Der schwarze Thron - Reiter reiter3
sie, entließen sie von dem Ruf. Die Götter hatten offenbar besondere Pläne für sie, dass sie sie an den Botendienst banden.
Wie auch immer, Laren versuchte, die Reiter so gut es ging auf die Möglichkeit vorzubereiten, dass sie eines Tages nicht mehr für sie da sein würde, auf einen Tag, an dem ein anderer Reiterhauptmann werden musste.
Die Glocken schlugen zwei Uhr, und das Licht und die Schatten ihres Quartiers veränderten sich mit dem Stand der von Wolken verdeckten Sonne. Wenn der König sich nicht bald mit den Eletern traf, würde er im Dunkeln zu ihnen gehen müssen, und das hielt sie nicht für das Beste.
Sie hatte hinter dieser Zeltklappe nicht viel sehen können, als man ihr bedeutet hatte, mit den Eletern zu sprechen und auch nicht, als sie ihnen die Antwort des Königs überbracht hatte. Eine Frau hatte im Schatten der Zeltklappe gestanden, und nichts war in der Dunkelheit dahinter zu sehen gewesen, und dennoch …
Sie hatte ein Gefühl eines riesigen Raums und von Bewegung gehabt, wie Bäume im Wald, und das Rauschen, das sie hörte, war nicht nur von den Zeltwänden gekommen, sondern von einer Brise, die durch Laub strich. Sie hatte das unerklärliche Gefühl gehabt, dass sich die gesamte Welt außerhalb ihres Blickfelds erstreckte, oder vielleicht eines Traums so gerade eben am Rand der Erinnerung.
Während sie da saß und sich noch einmal an alles erinnerte, klopfte es an der Tür. Laren stand auf, und als sie die Tür öffnete, stand dahinter ein Läufer vom Grünen Fuß, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
»Der König sagt, es sei Zeit, sich fertig zu machen«, verkündete er. »Er plant, die Burg in einer halben Stunde zu verlassen. «
»Bitte informiere auch Leutnant Connly darüber.« Laren dankte dem Jungen und eilte sich, ihre Uniform zu richten. Ihre Halsbinde bestand aus dem blaugrünen Karomuster, wie
es vor so langer Zeit vom Ersten Reiter getragen worden war, ebenso wie die Weste. Die Reiter dieser Tage hatten die Farben in ihre Uniformen aufgenommen, um damit die Verbindung zu ihrem Erbe zu demonstrieren. Laren band sich die goldene Schärpe wieder um und schloss den Schwertgürtel. Dann schulterte sie das Horn des Ersten Reiters.
Bevor sie ihr Quartier verließ, nahm sie aus einer Ecke das uralte Banner der Grünen Reiter, sorgfältig um seinen Stab gewickelt, das König Santanara von Eletien vor tausend Jahren dem Ersten Reiter übergeben hatte. Laren hoffte, diese Erinnerung an eine alte Freundschaft würden die Eleter nicht übersehen.
Die Angehörigen der Delegation – denn das war es – hatte der König selbst ausgesucht. Er brachte seine wichtigsten Berater mit: Laren und Colin Dovekey. Kastellan Sperren blieb auf seinem Posten in der Burg, um sich um alles zu kümmern, falls es Probleme geben sollte. General Harborough als Oberbefehlshaber des Militärs stieß ebenfalls zu der Gruppe, genau wie Lordstatthalter Coutre, um die Interessen der Provinzen und der künftigen Königin zu repräsentieren.
Dazu kamen Standartenträger und bewaffnete Wachen, darunter eine Menge Waffen, die den König umgaben. Alle Zweige des Militärs waren vertreten, selbst die Marine, aber das beeindruckendste, verblüffendste Banner wurde von Connly getragen, das geflügelte goldene Pferd auf einem grünen Feld, das selbst im Nebel und vor dem grauen Himmel üppiges Leben ausstrahlte. Es hatte einen goldenen Rand, und in dieses Gold waren eletische Runen gestickt, die Laren noch nicht hatte übersetzen lassen.
Am höchsten und an vorderster Stelle wehte jedoch das silberne und schwarze Banner von Sacoridien mit der Fackel
und dem Halbmond. Direkt dahinter folgte Zacharias’ Banner mit einem weißen Hillander-Terrier auf einem Feld aus Heidekraut. Ein wenig dahinter flatterte das Kormoran-Banner der Coutres.
Die Menschen standen zu beiden Seiten der Straße und bestaunten die großartige Prozession, die durch die Stadt zog. Alle Angehörigen der Delegation trugen ihre beste Kleidung, der Stahl von Waffen, Schnallen und Rüstungen war glänzend poliert. Der König trug Schwarz, und auf der Brust seiner Tunika waren die Fackel und der Halbmond mit silbernen Fäden gestickt. Er hatte einen langen schwarzen Umhang um die Schultern gelegt und den silbernen Reif auf der Stirn. Auch Colin trug Schwarz, wie es sein Recht als Anführer der Waffen war. Lord Coutre war in das Kobaltblau seines Clans gekleidet.
Sie waren eine strahlende Gruppe, als sie schweigend in Formation die Straße
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