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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dämmerte, dass er dies sehr wohl vermochte und sie nicht nur für die Vernichtung eingesetzt werden musste.
    Sondern dass sein Volk die Macht in seinen Händen hielt, sich endlich von diesem uralten Fluch zu befreien.
    »Ich …« Er amtete noch einmal tief durch. »Ich glaube, ich brauche Zeit, viel Zeit, um alles zu verstehen, was du gesagt hast.« Er klang ungewohnt zurückhaltend. »Aber wenn es wahr ist …«
    Dann verstummte er und Tomanâk nickte.
    »Es ist wahr, Bahzell, und es ist eine deiner Aufgaben, dein Volk dies zu lehren. Es daran zu erinnern, dass ein Schwert zwei Seiten hat, und dass sie neue Gesetze schaffen müssen, die die Verwendung der Blutrunst regeln und die Leute bestrafen, die sie missbrauchen. Wie Ottovar einst die Zauberer lehrte, ihre Kräfte zu kontrollieren, so muss dein Volk lernen, die ihren zu beherrschen. Das wird nicht einfach.«
    »Nein«, erwiderte Bahzell. »Das ist mir klar.«
    »Ich weiß«, erwiderte Tomanâk freundlich. »Auch deshalb habe ich dich ausgewählt und gehofft, dass du dich für mich entscheidest. Und jetzt«, fuhr der Gott etwas lebhafter fort, »bist du bereit, das Schwertgelöbnis auf mich zu leisten, Bahzell Bahnakson?«
    Die plötzliche Frage riss den Pferdedieb aus seinen Gedanken über die erstaunlichen Dinge, die Tomanâk ihm gerade enthüllt hatte. Er schüttelte sich und sah den Gott an. Eine Stimme in ihm keifte beinahe panisch von »Bestimmung« und göttlichen »Aufgaben«, doch sie war winzig und leise und verstummte angesichts dieses schrecklichen Momentes der Klarheit, den er beim Anblick des Dämons empfunden hatte. In diesem Augenblick hatte er begriffen, was er repräsentierte – und den Gegner erkannt, gegen den zu kämpfen er geboren war. Selbst wenn diese Erinnerung nicht unauslöschlich in sein Herz und seinen Verstand eingebrannt gewesen wäre, hätte er keine Wahl gehabt. Er hatte sich bereits in den Dienst des Kriegsgottes gestellt, hatte Tomanâks Hilfe im Kampf akzeptiert, und, wie er dem Gott in der ersten Nacht gesagt hatte, es bedeutete etwas, wenn Bahzell Bahnakson sein Wort gab.
    Also schaute er zu der schimmernden Silhouette vor sich auf und nickte.
    »Aye, das bin ich«, sagte er leise. Tomanâk lächelte, als er über die Schulter griff und sein eigenes Schwert zog.
    Es war eine einfache, nützliche Waffe, deren Griff weder Gold noch Edelsteine zierten, und deren Klinge keine Gravuren schmückten. Aber das brauchte sie auch nicht. Das Schwert war so groß wie Bahzell, und neben ihm erschienen alle anderen Schwerter, die er je gesehen hatte, als fehlerhafte Kopien, als hätte der Schmied dieser göttlichen Waffe alle wesentlichen Elemente des »Schwertes« hineingehämmert und alle unwesentlichen ausgebrannt. Dies war weder das Spielzeug eines Prinzen noch ein Zeremonienschwert. Es war eine Waffe, die eines Kriegers und Anführers würdig war.
    Tomanâks Aura strahlte heller und beleuchtete die Baumstämme
und Zweige der Bäume auf dem Hügel, als er die spiegelnde Klinge in der Hand hielt und Bahzell den Griff hinhielt. Der Hradani leckte sich die Lippen und wappnete sich, bevor er die Hand auf den schlichten, mit Draht umwickelten Griff legte. Etwas knisterte unter seinen Fingern, ein gezähmtes Echo der ungeheuren Macht, die er beim Angriff auf den Dämon in seinem Schwert gefühlt hatte. Eine Patina des göttlichen Lichtes umhüllte ihn flackernd, als Tomanâk streng auf ihn heruntersah.
    »Schwörst du, Bahzell Bahnakson, mir Gefolgschaft?«
    »Das schwöre ich«, erwiderte Bahzell, und Brandark schluckte neben ihm. Die Stimme seines Freundes klang wie ein festes, ruhiges Echo des überirdischen Basses, der dem Gott eignete. Zwischen den beiden herrschte eine Verwandtschaft, fast eine Verschmelzung, und Brandark wurde von Ehrfurcht und Demut erfüllt, während er sich gleichzeitig merkwürdig ausgeschlossen vorkam, wenn er zusah und lauschte.
    »Wirst du meinen Kodex achten und ehren? Wirst du den Mächten des Lichtes treue Dienste leisten, den Befehlen deines eigenen Herzens und Verstandes folgen, wenn sie verlangen, dass du gegen die Mächte der Dunkelheit kämpfst, selbst bis zum Tode?«
    »Das werde ich.«
    »Schwörst du bei meinem Schwert und dem deinen, Mitgefühl für jene zu haben, die in Not sind, Gerechtigkeit denen gegenüber auszuüben, die du befehligst, und Loyalität für die zu üben, denen du dienst, sowie jene zu strafen, die wissentlich der Dunkelheit dienen?«
    »Das schwöre ich.«
    »Dann

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