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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn sie am verwundbarsten war, boten diese elenden, regendurchnässten Hügel dafür die beste Stelle.
    Auf der anderen Seite des Geldkarrens rutschte jemand aus und stürzte in den Schlamm. Jemand lachte über das platschende Geräusch, und der Unglückliche, der gestürzt war, stieß einen müden, giftigen Fluch aus, als er sich wieder aufrappelte. Bahzell lächelte mitfühlend und amüsiert, doch noch während er den Kopf wendete, um das Grinsen des Kutschers zu erwidern, schnappte er im Winkel seines rechten Auges eine Bewegung auf.
    Sein Kopf fuhr herum, er spitzte die Ohren und starrte angestrengt durch den Regen, während er versuchte herauszufinden, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Drei wertvolle Sekunden verstrichen, dann wusste er es. Der Patrouillenreiter, der sich hoch über der Straße den Weg durch das Unterholz gebahnt hatte, war nicht mehr zu sehen, wohl aber sein Pferd. Der Sattel war leer.
    »Ein Mann ist gefallen! Rechte Flanke!«
    Bahzells Hände zuckten über seine linke Schulter, noch während er die Warnung brüllte, und seine Finger schlossen sich um den Schwertgriff, als der schlammige Hügel plötzlich einen Haufen Männer ausspie.
    Die Briganten stürmten den Abhang hinunter und heulten, dass einem das Blut in den Adern gefror. Bahzell hielt einen Wimpernschlag lang inne und bewunderte die Geschicklichkeit, mit der sie das Unterholz als Deckung genutzt hatten. Der Patrouillenreiter musste ohne es zu ahnen geradewegs in einen hineingeritten sein. Zweifellos hatte er für seine Unachtsamkeit teuer bezahlt. Bahzell hatte seinen Warnschrei ausgestoßen, bevor die Banditen in Kampfstellung gegangen waren. Jetzt mussten sie noch sechzig Meter dicht bewachsenes Unterholz vor sich überwinden und die Signalhörner gellten bereits. Ihr Ruf rief Rianthus’ Reiter heran, die zügig durch den Regen aufschlossen, während die Patrouille, die sich am nächsten befand, kehrtmachte
und zu dem bedrohten Abschnitt galoppierte. Bahzell hörte das Keuchen der Pferde und das Platschen hastiger Schritte, als Hartans Einheit reagierte. Jeder Mann auf der linken Flanke der Karawane machte schleunigst, dass er nach rechts hinüberkam. Sie krochen unter den Karren hindurch oder sprangen über die Deichseln, und bauten sich in Schlachtordnung auf. Riegel klapperten und Eisen klirrte, als die Gardisten die Schießscharten an den hohen Seiten des Geldkarrens aufklappten. In das Geheul der Briganten mischte sich ein anderer Unterton, nämlich blanke Wut, als sie merkten, dass sie sich nicht etwa einer lückenhaften Reihe überraschter Opfer gegenübersahen, sondern einer geordneten Phalanx. Es war zwar eine dünne Phalanx, mit viel zu wenig Leuten, aber sie war unerschrocken und starrte von Eisen.
    Hartan donnerte die Reihe auf seinem Pony entlang und bremste sein Tier vor Bahzell so scharf ab, dass es mit der Hinterhand in dem Schlamm wegrutschte. Rechts neben dem Hradani riss er es herum, dem Feind entgegen.
    »Guter Mann!« Sein gebrülltes Lob übertönte das Geschrei der Briganten, von denen im nächsten Augenblick schon ein Dutzend über den Straßengraben stürmte und sich auf sie stürzte.
    Offensichtlich kannten sie ihr Ziel sehr genau, denn ihnen folgten weitere zwanzig Männer, die geradewegs auf den Geldkarren zuhielten. Andere schwenkten zu beiden Seiten ab, um mögliche Entsatztruppen aufzuhalten, während sich die Hauptstreitmacht der Briganten auf den Wagen mit den Schatztruhen stürzte. Bogensehnen knallten, als der Kutscher und die Männer in dem Karren durch die Schießscharten in den soliden Holzwänden feuerten.
    Ein halbes Dutzend Angreifer stürzte zu Boden, die anderen aber stürmten unbeirrt weiter. Es waren zu wenig Gardisten, um diese Angriffswelle aufzuhalten. Das wusste Bahzell, und er stieß ein kehliges Knurren aus, als er sich der Blutrunst hingab.
    Heiße, grelle Hitze durchflutete ihn wie ein ekstatisches Rauschmittel, und Hartans Pony scheute voller Furcht, als er einen wortlosen Schrei ausstieß. Seine tropfnassen Ohren pressten sich flach an seinen Schädel. Rotes Feuer schien in seinen braunen
Augen zu glühen. Mit dem gewaltigen Schwert beschrieb er eine wirbelnde Acht vor seinem Körper, und dem Briganten, der sich auf ihn stürzte, traten vor Panik fast die Augen aus dem Kopf. Verzweifelt versuchte der Mann abzubremsen, aber seine Füße rutschten im Schlamm weg, und außerdem war es schon zu spät. Er stand von Angesicht zu Angesicht dem schlimmsten Albtraum eines

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