Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)
hochsprang. Der Pferdedieb war von einer blauen Aura eingehüllt, die in der Finsternis glühte. Ein greller Blitz zuckte über seine Klinge, als er sein Schwert steil nach oben stieß. Der Dämon kreischte erneut auf, als sich ein Meter flammender Stahl durch seine Schuppen bohrte.
Das Monster warf sich mit einem blubbernden Heulen zurück, schlug heftig mit dem Kopf, drückte sein verwundetes Bein gegen den Körper und bog sich nach vorn und nach hinten, während zähes, stinkendes Blut aus seinem Bauch rann. So verharrte es eine endlose Sekunde lang und starrte den winzigen Hradani an, der es gewagt hatte, Stahl in sein Fleisch zu bohren. Bahzell erwiderte den Blick der facettierten Insektenaugen unbeeindruckt.
»Komm schon!«, bellte er. Der Kopf des Dämons fegte in einem mörderischen Bogen hinunter. Seine Zangen pflügten Blätter und Schlamm auf, als er mit ihnen zu einem Schlag ausholte, der einen Titan erledigt hätte. Bahzell trat mitten hinein
und parierte den Angriff mit einem zischenden Hieb seines blau schimmernden Schwertes. Der Aufprall schien den ganzen Wald zu erschüttern.
Nichts Sterbliches konnte der Wucht dieses dämonischen Angriffs widerstehen. Bahzell flog zurück, krachte in die Reste der Eiche, die der Dämon zu Kleinholz verarbeitet hatte, und prallte von dem zerstörten Stamm ab. Doch sein Schmerzensschrei ging in dem Gebrüll des Monsters unter, als seine Zange zerbarst. Bahzells gewaltiger Schlag hatte sie zwar nicht abtrennen können, doch der glatte, schwarze Hornpanzer knackte und brach, und das Glied baumelte nutzlos an seinem Gelenk herunter, während der Pferdedieb wieder auf die Füße sprang.
»Tomanâk!«, schrie er und holte zu einem vollendeten Schlag aus. Das Monster kreischte, als der glühende Stahl sein Auge zerfetzte und riss den versehrten Kopf zurück. Im nächsten Augenblick war Bahzell unter ihm, und sein Schwert sprühte blaues Feuer, als es sich durch das andere Vorderbein des Monsters fraß.
Brandark Brandarkson ging in die Knie und traute seinen Augen nicht, als der Dämon unter Bahzells wütendem Angriff auf die Seite sank. Er richtete sich mit Hilfe seiner Klauen mühsam wieder auf und zerwühlte den Schlamm und die Blätter und zersplitterten Äste der Bäume, doch Bahzell schlug gnadenlos auf die Kreatur ein. Hornspäne von zerborstenen Schuppen flogen durch die Luft, das eitrige Blut sprudelte, und der Dämon kreischte erneut, diesmal jedoch mit einem unüberhörbaren Unterton von Panik, als er versuchte, vor seinem Gegner wegzukriechen.
Bahzell folgte ihm, watete mitten hinein in seinen widerlichen Gestank und seine Wut und versetzte ihm einen Hieb nach dem anderen in die Fangzähne. Das Monster wehrte sich verbissen, aber es war schon halb geblendet und verkrüppelt. Es schlug heftig mit den Schwingen, um sich aufrecht zu halten, hatte jedoch seine echsengleiche Behändigkeit verloren. Es flatterte und schlug nach dem Pferdedieb, der unter den heftigen Hieben schwankte. Er hielt sich allerdings auf den Beinen und in seinen
Händen zischte die Klinge durch die Luft. Bahzell stand unmittelbar unter den gefährlichen Reißzähnen des Dämons, sodass der ihn nicht sehen konnte, und ähnelte in seiner Erbarmungslosigkeit eher einem Ding aus Stahl und Leder, nicht aus Fleisch und Blut. Unermüdlich und unerbittlich nahm er die wütenden Hiebe hin, denen er nicht ausweichen konnte, und schlug immer und immer wieder zu.
Schließlich glitt der Dämon aus und stürzte zu Boden, hüpfte mit heftig schlagenden Flügeln jedoch wieder hoch, bis dieses fürchterliche, blau glühende Schwert seinen linken Flügel erwischte. Die Klinge durchdrang Knorpel, Muskeln und Knochen, und das wortlose, qualvolle Brüllen des Monsters schien die ganze Welt zu erfüllen. Mit hemmungsloser Wut stürzte es sich auf Bahzell, doch war es die Wut der Verzweiflung. Der Pferdedieb brüllte erneut Tomanâks Namen und stürmte auf das Monster zu.
Er rammte seinen Stiefel in die blutende Wunde auf dem Flügel des Dämons, drückte sein Bein durch, und Brandark sah staunend, wie sich Bahzell mit einem Salto auf den Rücken des Monsters schwang. Die Kreatur schüttelte sich verzweifelt, um ihn abzuwerfen, er jedoch holte mit dem Schwert aus und trotz des lauten Brüllens des Dämons hörte Brandark das kehlige Knurren der Blutrunst, als sein Freund das Schwert hinabsausen ließ.
Ein Meter fünfzig rasiermesserscharfer Stahl, umhüllt von einer funkelnden, blauen Aura trafen mit einem
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