Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
lachte leise.
    »Ha! Du hältst dich wohl für verdammt clever, was?«, spie Shergahn wütend hervor. Die Blutklinge seufzte ergeben und legte den Kopf auf die Seite.
    »Nur im Vergleich zu gewissen Leuten, Shergahn. Nur im Vergleich zu ganz gewissen Leuten.«
    Bahzell grinste, und jemand lachte am Feuer laut über die müde Melancholie in Brandarks Stimme. Ein Dutzend anderer Männer kicherte, worauf Shergahn mit einem derben Fluch reagierte. Er stürzte aus dem Dunkel, warf sich mit ausgebreiteten Armen auf Brandark und segelte mit den Händen wie verrückt in der Luft rudernd durch sie hindurch, als der Hradani elegant auswich und dem Unruhestifter mit einem geschickten Tritt die Füße unter dem Körper wegzog.
    Gelassen sah er zu, wie sein Widersacher hart auf dem Boden aufschlug, zuckte mit den Schultern, trat mit einem großen Schritt über ihn hinweg und klopfte sich den Staub von den Ärmeln, als er weiter in der Reihe vor dem Essenskessel aufrückte. Das Gelächter wurde lauter, während sich Shergahn auf Händen und Knien aufrichtete. Aber es mischten sich auch einige hässliche Flüche darunter, als zwei von Shergahns Kumpanen aus dem Schatten traten und ihm aufhalfen. Der Sergeant blieb einen Moment lang stehen und schüttelte wie ein verwirrter Bulle den Kopf, während Brandark einen der Köche freundlich anlächelte und ihm wortlos die lange, eiserne Schöpfkelle aus der Hand nahm. Er ignorierte Shergahn, schöpfte einen Klacks
aus dem siedenden Kessel und roch anerkennend daran. Seine Gleichgültigkeit war für den Sergeanten wie ein Schlag ins Gesicht. Shergahn bleckte die Zähne, wechselte einen Blick mit einem seiner Freunde, und dann stürzten sich die beiden von hinten auf Brandark.
    Bahzell schloss mitfühlend die Augen. Einen Augenblick später knallte es zweimal vernehmlich, dann folgte ein dumpfes Plumpsen, das von einem harten Fall herrührte, und er schlug die Augen wieder auf.
    Shergahn und sein Kumpan lagen wie gefällte Stiere auf dem Boden. Das fettige Haar des Daranfelianers war mit Kartoffeln, Karotten, Soße und Fleischstücken beschmiert. Sein Gefährte hatte zwar weniger Eintopf im Haar, aber die Beule auf seinem Schädel wuchs ebenso schnell wie bei Shergahn. Brandark wirbelte seinen improvisierten Knüppel in die Luft, fing ihn am Griff auf und schöpfte eine Portion aus dem Topf in seinen Napf, ohne die beiden Menschen eines weiteren Blickes zu würdigen. Anschließend hob er den Blechnapf an seine Nase, atmete das Aroma tief ein und schaute den Koch lobend an, während er frech mit den Ohren zuckte.
    »Es riecht wirklich köstlich«, sagte er, während rund um das Feuer Gelächter aufbrandete. »Wenn man sich damit den Bauch voll schlägt, dürfte wohl selbst der hungrigste Mann ausgezeichnet schlafen. Denn schaut nur, welche Wirkung eine einzige Kelle davon auf Shergahn hat!«

9
    D ER EISIGE REGEN drang durch Bahzells Umhang und rann ihm über das Gesicht. Eines der Kutschpferde schnaubte unglücklich, als der Wagen mit den Geldtruhen den nächsten Hügel nahm. Der Schlamm machte die Straße tückisch und die Regentropfen prasselten unaufhörlich gegen das Segeltuch des Wagendaches. Seit Shergahns Angriff auf Brandark waren sechs Tage vergangen. Der Regen hatte am Tag zuvor begonnen, gerade als sie sich anschickten, der gewundenen Steigung der Straße durch die Hügelkette zu folgen, die die Grenze zwischen Esgan und Moretz markierte.
    Bahzell blickte hoch, als ein Reiter der Patrouille vorüberpreschte. Brandark nickte ihm kurz zu. Ihm musste ebenso nass und kalt sein wie Bahzell, aber die Blutklinge wirkte fast fröhlich. Shergahn war nicht sonderlich beliebt gewesen, und die anderen Gardisten bewunderten die Eleganz, mit der Brandark den Unruhestifter in seine Schranken gewiesen hatte. Und die meisten machten auch aus ihrer Freude keinen Hehl, als Rianthus den Mann auszahlte und wegschickte. Einige hatten Brandark tatsächlich gefragt, ob er nicht für sie singen wollte. Was entweder bedeutete, dass sie ihn wirklich sehr mochten, oder dass sie einfach nur vollkommen unmusikalisch waren.
    Bahzell lachte leise bei diesem Gedanken, woraufhin ihm jemand einen knochigen Finger in den Rücken bohrte.
    »Du wirst noch aus deiner aufgeschlitzten Gurgel lachen, wenn du deine Gedanken so abschweifen lässt, Kerl!«, sagte eine scharfe Stimme. Bahzell drehte sich um und sah seinen Kommandeur an.
    Hartan war ebenfalls ein Zwerg, und dazu ein sehr weit entfernter Verwandter von

Weitere Kostenlose Bücher