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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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er verdächtigte, Geständnisse zu entlocken.
    Ihre Stiefel klackten auf der steinernen Wendeltreppe, als
sie zum Hauptstockwerk der Festung hinunterging. Trotz ihres Rufs stellte sie fest, dass sie ihre Rolle immer wieder bestätigen musste. Nach dem Sturz des alten Lordstatthalters nach Mirwellton zurückzukehren war riskant gewesen. Es gab Leute, die argwöhnten, sie hätte ihn verraten. Hätte der König sie nicht ebenfalls hinrichten lassen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, oder sie wenigstens gefangen nehmen sollen? Nicht dass irgendwer zugab, den Plänen des alten Lords zugestimmt zu haben, der König Zacharias hatte stürzen wollen … aber allein dass sie zurückgekehrt war, schuf ihr eine Reihe von Feinden unter denen, die insgeheim dem Toten und seinen ehrgeizigen Plänen treu geblieben waren.
    Sie achtete streng darauf, dass dieser Verdacht niemanden zur Wahrheit führte, dass niemand herausfinden konnte, wem wirklich ihre Treue galt, und sie als Agentin von König Zacharias entlarvte. Ihre Mission bestand darin, Timas Mirwell im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass er nicht in die Fußstapfen seines verräterischen Vaters trat.
    Sie kam in die Haupthalle. Soldaten salutierten, und Höflinge warfen ihr nervöse Blicke zu, bevor sie davoneilten. Sie gestattete sich ein kleines, grimmiges Lächeln. Wenn sie je bemerken sollte, dass jemand einen Verdacht über sie geäußert hatte, wenn sie glaubte, jemand sei dabei, ihre wahren Interessen zu enthüllen, ihre wirkliche Pflicht, dann würde er still und von allen unbemerkt verschwinden.
    Sie war nicht, was man für einen typischen Grünen Reiter halten würde.
    Beryl dachte darüber nach, was sie als Nächstes tun sollte. Timas bestand darauf, ihr immer wieder Aufträge zu erteilen, die sie aus seiner Nähe wegbrachten und damit ihre eigentliche Pflicht, ihn zu überwachen, schwer behinderten. Es gab
zwei Möglichkeiten: Entweder konnte Timas sie einfach nicht leiden, oder es war noch etwas anderes im Spiel, und er traute ihr nicht. Im letzteren Fall wäre ihre Mission gefährdet, denn man hätte sie wahrscheinlich enttarnt, und sie befand sich in Gefahr, es sei denn, Oberst Birch und Lord Mirwell glaubten, dass sie nichts über ihre Aktivitäten wusste und König Zacharias nur positive Berichte abliefern konnte.
    Sie musste mehr erfahren, während sie sich weiterhin unwissend gab, aber das war verdammt schwer, wenn sie immer wieder weggeschickt wurde.
    Sie durchquerte die Haupthalle und bog in einen Flur ab, der sie zu ihrem eigenen Quartier führen würde, und fragte sich, wie sie sich ihrem neuen Befehl entziehen könnte, als sie hörte, wie Birch hinter ihr mit jemandem sprach. Sie drehte sich um und schaute wieder in die Haupthalle. Ein Läufer überreichte ihm eine Botschaft. Er entfaltete das Papier und warf einen kurzen Blick darauf, dann steckte er es in die Tasche und schickte den Läufer weg. Hastig trat er zum Eingang zur Festung. Wachen rissen die massiven eisenbeschlagenen Türen für ihn auf, und noch bevor Beryl die Zugluft an ihrem Gesicht spüren konnte, war er in die Nacht verschwunden.
    Sie beschloss, ihm zu folgen, um zu sehen, was Birch vorhatte. Wenn er und Timas etwas planten, das dem König nicht zusagte, war es ihre Pflicht, das herauszufinden. Und wenn sie vorhatten, sie abzulenken, weil sie wussten, wer sie in Wahrheit war, und sie aus dem Weg haben wollten, musste sie diese Situation korrigieren.
    Sie blieb einige Zeit stehen, bevor sie die Halle wieder durchquerte. Die Wachen öffneten die großen Türen noch einmal, als sie näher kam, und sie trat hinaus auf die vordere Treppe. Fackeln flackerten zu beiden Seiten, also ging Beryl
die Treppe hinunter, um dann in der Dunkelheit der Nacht stehen zu bleiben, damit ihre Augen sich an den Mangel an Licht gewöhnten. Auf dem Hof konnte sie immer noch Birch erkennen, der weiter in die Nacht ging.
    Sie blickte sich um, um sich zu überzeugen, dass niemand sie beobachtete, ging dann mit entschlossenem Schritt über den Hof und ließ den von Fackeln beleuchteten Eingangsbereich hinter sich. Birch hielt auf den Stall zu. Würde sie ihm zu Pferd irgendwohin folgen müssen?
    Die schwere, kalte Luft dämpfte die Welt rings um sie herum. Kein Wind bewegte die Baumwipfel, man konnte keine Eulen heulen und keine Hunde in der Ferne hören, nur ihre knirschenden Schritte auf dem Kiesweg.
    Sie wurde langsamer, als sie zum Stall kam, denn sie wollte sich nicht verraten. Im Stall

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