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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Norfressaners gegenüber, einem Pferdedieb-Hradani, der sich in den Klauen der Blutrunst befand. Und ein Schwerthieb, der wie ein Blitzschlag kam, spaltete seinen Leib vom Scheitel bis zum Nabel.
    Die beiden Körperhälften klappten langsam auseinander, Blut, Innereien und Knochen dampften im Regen, und Bahzell stieß ein durchdringendes Heulen aus, während er sein Schwert vor sich wirbeln ließ. Die Länge seiner Arme und seiner Waffe verliehen ihm eine immense Reichweite. Ein Trio von Briganten fand sich unerwartet innerhalb dieses Radius wieder. Sie segelten getroffen zurück, und nur einem gelang es überhaupt, einen entsetzten Schrei auszustoßen, während er die blutenden Stümpfe seiner Handgelenke vor seine aufgerissenen Augen hob. Bahzell dagegen marschierte unbeeindruckt weiter und hinterließ eine Spur der Vernichtung.
    Ein Pfeil zischte an ihm vorbei und grub sich tief in die Brust eines Briganten. Der Mann schrie und versuchte verzweifelt, ihn herauszuziehen. Seine Schreie verstummten, als Bahzell ihm den Kopf abschlug. Zwei seiner Gefährten stürzten sich mutig auf den Hradani, der den einen mit einem fürchterlichen Hieb zerschmetterte, während er gleichzeitig seinen Fuß gegen den Schild des anderen rammte. Der Brigant verlor Schild und Halt, rollte sich hastig herum und hob sein Schwert, um sich zu schützen. Bahzell ließ einfach seinen Fuß hinuntersausen – und der entsetzte Schrei seines Gegners verstummte urplötzlich, als der Stiefelabsatz seinen Schädel wie ein rohes Ei zermalmte.
    Eine Handaxt wirbelte auf ihn zu. Bahzell wich geschickt aus und schlug dann erneut zu. Ein Brigant brüllte, als die ein Meter zwanzig lange Klinge seinen rechten Schenkel durchtrennte und sein Bein wie ein fauler Ast abfiel. Jemand führte einen überhasteten
Schlag gegen die linke Seite des Hradani, dem unter dem Aufprall eine Rippe brach. Aber sein Schuppenpanzer fing die größte Wucht des Schlages ab. Dafür beschrieb sein Schwert eine blutspritzende Schleife, die einen weiteren Kopf kostete. Bahzells wilder Triumphschrei gellte durch den Regen.
    Die Angriffswelle der Räuber kam ins Stocken, als er wie ein Dämon durch sie hindurchwatete. Nur wenige Briganten hatten sich jemals mit einem Hradani angelegt, und keiner hatte je gegen Pferdediebe gekämpft. Blankes Entsetzen schüttelte sie angesichts des gnadenlosen Gemetzels, das Bahzell anrichtete, als er ihren Angriff zersplitterte und rechts und links von ihm Leichen und Leichenteile wie vor einer Bugwelle der Verderbnis wegflogen. Ein Dutzend Briganten waren bereits gefallen, bevor sie auch nur Hartans Phalanx erreichten, und diejenigen, die durchkamen, waren bis ins Mark erschüttert. Sie ahnten bereits die drohende Niederlage. Bahzell hörte, wie Hartan Befehle brüllte, hörte das Klirren von Stahl, die schweren Atemzüge, die keuchenden Flüche und Gebete und Schreie der Verwundeten, die wie eine Musik die Wut in seinem Herzen orchestrierten.
    Andere Völker hielten die Blutrunst für schlichten Blutdurst, eine berserkerhafte Wildheit, die weder von ihrem Ziel wusste noch sich darum kümmerte, was es überhaupt war. Das stimmte jedoch nur, wenn sie ohne Vorwarnung zuschlug. Falls sich ihr ein Hradani jedoch wissentlich hingab, war sie ebenso eiskalt, wie sie loderte, genauso einleuchtend wie tödlich. Die Blutrunst willkommen zu heißen bedeutete, sich einer ungeheuren Macht hinzugeben, verhieß, jegliche Zurückhaltung aufzugeben, nicht jedoch die Vernunft zu verlieren. Diese Art der Butrunst war reiner, elementarer Zweck, ungehemmt von Mitleid, Entsetzen oder Erbarmen, und war dennoch weit mehr als schlichte Raserei. Bahzell wusste sehr genau, was er tat, und nun fiel sein Blick auf eine kleine Gruppe besser bewaffneter und gepanzerter Briganten, die einen einzelnen Banditen umringten, der eine bunt zusammengewürfelte Rüstung trug. Bahzell schlug sich mit blankem Schwert eine Schneise durch die anderen Männer – wie sich eine Wildkatze durch ein Rudel Schakale stürzt – und näherte
sich dem Anführer der Briganten. Die grauenhaften Schreie der Sterbenden bildeten auf seinem Weg die schaurige Hymne.
    Der Anführer der Briganten bellte seinen Leibwächtern einen Befehl zu – und alle sechs stürzten sich auf den Hradani. Für Menschen waren sie sehr groß und ausgezeichnet bewaffnet. Jeder von ihnen trug im Gegensatz zu Bahzell einen Schild, und sie nutzten den Vorteil ihrer höheren Position, um ihren Angriff mit Schwung vorzutragen.

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