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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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uns nur aufhalten. Ich weiß, dass du dein Leben für deine Herrin geben würdest, aber da draußen ist es kalt und nass, wir haben weder ein Dach über dem Kopf noch können wir ein Feuer machen. Zudem würdest du vollkommen umsonst sterben. Überlass das uns.«
    Tothas starrte ihn an, ließ die Mundwinkel hängen, schloss die Augen und schließlich rannen ihm Tränen über sein abgezehrtes Gesicht.
    Bahzell drückte fest seine Schulter.
    »Würdest du uns ihr Leben anvertrauen, Schwertbruder?«, fragte er leise, und der Leibgardist nickte gebrochen.
    »Bei meiner Ehre«, flüsterte er.
    »Danke.« Bahzell drückte ihn noch einmal, lehnte sich zurück und lächelte traurig. »Bevor du dir vollkommen nutzlos vorkommst, Tothas, bedenke, dass du auch ohne diesen kleinen Ausflug schon genug auf dem Teller hast.«
    »Was?« Der Speermann sah ihn verwirrt an und Bahzell deutete mit einem Nicken zur Treppe.
    »Da oben ist Rekah. Sie braucht dich – und der Junge auch. Er war als Opfer für ein Blutmagie-Ritual des Barons vorgesehen,
und ich glaube, eine Menge Leute wären froh, wenn weder er noch Rekah erzählen könnten, was ihnen passiert ist.«
    »Der Baron?«, fragte Brandark scharf, und Tothas schüttelte sich unwillkürlich, als er Bahzells Lächeln sah.
    »O nein, nicht der Baron.« Brandark nickte anerkennend und Bahzell fuhr fort. »Aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann einer seiner Leute den Kopf in seine Gemächer steckt. Es werden zwar nicht viele um ihn trauern, und seine beiden Hexerfreunde sind mit Lady Zarantha unterwegs, aber in diesem Dorf wird es morgen früh summen wie in einem Hornissennest. Und ich fürchte, Tothas, dass du dich darum kümmern musst.«
    »Wie denn?«, fragte Tothas, aber der Unterton in seiner Stimme verriet, dass er es schon wusste.
    »Du bist ein Speermann, und dazu hoher Offizier eines mächtigen Herzogs der Speermänner. Würde da die nächste Garnison nicht gern ein oder zwei Kompanien hierher schicken, wenn du sie darum bittest?«
    »Ja.« Tothas ließ keinen Zweifel an der Richtigkeit seiner Antwort. Und Bahzell nickte.
    »Dann sollten wir jemanden bitten, dem du vertraust, dass er der Armee deine Nachricht übermittelt. Frag die Heilerin, nicht den Wirt. Bis die Hilfe kommt, musst du Rekah und den Jungen am Leben halten, damit sie reden können, sobald die Verstärkung eintrifft. Aye, bei der Gelegenheit solltest du vielleicht auch gleich Herzog Jashân benachrichtigen. Wenn Zaranthas Entführer sie durch die Wildnis zu ihm nach Hause bringen wollen, können ihnen vielleicht einige Kuriere über die Hohe Straße zuvorkommen. Aber verständige nur Jashân selbst, vergiss das nicht. Nach dem, was mir der Baron erzählt hat, fürchte ich, dass da jemand in der unmittelbaren Nähe des Barons die Hände im Spiel hat.«
    »Schon erledigt«, erwiderte Tothas grimmig. »Vertrau mir und schafft ihr sie nur sicher nach Hause. Und sagt ihr, dass … ich sie liebe!«
    »Sei nicht albern, Mann!« Bahzell lachte traurig. »Wenn man ihr das nach all den Jahren noch sagen muss, ist sie nicht halb so klug, wie ich dachte.«
    »Sagt es ihr trotzdem«, meinte Tothas und lächelte traurig. »Tomanâk segne und beschütze euch beide.«
    »Na danke vielmals«, erwiderte Bahzell und warf Brandark einen ironischen Blick zu.
     
    Noch vor Tagesanbruch ritten die beiden Hradani über ein Stoppelfeld. Sie waren ungewohnt reichlich mit Reittieren und Packpferden ausgestattet, vor allem, weil nur einer von ihnen ritt. Falls sie Zarantha fanden und retten konnten, brauchte sie ihr Muli, also trugen Bahzells Packpferd, das Packmuli und Rekahs Maultier allesamt Packgestelle. Brandark fand es zwar ein wenig unvernünftig von seinem Freund, die Packtiere so leicht zu beladen, hatte jedoch nicht widersprochen. Sie mussten sie ohnehin mitnehmen, ebenso wie Tothas’ Streitross.
    Jedem Dorfbewohner wäre dieses fremde Tier sofort aufgefallen, und Tothas war der Meinung, er wäre am sichersten, wenn er sich in den nächsten Tagen in der Herberge versteckte. Sein Pferd würde ihn jedoch sicherlich verraten. Wenn die beiden Hradani es dagegen mitnahmen, musste nicht nur jeder, der ihnen auf der Spur war, annehmen, dass Tothas mit ihnen ritt, sondern Brandark war außerdem mit einem kriegserfahrenen Ersatzpferd ausgestattet.
    Aus demselben Grund führten sie Rekahs Maultier mit. Nur die Heilerin und das Gesinde des Braunen wussten, wie schwer verletzt die Zofe tatsächlich war, und selbst der Wirt bewies

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