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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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behielten.«
    »Haben sie das akzeptiert?«
    »Bisher noch nicht«, sagte Lincoln. »Sie wollen vermutlich probieren, ob sie diese Forderung nicht bei Ihnen durchsetzen können. Wenn Sie jedoch stur bleiben, werden die nachgeben, glaube ich.«
    »Gut. Ich werde mich daran halten.«
    »Dann bleibt nur noch ein Punkt. An dem könnte der Vertrag allerdings scheitern. Sie wollen die Show hier in Hollywood machen. Sie sagen, nach Churchland würden die Gäste nicht kommen, die sie vorhaben einzuladen. Wenn wir aber Studios in Hollywood mieten müssen, wird die Sache mindestens doppelt so teuer wie geplant. Das können wir uns nicht leisten.«
    »Was sollen wir machen?« fragte Preacher.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lincoln. »Ich habe alles mögliche versucht, aber wir sind bei diesem Punkt keinen Schritt weitergekommen.«
    Preacher dachte einen Augenblick nach. »Können wir ihnen irgend etwas anderes offerieren?«
    Lincoln schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht.«
    Preacher warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »Was sind die beiden denn für Menschen?«
    »Er scheint sehr nett zu sein. Sie wissen schon: freundlich, entspannt, so wie er auch im Fernsehen auftritt. Sie ist ganz anders. Eine sehr energische Lady. Die Geschäfte macht sie.« Lincoln dachte einen Augenblick nach. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, daß sie seinerzeit die Idee mit den religiösen Programmen gehabt hat. Sie war wohl davon überzeugt, daß ihr Mann beim kommerziellen Fernsehen keine Chance mehr hatte. Und daß man mit Religion was verdienen kann, wußte sie auch.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß es Kim Hickox gar nicht um Gott und den Glauben geht, sondern nur ums Geschäft?«
    Lincoln zuckte die Achseln. »Ausgeschlossen ist das nicht.«
    Preacher sah aus dem Fenster, wo die letzten Häuser von Culver City vorbeiglitten. Er lächelte, als er sich wieder zu Lincoln umdrehte. »Bald werden wir’s wissen.«
    »Wieso?« fragte Lincoln.
    »Ich werde sie einfach ins Nebenzimmer mitnehmen und mit ihr beten«, sagte Preacher. Er sah Lincolns entsetztes Gesicht und lachte zufrieden. »Nur keine Angst, Marcus. Das war nur ein kleiner Scherz. Ich weiß schon, daß dies nicht die Zeit des Betens ist. Wenn sie wirklich so energisch ist, wie Sie sagen, werden wir sie auf die Probe stellen und sehen müssen, was an ihr dran ist. Rufen Sie ihren Rechtsanwalt an, und sagen Sie ihm, daß ich irgendeinem anderen Drehort als Churchland auf gar keinen Fall zustimmen werde. Wenn sie damit nicht einverstanden sind, ist die Sache geplatzt. Sagen Sie ihm außerdem, daß ich mich nur bis zwei Uhr im Hotel aufhalten werde. Wenn mir bis dahin nicht mitgeteilt worden ist, daß die Aufnahmen in Churchland stattfinden können, werde ich abreisen, denn dann hat das Treffen gar keinen Sinn.«
    Lincoln starrte ihn ungläubig an. »Da bleibt mir ja gar kein Verhandlungsspielraum.«
    »Es gibt keinen«, sagte Preacher kategorisch. »Wir wollen die beiden ja unter anderem deshalb, weil sie Besucher nach Churchland bringen sollen. Wenn sie nicht dorthin kommen wollen, sind sie für uns nur noch die Hälfte wert.«
    »Wenn sie ablehnen, stehen wir mit leeren Händen da«, meinte Lincoln.
    »Die zwei können doch nicht die einzigen sein, die in Frage kommen«, sagte Preacher. »Es gibt doch auch noch andere Stars.« Er dachte einen Augenblick nach. »Wie steht es denn mit Pat Boone? Der ist doch unheimlich gut und viel populärer, als es Jim Hickox je war.«
    »Pat Boone habe ich gar nicht erst gefragt, weil er ständig auf zwölf Monate und mehr hinaus ausgebucht ist.«
    Preacher grinste. »Nun werfen Sie doch nicht gleich die Flinte ins Korn. Die Hickox’ haben doch bisher noch gar nicht abgelehnt. Jetzt rufen Sie erst einmal an.«
    Um halb zwölf erreichten sie das Hotel, und Lincoln führte Preacher direkt zu seinem Bungalow, der in einem gepflegten Park am Crescent Drive lag. »Haben Sie Hunger?« fragte er. »Soll ich etwas zu essen bestellen?«
    Preacher schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Ich bin bloß müde. Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen. Glauben Sie, ich könnte mich ein paar Minuten lang ausstrecken?«
    »Natürlich«, sagte Lincoln. »Ich muß sowieso noch ein paar Dinge erledigen. Warum legen Sie sich nicht einfach ein bißchen hin und ruhen sich aus? Ich komme um Viertel nach eins und wecke Sie rechtzeitig.«
    »Das ist nett. Vielen Dank.«
    Nachdem Lincoln gegangen war, zog Preacher die Vorhänge im Schlafzimmer zu, bis der Raum fast vollkommen

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