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Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Titel: Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Waters
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sein Vater seinen Namen aus, dass jeder hören konnte, wie sehr er den Ausgang des Kampfes bedauerte. Njal drehte sich um, wartete, dass die Männer in Jubel ausbrachen, brüllend auf ihre Schilde schlugen und die Fäuste schüttelten.
    Endlich war der schwarze Bastardsohn in seine Schranken gewiesen worden.
    Alle, die um ihn herumstanden, hatten diese Gedanken; er konnte es in ihren funkelnden Augen lesen. Trotzdem blieben sie still.
    Thorir streifte den Helm ab, warf ihn einem der Zuschauer zu und wischte sich mit dem Handrücken über die schweißfeuchte Stirn. »Tyr, der kämpferische Gott des Things, hat entschieden, dass deine Anschuldigung falsch ist!«, rief er laut, dass es auch jeder verstand. Mit erhobenen Armen ging er am Rand des Kreises entlang. »Odin und Thor und alle Asen sind auf meiner Seite. Ich hätte das Recht gehabt, dich zu töten, und ich habe es selbst jetzt noch!«
    Njal konnte ihm nicht verdenken, dass er seinen Sieg auskostete. Er hätte es ebenso getan.
    Schließlich wandte sich Thorir an den Hersen, der langsam nickte. Schwer hockte Eirik in seinem erhöhten Stuhl, die Hände fest um die Armlehnen geklammert, um nicht zur Seite zu sacken.
    »Ich kann mit dir tun, was ich will, Njal!«, brüllte Thorir voller Genuss.
    »Dann töte mich«, erwiderte Njal. Wenn dieses Getue dann nur endlich ein Ende hat.
    Sein Bruder schritt auf ihn zu und legte in einer vertraulichen Geste eine Hand auf seine Schulter. »Das werde ich nicht, denn mir liegt nichts an deinem Tod.« Sanft rüttelte er ihn. Sein Lächeln war breit, doch seine Augen blieben kalt. »Du bist mein Bruder, ich kann dich nicht töten.«
    Njal musste alle Beherrschung aufbringen, ihm nicht an die Kehle zu gehen.
    »Ich kann dich nicht töten, Njal, aber ich kann deine Anschuldigung auch nicht im Raum stehen lassen. Also tue ich das Einzige, das mir bleibt: Ich mache dich zu meinem Sklaven.«
    Ein Raunen ging durch die Versammlung. Freie Männer konnten in die Sklaverei geraten, ja, aber dass ein Bruder dem anderen dienen musste – das geschah äußerst selten.
    »Versuche nicht so zu tun, als wäre es eine schwere Bürde, diese Entscheidung zu fällen«, erwiderte Njal zähneknirschend. »Das kauft dir sowieso niemand ab.«
    Thorirs Lächeln schwand. Er trat zurück. »Gib mir deine Rüstung.«
    Njal zögerte nicht – die Waffen gehörten dem Sieger. Er schnallte den Gürtel ab, zog sich die Kettenrüstung über den Kopf und entledigte sich auch des Gambesons darunter. Mit nacktem Oberkörper blieb er abwartend stehen. Hinter Thorirs Stirn arbeitete es; wahrscheinlich überlegte er, wie er seine triumphale Rückkehr ins Dorf gestalten sollte. Schließlich befahl er, ihm sein Pferd zu bringen.
    Er schwang sich in den Sattel und lenkte das Tier auf Njal zu. Es war ein Blauschimmel, der in Irland als Zeichen des Todes galt. Wusste Thorir davon? Sicher nicht.
    »Geh voraus, Bruder.«
    Die Versammlung löste sich auf. Der Herse musste sich auf sein Pferd helfen lassen; er schien um zehn Jahre gealtert. Wie ein Betrunkener klammerte er sich an die Zügel und wankte dennoch, sodass einige Männer an seiner Seite blieben, um darauf zu achten, dass er während des Rittes nicht herunterfiel. Njal schritt dem Zug voraus, Thorir ritt dicht hinter ihm. Aus dem offenen Tor kamen ihnen einige Kinder entgegengelaufen, wichen jedoch hastig wieder hinter den Wall zurück, als sie in die Gesichter der Männer blickten. Auch die Frauen auf der Brustwehr senkten betreten die Köpfe. Allein Álfdis blieb stolz und gerade stehen, die Miene so beherrscht wie eh und je.
    Njal schritt über den Platz, bemüht, so selbstsicher wie immer zu wirken. Als er jedoch Caitlín aus der großen Halle stürmen sah, drängte alles in ihm, auf sie zuzulaufen und sie im Arm zu halten – einen kurzen letzten Augenblick nur.
    »Ah, da ist ja unser schöner Zankapfel.« Thorir war hinter ihm vom Pferd gesprungen und winkte Caitlín heran.
    Wenn er sie jetzt auch noch beansprucht, bringe ich ihn auf der Stelle um .
    Aber sie war des Hersen Sklavin; Thorir konnte sie nicht fordern. Trotzdem verschlang er sie mit seinen Blicken. »Er ist jetzt mein Sklave«, verkündete er. Caitlíns Augen weiteten sich vor Entsetzen. Ihr Blick irrlichterte zwischen ihm und Njal hin und her.
    Ihre Schönheit, ihr Liebreiz, ihr offenes Wesen steigerten Njals Schmerz ins Unerträgliche. Ihr Gesicht mit den Sommersprossen war gerötet vor Aufregung, und sie spielte nervös mit einer Strähne

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