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Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Titel: Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Waters
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Bretterritzen. Caitlín entdeckte den Wikinger vor einem Baumstumpf, der zum Holzhacken diente. Mit einer Hand zog er sich das Silberband aus dem Haar und legte es mitsamt der Kette mit dem Kreuzanhänger auf den Stumpf. Nackt ging er zum Zuber, stellte erst einen Fuß hinein, dann den anderen. Er ging in die Hocke. Der Zuber war so flach, dass Caitlín den Ansatz seines Hinterns sehen konnte. Mühsam schöpfte er mit der Hand und einem Lappen Wasser und nässte sich, bis es aus seinen Haaren rann.
    Jemand zupfte an Caitlíns Ärmel. Sie blickte sich um und legte hastig einen Finger an die Lippen. Schwester Órla versuchte einen bösen Blick aufzusetzen und deutete zum Haus. Caitlín gab ihr zu verstehen, allein zurückzukehren, und wandte sich wieder dem Torspalt zu. Mit der linken Hand rieb sich der Nordmann nun Seife in sein Haar, während sein rechter Arm schlaff an seinem Körper herabhing. Es bereitete ihm sichtlich Mühe, den Seifenschaum zu verteilen.
    Unwillkürlich stellte sich Caitlín vor, hinter ihm zu stehen und die Finger durch sein prächtiges Haar gleiten zu lassen. Auf sich selbst ärgerlich, schüttelte sie den Kopf, um den absurden Gedanken zu vertreiben. Es wäre das Beste, Órla in die Küche zu folgen.
    Aber ihr Körper gehorchte ihr nicht.
    Ihr Blick war von dem Nordmann gebannt. Ihre Brustspitzen härteten sich. Und das Gefühl, das sich in ihrem Unterleib ballte – nun, sie ahnte wohl, was das war, hatte sie es doch früher schon gespürt, wenn sie gesehen hatte, wie sich Mägde und Knechte in stillen Ecken umarmten. Aber jetzt war es stärker. Viel stärker. Und ihr alles andere als geheuer.
    Er warf die Haare zurück, sodass sie auf seinen Rücken klatschten, und stemmte sich hoch. Sein Leib war muskulös, dennoch schlank und biegsam. Sie glaubte, kleine Narben an Armen und Flanken zu erkennen – verheilte Wunden, die einen Schwertkämpfer auszeichneten. Die frische Brandnarbe und die Haut nahe der Wunde glänzten rötlich. Caitlíns Herz klopfte bis zum Hals, als sie sich ihres Wunschs bewusst wurde, er möge sich umwenden. Damit er sie entdeckte? Oder sie ihn vollständig betrachten konnte? Sie senkte den Kopf.
    Wasser plätscherte. Als sie wieder zu ihm hinsah, war er vor einem Stützpfosten auf die Knie gesunken. In der Linken hielt er ein Messer, das er anscheinend in einem Stiefel verborgen hatte. Er murmelte leise Worte. Ein Gebet? Sie klangen voll von ohnmächtigem Zorn. Dabei ritzte er Zeichen in das Holz. Runen. Immer heftiger, immer wilder glitt die Klinge hin und her. Falls Caitlín je geglaubt hatte, er könne aufgrund seines Anhängers ein Christ sein, zerstob diese Annahme unter den Schnitten. Ganz deutlich vernahm sie Götternamen: Thor … Odin … Loki … Plötzlich warf er das Messer fort und bedeckte das Gesicht mit seinen Händen. Er krümmte die Finger, senkte den Kopf. Seine Schultern zuckten.
    »Herrin«, wisperte Órla, »bitte …«
    Caitlín schob Órla weg. Niemand sollte ihn so sehen – wenngleich sie nicht wusste, ob Órla überhaupt irgendetwas sehen konnte. Aber ihr war, als dürfte nur sie selbst Zeuge dieser Szene werden. Vielleicht, weil sie ihn gerettet hatte. Erleichtert hörte sie, wie sich die kleine Nonne endlich davonschlich.
    Nein, auch ich habe nicht das Recht dazu . Caitlín machte zwei vorsichtige Schritte rückwärts. Als sie sicher war, dass ihre Schuhe keinen Laut verursachen würden, drehte sie sich um, hob das Kleid und den Umhang und stakste vorsichtig durch den Schnee.
    »Caitlín.«
    Er hatte nur dieses eine Wort gesprochen. Abrupt blieb sie stehen.
    Geh schon weiter, geh! , ermahnte sie sich. Doch wieder widersetzte sich ihr Körper.
    Sie ging zurück und griff nach dem Tor. Nur widerspenstig ließ es sich ein Stück aufziehen. Gerade so weit, dass sie ins Innere schlüpfen konnte.
    Er stand inmitten des Raumes, ihr zugewandt. Seine Hände ruhten an seinen Seiten; er machte keine Anstalten, sich zu bedecken. Seine Wimpern glänzten, an seinem Kinn hing noch eine Zornesträne. Obwohl es im Stall düster war, konnte Caitlín jede Einzelheit wahrnehmen.
    Er schwieg. Sie schwieg. Gedankenfetzen huschten durch ihren Kopf. Sie überlegte, ob ihr Gesicht tiefrot geworden war. Ob er es bemerkte. Sie schluckte. Endlich fielen ihr ein paar halbwegs unverfängliche Worte ein.
    »Ich kenne noch immer nicht Euren Namen.«
    »Njal Eiriksson«, antwortete er schlicht.
    Und sie wusste immer noch nicht weiter.
    Schließlich ging er zu dem schwarzen

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