Der Schwur des Highlanders
ihre Ängste zu beschwichtigen.
Sie liebte ihn so sehr, dass sie nicht glauben wollte, dass er sie nicht auch lieben konnte.
Eine Leidenschaft, die so heftig war wie die, die zwischen ihnen herrschte, musste aus Liebe geboren sein.
Elspeth hoffte nur inständig, dass dies ausreichte, damit er Isabel endlich verließ, aber sie war sich nicht sicher, dass dem so sein würde.
Bei ihren Gesprächen hatte Elspeth etwas äußerst Bestürzendes erfahren: Cormacs Eltern waren nichts weiter als Huren, Räuber und Lügner.
Sie empfand Mitleid mit Cormac und seinen Geschwistern, die von ihren berüchtigten Eltern nicht geliebt wurden und sich für diese schämten, aber offensichtlich hatte er diese schwere Kindheit überlebt.
Sorgen machte ihr, dass Cormac anscheinend den Eindruck hatte, die Last, die Familienehre wiederherzustellen, liege auf seinen breiten Schultern.
Allen edlen Männern war ihre Ehre teuer, aber Cormac war sie teurer als den meisten, so teuer, dass er nicht einmal daran denken mochte, sein Wort zu brechen.
Es war nicht nur seine eigene Rechtschaffenheit, die er verzweifelt bewahren wollte, sondern auch die seiner Geschwister.
Seine Eltern hatten dafür gesorgt, dass die Ehre ihres Clans kaum mehr war als ein Scherz, und Cormac war blindlings entschlossen, das zu ändern.
Ihm erschien jedes Schwanken als der Beginn des abwärtsführenden Wegs, den seine Eltern gegangen waren, und das konnte er nicht zulassen.
Für Cormac gab es kein Grau, sondern nur Schwarz oder Weiß.
Entweder man hielt sein Wort und behielt damit seine Ehre, oder man brach es und verlor seine Ehre. Daran gab es für ihn nichts zu deuteln.
Das bedeutete, so grübelte sie, während sie das Bedürfnis unterdrückte zu weinen, sein Versprechen gegenüber Isabel war so gut wie in Stein gemeißelt.
12
»Ich habe dir doch gesagt, dass es verrückt ist, sich schon so bald wieder aufs Pferd zu setzen«, schimpfte Elspeth, als sie einem blassen, schwitzenden Cormac ins Bett half.
Sie hatten es kaum bis zu der Herberge geschafft, in der Cormac jedes Mal abstieg, wenn er am königlichen Hof weilte. Auf den letzten beiden Meilen hatte Elspeth bei jedem Schritt erwartet, dass Cormac vom Pferd stürzen und bäuchlings im Schlamm landen würde. Sie hatte sich so sehr auf die Zunge gebissen, um ihre Beschwerden und Sorgen nicht laut werden zu lassen, dass es sie überraschte, noch immer eine Zunge in ihrem Mund vorzufinden. Das Einzige, was sie hatte tun können, war, sorgsam darauf zu achten, ob neue Blutungen auftraten.
»Es mag nicht das Klügste gewesen sein, was ich je getan habe«, gestand ihr Cormac zu und lächelte matt, als ihm eine murrende Elspeth die Kleider auszog. »Du kannst mich mit klarer, deutlicher Stimme ausschimpfen, Elspeth. Ich denke, ich bin Manns genug, es auszuhalten.«
Sie schüttelte nur den Kopf und löste seine Verbände, säuberte die Wunden und verteilte Salbe darauf, bevor sie sie wieder mit sauberen Leinenstreifen überdeckte. Als sie fertig war, hatte er die Augen geschlossen, aber seine Gesichtsfarbe machte einen besseren Eindruck. Sie zog die Decken über ihn, verärgert über seinen Eigensinn und dennoch zutiefst erleichtert, dass er sich keinen ernsthaften Schaden zugefügt hatte.
Elspeth wandte ihre Aufmerksamkeit dem Auspacken und den Bedürfnissen von Klein-Alan zu. Ihr war bewusst, dass ein Teil ihrer Wut auf Cormac der Tatsache zuzuschreiben war, dass sie sich nicht sicher war, warum er seine Gesundheit riskierte, um hierherzukommen. Er behauptete, es sei, um ihre Familie zu treffen und zu gewährleisten, dass sie keinen Grund hatte, gegen Sir Colins Clan vorzugehen. Dennoch war das hier sein Bestimmungsort; als sie sich zusammengetan hatten, hatte er eilig Isabels Ruf hierher folgen wollen. Elspeth war klar, dass sie ihn gebremst, ihn zum Zögern gebracht hatte, aber sie wusste nicht, ob sie ihn davon abgebracht hatte, zu dieser Frau zurückzukehren.
Cormac verschlief das Essen, das die Magd servierte, ebenso wie das Bad, mit dem sich Elspeth verwöhnte, und sie war froh darüber, auch wenn sie sich ein wenig verlassen fühlte. Als sie sich neben ihn ins Bett legte, murmelte er ihren Namen, legte ihr seinen gesunden Arm um die Schultern und zog sie an sich. Danach wurde er mit einem Seufzer, der sich sehr nach Zufriedenheit anhörte, wieder ruhig. Er streckt in seinen Träumen die Hand nach mir aus, dachte sie und versuchte darin einen Hoffnungsschimmer zu sehen.
Cormac zuckte zusammen, denn
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