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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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besten Porzellanfabriken in der Provinz L’Petrie, wenn nicht der besten in ganz Sacoridien. Auch in der Burg des Königs aß und trank man von Barden-Porzellan. Sie hatte nachgesehen.
    Schöne Kunstwerke schmückten die Wände, darunter ein massives Ölgemälde über der Feuerstelle, das den Grandgent im Frühling zeigte. Lupinen überzogen seine Ufer mit ihren vielen Farben, und eine Flotte von Segelschiffen war auf dem Wasser unterwegs. Der Künstler war überall in den Provinzen bekannt.
    Karigan nahm sich Tee, und als Fergal zögernd hereinkam, goss sie eine zweite Tasse ein. Er trug zur Abwechslung seine Uniform und nicht den Herrenbademantel, den Silva ihm gegeben hatte. Das war ein gutes Zeichen.
    Karigan reichte ihm den Tee, nachdem er sich gesetzt hatte. »Wie geht es dir heute?«, fragte sie.
    »Besser.«
    »Gut genug, um morgen aufzubrechen?«
    Er nickte und blies auf seinen Tee.
    »Gut.« Karigan atmete erleichtert aus. Je eher sie das Goldene Ruder verließen, desto besser.
    Sie saßen eine Weile schweigend da, tranken Tee und aßen die süßen Kleinigkeiten, die vor ihnen ausgebreitet worden waren. Schließlich fand Karigan den Mut, ihn nach dem Vorfall zu fragen.
    »Fergal«, sagte sie, »an was von deinem Sturz in den Fluss kannst du dich noch erinnern? Wie ist es passiert?«
    Er starrte brütend seine Knie an, ein halb angebissenes Rosinenbrötchen in der Hand.

    »Schon gut«, versicherte Karigan, »wir haben alle Unfälle gehabt und dumme Dinge getan. Es gibt keinen Grund, deshalb verlegen zu sein. Ich könnte dir ein paar Geschichten von mir erzählen.« Sie lächelte und hoffte, ihre Worte würden bewirken, dass er sich ein wenig wohler fühlte.
    »Sie hat mich nicht gerettet. «
    »Was?«
    »Meine Reitermagie.«
    »Nein«, sagte sie. »Das hat sie nicht. Reiter haben oft Unfälle, ohne dass ihre besonderen Fähigkeiten sie retten. Es hängt immer von der Art des Unfalls und dem Wesen ihrer Fähigkeit an. Dales Fähigkeit, Wasser zu finden, würde ihr zum Beispiel bei einem Schiffbruch überhaupt nicht helfen.« Dann hielt sie inne und hoffte, dass ihre aufkeimenden Befürchtungen unberechtigt waren. Er war doch nicht mit Absicht in den Fluss gesprungen, oder? Er konnte doch nicht so dumm sein! Sicher nicht. Aber wenn man von einigen anderen Dingen zu Beginn dieser Reise ausging …
    »Es … war kein Unfall, oder?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Du hast gehofft, deine Fähigkeit herauszwingen zu können, indem du versuchtest, dich zu ertränken.«
    Er nickte, immer noch mit dem Blick auf seine Knie.
    »Du hast dein und mein Leben aufs Spiel gesetzt.« Ihre Stimme war ruhig, aber so kalt wie der Fluss selbst. »Dein Verhalten hat auch zu einer Verspätung hinsichtlich des Auftrags unseres Königs geführt und uns in einem Bordell landen lassen, was, wenn die Leute es je erfahren, den Botendienst ziemlich dumm aussehen lassen wird.« Dann lachte sie harsch. »Ich nehme an, ich bin die Dumme. Ich hätte dich nach Sacor zurückbringen können, als ich noch Gelegenheit dazu hatte.«

    Ihre Teetasse klirrte auf die Untertasse; sie stand auf und stakste aus dem Zimmer, ohne sich um Fergals Reaktion zu kümmern. Sie erinnerte sich, wie versessen er darauf gewesen war, dass seine Fähigkeit sich zeigte. Ein Grüner Reiter zu werden, hatte ihm ein vollkommen neues Leben geboten, hatte ihn weit weg gebracht von seinem Vater und der Abdeckerei, und es war ihm wohl so vorgekommen, als wäre er ohne ein besonderes magisches Talent kein richtiger Reiter. Sie fand sein Bedürfnis zu dienen lobenswert, aber sich bewusst einer tödlichen Gefahr auszusetzen und damit noch andere zu gefährden – vor allem sie selbst –, war unentschuldbar. Sie würde, konnte sich nicht leisten, ihm das zu verzeihen. Es gab zu viele Gefahren bei ihrer Arbeit, als dass man sie auch noch herausfordern musste.
    Sie durchquerte Flur und Küche, rauschte an einer verblüfften Rona vorbei zum Stall des Gasthauses und zu Kondors Box. Dort legte sie ihm das Zaumzeug an und stieg auf seinen bloßen Rücken. Sie ritt lange Zeit, weg vom Bordell, weg von Fergal, weg von allem. Sie versuchte, ihren Zorn mit Erschöpfung zu heilen, ritt in schnellem Tempo auf die Hügel und wieder hinab, wand sich auf Wildpfaden durch Wälder, überquerte Bäche, folgte dem Fluss und ritt, bis die Sonne langsam unterging und ihr Kopf klarer wurde, wie der Himmel nach einem Unwetter.
     
    Als sie zum Stall des Goldenen Ruders zurückkehrte, sah sie dort

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