleiben, und viele von ihnen haben gute Männer geheiratet. Und hier kommen nur die Besten her.« Dann flüsterte er: »Ich habe sogar den einen oder anderen Lordstatthalter hier gesehen. Ja, und Silva ist wirklich gut zu allen unter ihrem Dach, auch zu meiner Rona und mir, und besonders zu den Mädchen, die den Herren Gesellschaft leisten.«
    Gesellschaft. Handel mit Fleisch. Ein noch schlimmerer Gedanke kam Karigan: Es gab in beinahe jeder größeren Stadt in Sacoridien Bordelle, und in Rhovani ebenfalls. In wie vielen davon war ihr Vater ein geschätzter »Kunde«?
    Karigan hätte am liebsten etwas durchs Zimmer geworfen. Stattdessen würde sie sich sofort einen anderen Schlafplatz suchen, in einem Gasthaus, wo anständige Leute übernachteten, und sie würde ihrem Vater einen Brief über diese Sache schreiben. Sie stand rasch auf, und alles Blut floss ihr aus dem Kopf. Die Welt wurde grau und verschwommen.
    »Ts, ts«, sagte Rona. »Ihr hättet Euer Frühstück essen sollen, Liebes. Immer noch schwach von dem Bad im Fluss.«
    Schweiß lief Karigan übers Gesicht. Sie wollte nur noch die Augen zumachen und schlafen.
    »Hol Zem und hilf ihr wieder auf ihr Zimmer«, wies Silva Rona an, »und sorge dafür, dass sie diesmal im Bett bleibt und isst.«
    In der Falle, dachte Karigan. Sie saß in einem Bordell in der Falle.

PROVINZ MIRWELL
    Beryl Spencer trat auf den Flur hinaus, und die Tür zu Lord Mirwells Bibliothek fiel hinter ihr zu. Sie stand einen Augenblick vor Wut schnaubend da, fühlte sich ausgebremst, verärgert und, was vielleicht das Schlimmste war, verraten.
    Noch mehr Manöver? Er schickte sie zu weiteren Übungen mit den Truppen? Sie war erst in der vergangenen Woche von den letzten zurückgekehrt und hatte kaum Zeit gehabt, den Staub von ihren Stiefeln zu wischen. In ihrer Erinnerung verschwamm ein Lager inzwischen mit dem nächsten.
    Als sie dort im Flur stand, konnte sie das Bild von Oberst Birch nicht vergessen, diesem aufgeblasenen Mistkerl, wie er neben Timas gestanden und ihr ihre neuen Befehle übergeben hatte. Irgendwie war es ihm gelungen, Timas’ Gunst zu erwerben, er hatte sich lieb Kind gemacht und sich in die Stellung gedrängt, die die Ihre hätte sein sollen, die Stellung eines engen Vertrauten und Adjutanten; er hatte sie ausmanövriert, und sie wusste einfach nicht weiter. Nun war sie nichts als ein Offizier unter vielen ohne besondere Bedeutung für den Lordstatthalter.
    Beryl versuchte alles, um Timas’ Vertrauen zu erwerben, von Unterwürfigkeit, Autorität und Effizienz bis hin zu schwerer Arbeit, und setzte sogar ihre weiblichen Reize ein, was bei Timas’ Vater so gut funktioniert hatte. Sie zog alle
Macht aus ihrer Brosche, um mittels ihrer besonderen Fähigkeit ihre Rolle einzunehmen und ihn davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich die vorgegebene Person war, um ihn für sich zu gewinnen, aber es nützte nichts. Was sie natürlich misstrauisch machte.
    Sie ging den Flur entlang. Timas schien nichts zu verbergen; jedenfalls nichts Offensichtliches, und er führte die Provinz gut, trotz seines Mangels an Erfahrung und weiterer Erschwerungen wie einer Missernte im vergangenen Sommer und den recht seltsamen magischen Vorfällen wie einer Feuer speienden Schnappschildkröte, die sie im Zierteich der Burg gefunden hatten. Aber er schickte sie immer wieder zu Manövern.
    Ich bin ihm offenbar im Weg. Warum?
    Sie bog um eine Ecke des Flurs, der am Abend hell beleuchtet war. Sie bewegte sich forsch, gleichmäßig und entschlossen. Jeder, der sie beobachtete, sah nur einen Offizier; all ihre Orden, Ehrenzeichen und Insignien glänzten auf ihrer leuchtend roten Jacke, ihr Haar war streng zurückgebunden, und ihre Stiefelabsätze klackten scharf auf dem Boden
    Alles an ihrem Aussehen und ihrer Haltung war makellos – sie strengte sich sehr an, dieses Bild zu kultivieren. Die meisten sahen sie, wie sie es wollte, als einen kalten, berechnenden Soldaten, der der Provinz und seinem Lordstatthalter ergeben war. Viele Bewohner der Burg und Angehörige des Hofs fürchteten sie, und sie taten gut daran. Zu Zeiten des alten Lord Mirwell war sie nicht nur seine liebste Adjutantin gewesen, sondern auch seine Verhörspezialistin. Im Lauf der Zeit hatte sie viele Methoden angewandt, um all den Personen, die

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