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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hügel, der vor ihm wie ein blanker Knopf aus der Erde emporstieg. Vor langer Zeit war hier eine Lichtung brandgerodet worden, und er sah Brandark fragend an, der taumelnd neben ihm zum Stehen kam.
    »Wir finden … keine … bessere Stelle!«, keuchte die Blutklinge, und Bahzell nickte grimmig. Wenigstens stellten sie hier diese Kreatur im Freien, sodass sie ihnen keine Bäume an den Kopf werfen konnte. Es sei denn, sie brachte sich ein paar Stämme als Vorrat mit.
    »Lauf weiter!«, keuchte er, doch Brandark schüttelte den Kopf, führte die beiden übrigen Pferde den Hügel hinauf und brachte tatsächlich ein Grinsen zustande, als er über die Schulter zurücksah.
    »Sinnlos!« rief er über das Getöse, das die Kreatur machte. »Oder glaubst du tatsächlich, ich könnte vor dem dort davonlaufen?«
    Bahzell fluchte, musste aber einräumen, dass sein Freund Recht hatte. Außerdem blieb ihnen keine Zeit für eine ausführliche Diskussion. Er folgte Brandark über den Hügel hinweg und die beiden Hradani banden die ihnen verbliebenen Pferde auf der anderen Seite an dem verkohlten Stumpen einer Mammuteiche fest. Bahzell gab sich besonders viel Mühe mit den Knoten. Denn sie brauchten die Vorräte, sollten sie diese Begegnung unerwarteter Weise überleben. Außerdem lenkte es ihn ab und er musste nicht einfach nur herumstehen und warten. Schließlich zog er sein Schwert, marschierte auf den Kamm des Hügels und schaute in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Seine Furcht schmeckte metallisch in seinem Mund. Bahzell kannte seine Fähigkeiten und wusste, dass kein Sterblicher einen Kampf gegen einen solchen Gegner gewinnen konnte.
    Brandark baute sich mit dem Schwert in der Hand neben ihm auf. Der Wind brauste in ihren Ohren. Ein schwaches, leichengrünes Glühen erhellte den Himmel über ihnen. Ihre schwarzen Silhouetten hoben sich davor ab, während sie dem Krachen lauschten, mit dem dieses fledermausgeflügelte Monstrum auf sie zukam. Nach dem langen, stolpernden Lauf sog Bahzell die Luft tief in die Lungen, um seine Atemzüge zu beruhigen, erstarrte jedoch plötzlich, als eine gewaltige Eiche unmittelbar vor ihren Augen in Stücke gehauen wurde. Der Baum war mindestens zwanzig Meter hoch gewesen, krachte jetzt wie vom Blitz gefällt auf die Erde, federte einige Male ab, und dann kroch eine monströse Kreatur auf Spinnenbeinen, mit weit ausgebreiteten Fledermausschwingen und einem gewaltigen Schädel, der mit scharfen Reißzähnen und zwei Zangen bewaffnet war, über den gefallenen Baum. Sie war ein Gestalt gewordener Albtraum der Hölle.
    »BAHZELL!«, heulte sie und krabbelte den Hang hinauf.
    Die obszöne Mischung aus Insekt und Fledermaus bewegte sich so schnell und behände wie eine Echse und schnappte mit ihrem Kiefer, dass ihre fußlangen Fänge klackten, während sie seinen Namen brüllte. Er erinnerte sich an Tomanâks Beschreibung der Dämonen als etwas so Schwachem, dass die Götter sie kaum wahrnahmen. Hoffentlich bekam er es nie mit etwas zu tun, das die Götter deutlich erkennen konnten. Das Ding atmete blubbernd und stieß eklige Luftblasen aus, Fäden aus smaragdgrünem Schleim zogen sich von seinen Fängen und Krallen, während der Odem eines offenen Grabes ihnen aus seinem aufgerissenen Maul entgegenschlug.
    »Bahzell …« Brandarks sonore Stimme klang trotz des Windes und des splitternden Holzes in den nachtschwarzen Hornkrallen des Ungetüms unnatürlich klar, ja beinahe gelassen. »Mir ist durchaus bewusst, dass du in letzter Zeit eine Art religiöser Krise durchgemacht hast, und ich würde es niemals wagen, deine Entscheidung in irgendeine Richtung zu beeinflussen. Trotzdem, falls du jemals auch nur im Entferntesten in Betracht gezogen haben solltest, Tomanâks Angebot anzunehmen, dann
wäre das hier genau der richtige Augenblick, diese Entscheidung kundzutun. Jetzt!«
    Bahzell knirschte mit den Zähnen, während er den herannahenden Dämon im Auge behielt. Die Blutrunst flackerte in ihm hoch, bereit ihn zu packen, aber Brandarks Worte drangen in sein Bewusstsein, und augenblicklich durchzuckte ihn ein schrecklicher Verdacht. Hatte Tomanâk gewusst, das dies passieren würde? Schlimmer noch, hatte er es vielleicht sogar so eingerichtet, um Bahzell in seine Dienste zu zwingen? Zwölf Jahrhunderte Misstrauen brüllten ihm zu, dass der Gott genau das getan hatte, aber der Schrei hielt nur einen Augenblick an. Solange es dauerte, bis Bahzell ihn wahrnahm und sofort wieder abtat. Tomanâk war

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