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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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entlangritten, und die Hufe ihrer Pferde klapperten auf den Pflastersteinen. Hier und da gab es Jubel und Beifall von den Bürgern und Wellen von sich verbeugenden Stadtbewohnern, wenn der König vorbeiritt. Laren kam zu dem Schluss, es sei an der Zeit, dass die Bürger ein paar Festumzüge zu sehen bekamen, was während Zacharias’ Herrschaft nur selten geschehen war. Sie wusste, das lag an seiner zurückhaltenden Art, aber die Bevölkerung musste hin und wieder an den Ruhm ihrer Heimat erinnert werden.
    Sie warf einen liebevollen Blick auf Zacharias, der als Junge wie ein kleiner Bruder für sie gewesen war. Nun war er ein erwachsener Mann, der mit jedem Zoll in sein Königtum hineingewachsen war; die Miene ernst, das Kinn entschlossen.
    Als die Delegation schließlich die Stadt verließ und zu dem Lager kam, fand sie es ebenso still und leer vor wie zuvor,
aber der Nieselregen wurde weniger penetrant und der Himmel leichter, die Farben um die Zelte wirkten ausgeprägter.
    Neff, der Herold, ritt voran, und seine Stimme hallte von der Stadtmauer wider: »Seine Exzellenz König Zacharias, Lord und Clanoberhaupt der Provinz Hillander und Hochkönig der zwölf Provinzen, von der Küste im Osten zu den Ebenen im Westen, von den Wäldern im Norden zu den Inseln der Südküste, Anführer der Clans von Sacor und Träger der Fackel, er, der sich nur den Göttern unterwirft, ist gekommen, um die Lords von Eletien zu treffen.«
    Schweigen. Nichts regte sich in den Zelten, keine winkende Hand erschien, keine Eleter kamen heraus, um den König willkommen zu heißen. Hatten die Eleter vor, sie zu verhöhnen? Waren sie beleidigt, weil der König sich geweigert hatte, zu der von ihnen gewählten Zeit zu erscheinen? Lehnten sie andere als sich selbst dermaßen ab, dass sie die Anwesenheit von König Zacharias und seinen Leuten zu ignorieren gedachten?
    Gerade als General Harborough anfing, dem König und Colin im Flüsterton seine Missbilligung kundzutun, gingen alle Zeltklappen gleichzeitig auf. Eleter erschienen mit Blumen- und Lorbeerkränzen und anderen Girlanden, die sie den Angehörigen der Delegation überreichten. Als Laren einen Kranz aus Lilien, Rosen und Akelei erhielt, staunte sie, die Blumen zu dieser Jahreszeit zu sehen, so frisch und duftend. General Harboroughs verblüffte Miene, als ihm ein schlankes eletisches Mädchen mit goldenem Haar einen Kranz aus weißen Blüten reichte, hätte Laren beinahe zum Lachen gebracht.
    Als die Blumen allesamt überreicht waren, erschien eine hochgewachsene, schlanke Frau aus dem großen blauen Zelt. Ihr blondes Haar war in viele Zöpfe geflochten, und weiße
Federn waren hineingebunden. Ihr schlichtes Kleid hatte die Farben des Meeres, schaumige Blau- und Grüntöne. Sie verbeugte sich leicht vor dem König.
    »Wir grüßen Euch, Fackelträger, großer Herr der Sacor-Clans«, sagte sie mit einer Stimme, die wie Musik klang. Laren war sicher, dass es sich um die Frau handelte, mit der sie schon zuvor gesprochen hatte. »Wenn Ihr diejenigen mitbringen möchtet, die Euch am nächsten sind, können wir uns drinnen zusammensetzen.« Sie zeigte auf das blaue Zelt.
    Der König wählte Laren, den General, Colin, Lord Coutre und Fastion, eine seiner Waffen, um ihn zu begleiten. Als der General einwandte, er müsse mehr Waffen mitnehmen, sagte Zacharias nur: »Das brauche ich nicht, wenn Ihr da seid, um mich zu schützen.«
    General Harborough konnte sich nur am Kopf kratzen, denn eine Antwort darauf fiel ihm nicht ein.
    Der König und seine ausgewählten Begleiter folgten der Frau ins Zelt.

KÖNIG, PRINZ UND KÜNFTIGE KÖNIGIN
    Laren folgte Colin, und als sie ins Zelt kam, sah sie sich staunend um. Es war, als hätten sie eine Waldlichtung betreten. Hohe Birken mit weißer Rinde und goldenen Blättern umstanden sie und stützten die Kuppel des Zeltdachs. Der Raum fühlte sich zu groß an für das Innere eines Zelts. Die Bäume standen in Reihen wie eine große Halle von lebenden Pflanzen. Hohes, saftig grünes Gras bewegte sich, als werde es von einem leichten Wind berührt, und vor ihnen plätscherte der Bach, der am Stadttor vorbeifloss, gurgelnd durch die Zeltwiese.
    Wände von der Farbe des Himmels raschelten leise, und je mehr Laren hinsah, desto mehr verloren Wände und Decke ihren stofflichen Charakter und wurden zu Luft, als hätten der König und seine Begleiter nicht ein Zelt betreten, sondern wären irgendwie an einen anderen Ort transportiert worden, wo es noch warm war,

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