Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
Vom Netzwerk:
einen Namen: Blackmore.
    Spinn drehte sich um, schloss seine Faust fester um den Griff des Messers und rief mit entschlossener Stimme: »Komm her, wenn du dich traust, Blackmore!«
    Der Captain ließ sich das nicht zweimal sagen. Er stürzte auf Spinn zu und versuchte seinen fast unbewaffneten Gegner mit dem Degen zu erwischen. Doch Spinn wich Blackmores Hieben geschickt aus.
    Erst jetzt bemerkte Spinn, wie still es um sie herum war. Die Schlacht war zu Ende. Auf den Straßen lagen tote Legionäre. Die Piraten hatten gewonnen und der Karnar zog sich in die Kluft zurück.
    Jetzt musste nur noch Spinn sein Duell gewinnen. Er schenkte seinem Gegner ein höhnisches Grinsen. »Du bist im richtigen Moment am richtigen Platz.«
    »Von dir kann man das nicht behaupten!«, erwiderte Blackmore und attackierte.
    Doch Spinn wich der Klinge aus und schleuderte Blackmore mit aller Kraft sein Messer in den mit Lederriemen verbundenen Arm. Unter lautem Zischen drang eine Wolke pechschwarzen Dampfes aus der Wunde und stieg ins dunkle Gewölbe der Höhle auf.
    In Blackmores Augen stand das blanke Entsetzen. Sein Arm begann zu schrumpfen, während die dunklen Kräfte, die unter den Lederriemen verborgen gewesen waren, wie ein Krebsgeschwür hervorquollen.
    »Nein!«, schrie Blackmore und ließ den Degen fallen. Er sank kraftlos auf die Stufen nieder und fasste sich schützend an den Arm, doch seine Finger ertasteten nur noch einen Haufen Lederriemen. Irr vor Schrecken starrte er zu der schwarzen Wolke hinauf, die ihn wie ein böser Geist verfolgte. Blackmore wich zurück, trat ins Leere und stürzte mit einem markerschütternden Schrei in die Tiefe. Ein dumpfer Aufprall, dann herrschte Totenstille. Blackmore war direkt auf Spinns Degen gefallen, der noch immer im Holz des Portals steckte und den Leib des Captains in der Mitte entzweigeteilt hatte. Auf Blackmores erstarrtem Gesicht lag ein Ausdruck blanken Entsetzens.
    Spinn und seine Kameraden hatten es geschafft. Die Mächte des Bösen waren besiegt und Spinn war in Sicherheit.

Schlangen des Bösen

    Als Spinn die Treppen herunterkam, empfingen ihn die Piraten mit fröhlichem Jubelgeschrei. Sie gratulierten ihm und ließen ihn hochleben. Er hatte sich dem Feind gestellt und ihn besiegt. Spinn hatte es geschafft.
    Erst jetzt bemerkte er, wie viele Verletzungen er hatte und wie blutverschmiert er war. Im nächsten Moment standen O’Fire, Keepfit, Goldmerry und Kook vor ihm und schlossen ihn fröhlich in die Arme.
    »Du hast es geschafft! Du hast ihn besiegt!«, rief O’Fire mit leuchtenden Augen.
    »Wir wollten dir helfe n … aber O’Fire sagte, das sei allein deine Sache«, erklärte Kook.
    Spinn war sprachlos und wusste noch gar nicht recht, wie ihm geschah. Alles um ihn herum begann sich zu drehen. Er war umgeben von Piraten, die ihn umarmten und ihm zujubelten oder anerkennend auf die Schulter klopften. Doch die Jubelschreie und Siegesgesänge seiner Kameraden drangen nur noch wie durch Watte an seine Ohren, wie ein weit entferntes undeutliches Summen.
    Er wollte sich ausstrecken und schlafen. Auch auf dem schmuddeligen Strohsack im Kerker von Plymouth hätte er jetzt geschlafen wie ein Baby, so erschöpft, wie er war.
    Er taumelte und wäre gefallen, hätte ihn O’Fire nicht aufgefangen.
    »He, Kopf hoch, Junge!«, forderte ihn O’Fire auf. »Halte noch einen Moment durch! Nur noch so lange, bis wir deine Wunden versorgt haben.«
    Spinn nickte und schenkte O’Fire ein etwas benommenes Lächeln. Völlig erschöpft schaute er sich um. Hunderte von Piraten standen um ihn herum und direkt neben ihm waren seine vier treuen Kameraden. Dann fiel sein Blick auf den entzweigeteilten Leib Blackmores und ihn überkam ein Schaudern. Es war also tatsächlich wahr: Blackmore war tot und was von ihm übrig geblieben war, lag dort im violetten Blut der Legionäre.
    Langsam näherte sich Spinn der Leiche. Er empfand beinahe so etwas wie Mitleid, als er die Angst und das Entsetzen in den weit aufgesperrten Augen des toten Captains sah. Sein Blick glitt weiter über den zerschundenen Körper, den der Degen auf so schreckliche Weise geteilt hatte.
    Doch was war das? Spinn rieb sich die Augen. Spielten seine Sinne jetzt völlig verrückt? Da war es immer noch, an den blutigen Schnittflächen der Stümpf e …
    »Seht her!«, rief er den Piraten zu.
    Etwas Unglaubliches spielte sich vor ihren Augen ab. Blackmores tote Glieder begannen wie wild zu beben. Aus den offenen Wunden quoll ein

Weitere Kostenlose Bücher