Der Schwur des Highlanders
Versprechen halten muss.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles verstehen – wirklich –, und mein gesunder Menschenverstand hätte mir sagen sollen, dass ich mich von einem solchen Wirrwarr sehr fernhalten soll.«
»Aber du hast keinen gesunden Menschenverstand besessen.«
»Oh doch, ich ignorierte ihn nur. Ich liebe ihn. Ich glaube, ich habe ihn geliebt, seit ich ein Kind war. Das hier mag vielleicht das größte und dümmste Risiko sein, das ich jemals eingegangen bin, aber ich musste es versuchen. Kannst du das verstehen, James?«
»Ja, das kann ich. Ich wünsche nur, du hättest dir ein Glücksspiel ausgesucht, bei dem du bessere Gewinnchancen hast. Jeder Mann, der dich für eine Frau wie Lady Isabel aufgibt, ist ein Esel, aber, meine Süße, ich glaube, du hast dein Herz an einen Esel verloren.«
»Tja, es gibt ein paar Dinge, die ich lernte, seit ich das hier angefangen habe, und die mich vielleicht hätten zögern lassen, hätte ich sie zu Beginn gekannt.« Sie sah nachdenklich aus, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich hätte die Würfel trotzdem geworfen. Ich hätte dabei nur ein wenig eindringlicher gebetet.« Sie sah, wie sich der junge Robbie einen Weg durch die Leute bahnte und der fülligen Blondine eine Nachricht überreichte. »Wer ist diese Frau? Die, bei der der blonde Junge steht?«
»Das ist die berüchtigte Lady Isabel. Elspeth, ist dir schlecht? Du bist ganz blass?«
Das überraschte sie nicht, Elspeth war ziemlich schlecht. Sie wusste tief in ihrem plötzlich schmerzenden Herzen, dass Cormac Isabel eine Botschaft geschickt hatte. Er hatte diese Frau nicht aufgegeben. Elspeth wollte ja gern glauben, dass er einfach nur etwas Ehrenhaftes machte, dass er Isabel treffen wollte, um ihre lange, wirre Beziehung zu beenden, aber sie wagte es nicht, diese Hoffnung zu nähren.
»Ich glaube, ich bin nur müde.« Sie küsste James auf die Wange und konnte an seinem mitfühlenden Augenausdruck ablesen, dass er wusste, was ihr zusetzte. »Ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen, während wir beide an diesem Ort herumspazieren. Bitte sorge dafür, dass die Familie, wenn sie ankommt, erfährt, dass alles in Ordnung ist und ich dich getroffen habe, bevor ich sie traf.«
»In Ordnung. Elspeth, pass auf dich auf. Isabel ist keine Frau, mit der man die Klingen kreuzen sollte. Die meisten Leute glauben, dass sie mindestens einen ihrer Ehemänner, wenn nicht sogar alle getötet hat. Sie ist eine Hure, aber eine kluge. Sie hat mit fast jedem mächtigen Mann am Hof geschlafen und zögert nicht, diese für ihre eigenen Interessen zu nutzen. Diese Frau könnte dich zerstören.«
»Ich weiß. Und um die Wahrheit zu sagen: Sie könnte den König herumkommandieren, und es würde mir nichts ausmachen. Sie muss nur eine einzige Sache tun.«
»Aha, mit deinem schönen Ritter ins Bett gehen.«
»Das könnte reichen.« Der Gedanke an eine leidenschaftliche Umarmung zwischen Isabel und Cormac trieb ihr die Galle in die Kehle. »Eigentlich dachte ich, sie müsse Cormac nur an sein Versprechen binden.« Sie sah Robbie gehen. »Bis später. Mach dir keine Sorgen wegen mir.«
»Leichter gesagt als getan«, knurrte er, als er zusah, wie Elspeth sich entfernte, und bemerkte, wie eingehend Lady Isabel sie beobachtete.
Elspeth sank gegen eine kalte Steinwand der Herberge und versuchte ihre rebellierenden Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte Robbie abgefangen, und da er nicht zum Stillschweigen verpflichtet war, hatte er ihr schnell erzählt, dass Cormac Isabel tatsächlich eine Nachricht geschickt und was Isabel ihm geantwortet hatte. Ungefragt hatte er noch ein paar gut ausgewählte Gerüchte über die Frau hinzugefügt, worauf Elspeth sich umso mehr über Cormacs Blindheit wunderte. Wenn schon bartlose Jungen wussten, was Isabel war, war es höchste Zeit, dass dieser Mann darauf aufmerksam wurde. Obwohl der Junge keine Ahnung hatte von dem, was in Cormacs Nachricht stand, reichte Isabels Antwort aus, um Elspeth eine klare Vorstellung davon zu geben. Cormac hatte Isabel geschrieben, dass er hier wäre, ihrem Ruf gefolgt und bereit sei, sie zu treffen. Isabel ließ ihm ausrichten, dass er nicht zu ihr kommen sollte, sie würde nach ihm schicken. Ein paar kleine Münzen reichten aus, um Robbie das Versprechen abzunehmen, Cormac nichts von ihrer Unterhaltung zu erzählen.
Kein romantischer Briefwechsel, dachte sie bei sich, aber doch eine Bedrohung. Es fiel ihr schwer, ihre Verletzung und ihre
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