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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die ihn bedrückten. Zwar erschöpften ihn seine Träume nicht länger, dafür grübelte er darüber nach, während er wach war. Er wusste ja jetzt, wovon diese Träume gehandelt hatten. Als wäre es nicht genug, dass Götter ihm eine Mission aufschwatzen wollten, hatte er auch noch die Wolfsbrüder auf den Fersen. Und Zaranthas Kummer – um was beim Phrobus es sich auch handeln mochte – war ebenfalls nicht weniger geworden. Einmal hatte ihr Bahzell vorgeschlagen, sich ein sicheres Versteck zu suchen, sobald sie die Grenzen zum Reich des Speeres überschritten hatten, und von dort aus ihren Vater zu verständigen. Immerhin war sie jetzt in ihrem eigenen Land und nicht mehr unter Fremden, auch wenn sie noch einen weiten Weg bis nach Hause vor sich hatte. Sie hatte nur mit einem kurzen, verkrampften Kopfschütteln auf seinen Vorschlag reagiert,
und Tothas’ grimmiger Blick hatte ihre Weigerung nachdrücklich unterstrichen. Daraufhin beschlossen Bahzell und Brandark, sich um dringendere Probleme zu kümmern, zum Beispiel um das Wetter, oder um Götter, die ab und zu mal vorbeischauten, oder um den nächsten Angriff der Wolfsbrüder – und die Zukunft tunlichst sich selbst zu überlassen.
     
    Vier Tage, nachdem sie Angcar verlassen hatten, überquerten sie den Schwarzwasserfluss und erreichten das Gebiet der Gemarkung. Es gab zwar keine Brücke, aber flache Fähren, Flöße, die an dicken Tauen über den Strom gezogen wurden. Das eisige, schiefergraue Wasser gurgelte unter dem matten Zinnbug dahin.
    Zarantha hatte sich wieder in ihren Umhang vergraben. Sie schwiegen während der Überfahrt, und halfen dabei, die Fähre zu entladen, als sie das kleine Dorf auf der Uferseite des Reiches erreichten. Rekah jedoch marschierte einfach vom Floß, blieb davor stehen, klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf die Erde, während sie auf ihre Herrin wartete, und ihr hübsches Gesicht sprach von ihrer Ungeduld Bände. Bahzell blinzelte überrascht, als Tothas Zarantha grob anfuhr, endlich von Bord zu gehen.
    »Bewegt Euch!«, fauchte der Leibgardist und beobachtete sie einen Augenblick, bevor er die Luft gereizt ausstieß und dem Offizier, der die Hand voll Grenzsoldaten an der Anlegestelle befehligte, ein Dokument unter die Nase hielt.
    »Dieses Weibsbild ist so faul, wie der Tag lang ist!«, seufzte er, während der Mann das Pergament entfaltete. »Bedauerlicherweise ist sie jedoch auch meine Nichte. Ich bin sehr dankbar, dass meine Herrin sie für die Reise eingestellt hat, aber ich werde meinem Bruder einiges erzählen, wenn ich sie wieder nach Hause schaffe, das kann ich Euch sagen! Ich hätte sie längst übers Knie gelegt, wenn sie meine Tochter wäre!«
    Der Grenzbeamte grinste und hielt das Dokument ins Licht. Er bewegte die Lippen, während er langsam den Text buchstabierte, und schaute dann zu Tothas hoch.
    »Ist das die … Mahrisa, die hier aufgeführt ist?«
    »Aye, das ist sie. Die älteste Tochter meines zweiten Bruders, verdammt soll sie sein!«
    »Und sie ist die Zofe von Lady … Rekahna?«
    »Genau wie Ihr sagt. Ich bin Lady Rekahnas Leibgardist.«
    »Und Ihr seid auf dem Heimweg nach … Howacimb?«
    »Genau genommen nach Frethigar. Das ist ein kleiner Flecken südlich von Howacimb.«
    »Verstehe.« Der Offizier rieb sich mit seiner behandschuhten Hand über die Oberlippe und reichte Tothas das Pergament zurück. »Das scheint alles in Ordnung zu sein, aber …« Er deutete auf die Hradani, »was ist mit den beiden da?«
    »Die habe ich in Kolvania aufgelesen.« Tothas zuckte die Achseln. »Es sind wahrlich schwere Zeiten für einen Mann, der auf zwei Frauen aufpassen muss, aber Lady Rekahnas Vater hat leider keine so dicke Börse, wie mir gefallen würde. Ich musste mich mit dem begnügen, was ich bekommen konnte.«
    »Hm.« Der Offizier beugte sich zurück und musterte die Hradani. Bahzell bemühte sich, gefährlich und ausdruckslos dreinzuschauen. Niemand hatte ihn auf diese Scharade vorbereitet, und er nahm sich vor, anschließend ausführlich mit Zarantha darüber zu diskutieren. Dennoch begriff er, dass es in dieser Situation besser war, vorzugeben, kein Wort Speermännisch zu verstehen.
    »Der Kleine ist für einen Hradani ziemlich herausgeputzt. Er erinnert mich an einen Zuhälter, den ich mal kannte. Der große sieht ein bisschen einfältig aus«, meinte der Offizier schließlich.
    »Ich habe ihn auch nicht gerade wegen seines Verstandes angeheuert.« Tothas drehte den Kopf zur Seite, damit der

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