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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gesehen hatte, wie sie eine heftig sich wehrende Elspeth davonzerrten, war jäh und blindlings Wut in ihm hochgeschnellt, und als er sein Schwert zog, war sein einziger Gedanke, dass er die beiden töten würde. Sie mussten ihm seine mörderischen Gedanken im Gesicht abgelesen haben, denn sie hatten Elspeth nicht nur sofort freigegeben, sondern sie hatten sie geradezu weggeworfen. Trotzdem waren sie nicht schnell genug entkommen, und er hatte sie zwischen ihm und den aus Flechtwerk und Lehm bestehenden Wänden des Küferladens gestellt. Da Elspeth nicht zu Schaden gekommen war, mäßigte sich seine Wut soweit, dass er im Stande war zu erkennen, welch restlosen Feiglingen er gegenüberstand. Sie hatten noch nicht einmal versucht, die Messer zu ziehen, die aus ihren Stiefeln herausschauten. Zwar hatten seiner Meinung nach Männer, die Frauen schändeten, den Tod verdient, trotzdem konnte er sich nicht dazu überreden, diese zitternden Kreaturen niederzustrecken.
    »Bist du verletzt, Elspeth?«
    »Nein, es geht mir gut.«
    »Nimm ihnen die Messer ab.« Er drückte sein Schwert in den Bauch des dunklen Mannes. »Wagt ja nicht, euch zu bewegen, keiner von euch, denn ich kann diesen Mann im Bruchteil einer Sekunde aufschlitzen.«
    Cormacs Stimme klang so kalt, dass selbst Elspeth zitterte, während sie schnell die Messer der Männer einsammelte. »Fertig, Cormac.«
    »Verschwindet!«, befahl er den Männern. »Ich sollte euch wie Schweine abschlachten, was ihr ja auch seid, aber ich habe keine Lust, Männer niederzustrecken, die solche Angst haben, dass sie sich in die Hosen machen. Doch passt gut auf: Sorgt dafür, dass ihr mir nie wieder vor die Augen kommt. Haut ab!«
    Sie verschwanden. Elspeth war erstaunt, wie schnell diese Männer laufen konnten. Plötzlich entfuhr ihr ein überraschter Aufschrei, denn Cormac packte sie grob am Arm und zog sie zum Gasthof. Ein Blick auf sein Gesicht verriet ihr, dass sich seine Wut nun auf sie richtete.
    »Ich will nicht glauben, dass du dumm genug bist, hinauszugehen und ganz allein herumzuspazieren«, fuhr Cormac sie an.
    »Es ist noch nicht dunkel, und ich blieb innerhalb der Dorfgrenze«, protestierte sie.
    »Du hast eben gesehen, wie sicher das ist.«
    »Es sollte nicht unsicher sein. Ich bin nur gegangen, um mir ein paar Bänder zu kaufen. Eine einfache, gewöhnliche Aufgabe, die hunderte von Mädchen tagtäglich erledigen. Dann treiben mich drei Esel in die Enge, reden unsinniges Zeugs, von wegen einem Mädchen, das so aussieht und klingt wie ich, dürfe man nicht erlauben, allein herumzugehen. Und warum, sag es mir bitte, ist es von Belang, wie ich klinge? Und wie kannst du es wagen, mich anzuraunzen, weil ein paar Idioten versuchen, sich das zu nehmen, was ihnen nicht angeboten wird und worauf sie kein Recht haben?«
    Er blieb gleich hinter der Wirtshaustür stehen, schaute sich schnell um, um sicherzugehen, dass es sicher genug war, sie für einen Augenblick allein zu lassen, und starrte sie an. Sie war blass, als er sie nach dem Angriff zum ersten Mal angesehen hatte, jetzt war sie rot vor Wut. Ihm schien, dass sie gute Gründe für ihre Verärgerung hatte und mit Recht behaupten konnte, seine Wut nicht zu verdienen. Sie hatte nichts Falsches getan, sie verstand nur einfach nicht, was sie mit ihrer geschmeidigen Schönheit und ihrer sinnlichen Stimme bei einem Mann auslösen konnte. Er konnte ihr das auch nicht einfach so erklären.
    Immerhin war da die Bedrohung, die von Sir Colin ausging, und er beschloss dies zu nützen, um ihr die Gefahr alleinigen Ausgehens vor Augen zu führen. »Was wäre, wenn es Männer von Sir Colin gewesen wären?«
    Elspeth biss sich voller Bestürzung auf die Unterlippe, denn ihr wurde bewusst, wie vollständig sie diese lauernde Gefahr verdrängt hatte. »Ich glaube nicht, dass sie das waren.«
    »Nein, aber sie hätten es sein können. Die nächsten Männer sind es vielleicht. Bisher habe ich noch keine Spur von diesem Mann entdecken können, aber ich weiß, dass er nach dir sucht. Er hat schon einmal getötet, um dich zu bekommen, also wissen wir, dass es nichts gibt, was er nicht tun würde, um dich zurückzuerlangen.«
    »Wenn er mich findet.« Sie fühlte sich verpflichtet zu protestieren. »Das wird nicht leicht sein.«
    »Stimmt, aber es ist auch nicht unmöglich, und du bist nicht die Einzige, die das vergessen hat.« Er warf einen Blick auf die wenigen Männer in der Schankstube, erwischte sie dabei, wie sie alle Elspeth anstarrten,

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