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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und außerdem auch noch auf einen kranken Mann aufpassen müsst.«
    »Talamar hat Recht.« Alwith wirkte zwar unglücklich, aber seine Stimme klang genauso entschieden wie die seines Bruders. Bahzell musterte die beiden Gesichter.
    Es passte nicht zusammen. Brandark und er wussten nur zu gut, was die Welt von Hradani hielt, und jetzt hatten sie auch noch die Meuchelmörder-Loge auf den Lachenden Gott gehetzt. Es war ausschließlich Norframs Glück zuzuschreiben, dass weder die Brüder noch einer ihrer Gäste getötet worden waren. Talamars Warnung hatte Bahzell das Leben gerettet, ganz zu schweigen von der Inbrunst, mit der er an der Seite des Pferdediebes gekämpft hatte. Das war mehr als eine angemessene Vergütung für Kost und Logis, und jetzt bot Bahzell ihnen freiwillig an, weiter zu reisen. Trotzdem widersprachen ihm beide, und es klang auch, als meinten sie es ernst.
    »Einverstanden«, lenkte er schließlich leise ein. »Wenn ihr so verrückt seid, und euer Angebot ernst meint, dann bleibt mir nur, euch noch einmal zu danken.«
     
    Die Stadtwache war nicht sonderlich glücklich über das, was sie vorfand, als sie endlich eintraf. Angcar war eine ordentliche Stadt. Über Kneipenschlägereien waren die Stadtväter selbst im gelindesten Fall nicht sonderlich erfreut, und sechzehn Tote war ein alles andere als gelindes Ergebnis, selbst wenn die Wache die Hradani nicht als Verursacher des Kampfes dingfest machen konnte.
    Als sie – angeführt von einem gewissen Hauptmann Deskhan  – eintrafen, waren auch die Stammgäste, die geflüchtet waren wieder unter den Bänken und Tischen hervorgekrochen. Der Musiker, der Brandarks Balalaika aufgefangen hatte, gab sie ihm wieder zurück und setzte sich mit der Blutklinge in eine Ecke. Der Angcaraner klopfte den Rhythmus auf einer kleinen Trommel, während Brandark eine Melodie spielte. Alwith hatte eine Lokalrunde ausgegeben, und die Zeugen waren darauf getrimmt worden, ja zu Gunsten der Hradani auszusagen. Vier oder fünf malten mit bildhaften Gesten jede blutrünstige Einzelheit des Kampfes aus, und dem verblüfften Hauptmann Deskhan blieb keine andere Wahl, als zu akzeptieren, dass die beiden Hradani den Kampf, wie auch immer der vonstatten gegangen sein mochte, nicht angezettelt hatten.
    Schließlich räumte der Hauptmann mit einer beachtlichen Wagenladung Leichen und nach einer widerwilligen Erklärung, dass es sich um Notwehr gehandelt habe, das Feld. Und Talamar winkte ihm von der Tür der Schänke aus mit einer Fröhlichkeit nach, die Bahzell erstaunte.
    »Ich glaube, dieser Mann ist nicht sonderlich zufrieden. Wie wahrscheinlich ist es, dass er seinen Ärger anschließend an euch auslässt?«
    »Das ist nicht sehr wahrscheinlich.« Talamar zuckte gelassen mit den Schultern. »Es mag ihm nicht gefallen, aber er wird sich beruhigen, sobald ihr weitergereist seid. Außerdem kann er die Wolfsbrüder genauso wenig leiden wie jeder andere hier, und zudem kann er mit dieser Geschichte bei den Ladys noch jahrelang Eindruck schinden.«
    Der Mann legte den Kopf schief und grinste. »Das gilt auch für Alwith und mich. Wenn sich die Kunde von diesem Kampf
herumspricht, dürften wir in den nächsten Tagen, vielleicht sogar Wochen, noch mehr Gäste bekommen, als wir bewirten können!«
    »Das sei euch gegönnt«, knurrte Bahzell. »Aber ich frage mich, wie du sie überhaupt bemerkt hast.«
    »Das habe ich nicht.« Talamar schloss die Tür und ging mit Bahzell in den Schankraum zurück. »Um ehrlich zu sein, ich habe dich im Auge behalten.« Er zuckte grinsend die Achseln. »Ihr beide wart ja ganz friedlich, aber irgendein Betrunkener hätte sich vielleicht in den Kopf setzen können, einen Streit mit euch vom Zaun zu brechen. Und die Wolfsbrüder …« Sein Grinsen erlosch und er runzelte die Stirn. »Sie sind immer zu zweit oder dritt hereingekommen, also habe ich sie nicht bemerkt. Obwohl es mir hätte auffallen müssen, denn sie alle waren Fremde. Doch an der Art, wie der erste Angreifer die Hand hielt, als er zu dir hinüberschlenderte, war etwas merkwürdig. Ich habe diese kleinen Blasrohre schon einmal gesehen.«
    »Glaubst du, dass er ehrlich angenommen hat, mich damit umbringen zu können, ohne entdeckt zu werden?«
    »Bahzell, wenn dieser Pfeil dich getroffen hätte, hättest du nicht einmal etwas bemerkt, bevor du tot umgefallen wärst«, sagte Talamar ernst. »Hast du es nicht gesehen?«
    »Nicht deutlich«, knurrte der Hradani. »Und der Hauptmann hat es

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