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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wer!«
    »Ich weiß es einfach nicht, jedenfalls nicht genau.« Tothas riss sich sichtlich zusammen. »Du hast schon Recht. Bei Tomanâk, wir hätten es euch früher sagen sollen, aber meine Herrin fürchtete, dass …« Er holte tief Luft, stand auf und sah die beiden Hradani an.
    »Ich bitte euch, mir zu glauben«, fuhr er formell fort, »dass wir es nicht aus Misstrauen vor euch verheimlicht haben. Es war die Entscheidung meiner Herrin, sie wollte nur das Beste, für euch und auch für sich selbst.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Brandark kühl.
    »Meine Herrin hat euch … in die Irre geführt. Sie ist zwar tatsächlich Lady Zarantha Hûrâka, und ihr Vater ist auch Caswal von Hûrâka, aber unter diesem Namen kennen ihn nur wenige. Der Clan Hûrâka ist fast ausgestorben. Sie, ihr Vater und ihre Schwestern sind die letzten Angehörigen. Lord Caswal aber ist auch der Herr des Clans Jashân, und die meisten kennen ihn als Caswal, Herzog von Jashân.«
    »Herzog?«, entfuhr es Brandark.
    »Aye, der höchste Edelmann der Südsteppe. Er steht in der Rangfolge direkt hinter Großherzog Shâloan.«
    »Beim Phrobus!«, flüsterte die Blutklinge, und Bahzells Augen waren so hart wie Kieselsteine, als er Tothas anstarrte.
    »Willst du mir weismachen, dass der zweithöchste Adlige der Südsteppe seine älteste Tochter auf dem Landweg ins Reich der Axt geschickt hat, nur in Begleitung einer Zofe und dreier Bewaffneter?«
    »Nein. Sicher, er hat sie über Land geschickt, aber wir wurden auf der Reise von einer Eskorte von sechzig Reitern begleitet. Rekah und ich und Arthan und Erdan, Isvaria möge ihnen gnädig sein, sind bei ihr in Beilhain geblieben, während die anderen zurückgekehrt sind.«
    »Und was habt ihr dort getan?«
    »Meine Herrin ist ein Magier«, erwiderte Tothas schlicht. Bahzell hörte, wie Brandark die Luft einsog, und ließ sich selbst vor Überraschung auf das Bett fallen.
    Früher einmal bezeichneten Ausdrücke wie Hexer und Magier dasselbe, doch diese Zeiten waren lange vergangen. Bahzell hatte noch nie einen Magier getroffen, und seines Wissens nach hatte es unter den Hradani auch noch nie einen gegeben, wohl aber hatte er von ihnen gehört. Sie waren erst nach dem Fall von Kontovar aufgetaucht. Bei ihnen handelte es sich um Frauen und Männer mit besonderen mentalen Fähigkeiten. Angeblich konnten sie durch einfaches Handauflegen heilen, über Hunderte von Werst Gedanken lesen, innerhalb eines Lidschlags verschwinden. Außerdem sollten sie noch Tausende anderer bemerkenswerter Fähigkeiten besitzen. Man vertraute ihnen ebenso sehr, wie man die Hexer hasste, denn die Magier mussten ein Gelübde ablegen, ihre Fähigkeiten nur hilfreich einzusetzen und niemandem zu schaden, außer wenn sie sich selbst verteidigen mussten. Mehr noch, sie waren unter den Sterblichen die erbittertsten Feinde der Schwarzen Hexerei und hatten vor ihrer Schutzgöttin Semikirk geschworen, jene zu bekämpfen, wo immer sie ihnen begegnete.
    »Ein Magier«, sagte Bahzell sehr leise, und Tothas nickte.
    »Aye. Und genau das ist das Problem. Bisher hat kein Magier der Speermänner lange genug gelebt, um seine Macht bis zur Reife zu entwickeln. Versteht ihr, wenn die Kräfte eines Magiers erwachen, durchleidet er die so genannte ›Krise der Magier‹. Ich weiß leider nicht viel darüber, freilich ist es auch erst einige Jahre her, dass wir überhaupt erfahren haben, worauf wir dabei achten müssen. Keiner mit dieser Gabe hat im ganzen Reich des Speeres bis jetzt eine solche Krise überlebt. Wenn doch, so hat ihn irgendjemand getötet.«
    »Warum?«
    Tothas drehte sich zu Brandark herum. »Wegen des Gelübdes der Magier. Nur die Magier der Axtmänner wissen, wie man einen Magier ausbildet. Man muss ihnen zugute halten, dass sie immer bereit waren, jeden in der Kunst der Gabe zu unterweisen, ob er Axtmann war oder nicht. Aber sie verlangen das Gelübde der Magier als Preis für ihre Hilfe. Oh«, er winkte mit der Hand, als sich die beiden Hradani versteiften, »dagegen hätte meine Herrin keine Einwände! Es handelt sich hauptsächlich um ein Gelöbnis, seine magischen Fähigkeiten nicht zu missbrauchen. Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, meine Herrin hätte sich dem verweigert?« Er schaute seine Zuhörer herausfordernd an und Bahzell schüttelte den Kopf.
    »Aber dieses Gelübde enthält den feierlichen Schwur, jede Schwarze Hexerei aufzuspüren und zu vernichten. Nun kann aber kein einzelner Magier einen Hexer ohne

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