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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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brannten keine Laternen, und die Fenster klafften dunkel. Zu dieser Stunde waren die Pferde drinnen still, dösten oder kauten ein wenig Heu. Sie hoffte, dass Motte, ihre eigene Stute, sie nicht wittern und wiehern würde, wie sie es manchmal tat.
    Unsicher, bis wohin Birch gekommen war, blieb Beryl stehen und lauschte. Die feuchte Luft trug das Geräusch von Stimmen zu ihr. Sie nahm an, dass Birch und wen immer er getroffen hatte, sich direkt auf der anderen Seite des Stalls befanden.
    Sie verließ den Kiesweg und ging auf dem Gras weiter, um ihre Schritte zu dämpfen. Vorsichtig bewegte sie sich voran, näher zu dem Gebäude, wobei sie sich im Schatten hielt. Sie wagte kaum zu atmen, und all ihre Sinne waren angespannt.
    Als sie zu einer Ecke des Gebäudes schlich, wurden die Stimmen lauter.
    »… gefährlich, hierherzukommen«, sagte Birch.

    »Das glaube ich nicht«, erwiderte eine Männerstimme. »Ich wollte das hier persönlich abliefern.«
    Beryl spähte um die Ecke. Ihre Sehfähigkeit war nicht die beste, und obwohl ihre Brille in einer Innentasche ihrer Jacke steckte, wagte sie nicht, sich zu bewegen, um sie herauszuholen. Also stand sie im Dunkeln, kniff die Augen zusammen und entdeckte schließlich eine Gestalt, die Birch sein musste, der vor einem Berittenen in schlichter Lederkleidung und Umhang stand. Der Mann saß zu Pferd wie ein Soldat, aber falls es jemand sein sollte, den sie kannte, verhinderten die Dunkelheit und ihre schlechten Augen, dass sie ihn identifizieren konnte.
    »Ihr habt es also«, sagte Birch erfreut.
    »Ja, und unser Dieb hat auch dem anderen Auftrag zugestimmt. Er glaubt die Geschichte, dass unser ›Arbeitgeber‹ ein Adliger ist, dem es um eine Angelegenheit der Ehre geht.« Der Reiter beugte sich ein wenig herunter, um Birch einen Dokumentenkasten zu reichen.
    »Großmutter wird sehr erfreut sein, das zu sehen«, sagte er.
    Großmutter?, fragte sich Beryl. Birch arbeitete im Auftrag seiner Großmutter mit einem Dieb zusammen?
    »Das dachte ich mir«, sagte der Reiter. »Dieser Dieb ist gut, obwohl er im Museum auf Widerstand gestoßen ist.« Er lachte. »Eine elegante Dame, ausgerechnet! Sie konnte ihm allerdings nicht viel Schwierigkeiten machen.«
    »Ich hoffe nicht«, murmelte Birch und starrte den Gegenstand an, den er in der Hand hielt. »Wann, glaubt er, kann er seinen nächsten Auftrag ausführen?«
    »Er sagt, dieser Auftrag brauche einiges an Vorbereitung und Planung. Er will nicht zu schnell zuschlagen, wenn man bedenkt, worum es geht. Ich werde zurückkehren, um sicherzustellen, dass er den Auftrag auch wirklich ausführt.«

    Birch brummte. »Gut. Sonst noch was?«
    Beryl hörte die Antwort des Reiters nicht mehr. Ihre Nerven zuckten, als sie hörte, dass jemand hinter ihr stand. Sie fuhr herum, die Hand am Säbel, und konnte gerade noch erkennen, dass eine hoch aufragende Gestalt mit einem großen Stein nach ihrem Kopf schlug. Der Stein traf ihre Schläfe, und sie fiel rückwärts gegen die Stallwand.
     
    Knisternde Schneeflocken flogen durch Beryls Blickfeld, und Hämmer schlugen von innen gegen ihren Schädel. Ihr war so schlecht, dass sie annahm, jeden Augenblick ihren Mageninhalt von sich geben zu müssen. Durch den Schneesturm in ihrem Blickfeld konnte sie drei Gestalten erkennen, die auf sie herabschauten.
    »Die da ist kein Offizier aus Mirwell«, sagte eine entfernt bekannte, barsche Stimme, »sondern eine Grüne. Sie hat ihren alten Herrn verraten.«
    »Das weiß ich«, sagte Birch sachlich. »Wir haben sie bis jetzt aus dem Weg gehalten. Sie konnte dem König nichts sagen.«
    »Sollen wir sie umbringen?«, fragte der Reiter.
    Als Beryl den Kopf drehte, um ihn anzuschauen, kam es ihr hoch. Sie schloss die Augen, aber es knisterte und knackte hinter ihren Lidern. Wenn sie sie umbrachten, würde das zumindest ihrem Elend ein Ende machen. Schweigen folgte, während sie darüber nachdachten, was sie tun sollten.
    »Nein«, sagte die raue Stimme schließlich. »Wir lassen Großmutter entscheiden.«
    Oh, gut , dachte Beryl. Großmutter würde sanft und freundlich sein. Verständnisvoll.
    Sie riss die Augen auf. Das Sternenlicht glitzerte auf einem spitzen Haken, den der Mann mit der rauen Stimme gegen
sein Kinn rieb wie einen Finger. Sie blinzelte. Ja, in gewisser Weise handelte es sich tatsächlich um seinen Finger, denn er hatte keine Hand. Nur einen Haken.
    Sie zwangen sie aufzustehen. Die Welt drehte sich um sie, und dann verlor sie ihren Mageninhalt

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