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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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es.«
    »Wir kehren nicht mehr in die Gottesgemeinde zurück«, sagte Charlie. »Da ist auch nichts mehr so, wie es mal war.«
    »Wo wollt ihr den hin?« fragte Preacher und setzte sich auf.
    Melanie zuckte die Achseln. »Eigentlich hatten wir gedacht, wir könnten nach Churchland kommen, wenn du uns willst. Aber das geht ja nicht, wie man sieht. Wir werden schon etwas anderes finden.«
    »Könntest du Joe bitte ausrichten, daß wir ihm demnächst mitteilen werden, wo er unsere Sachen hinschicken soll?« sagte Charlie.
    Preacher lächelte. »Ihr könnt ihn gleich selber anrufen.«
    »Wie meinst du das?« fragte Melanie.
    »Ihr werdet beide mit mir nach Churchland zurückfliegen. Gleich heute abend.« Er sah ihre überraschten Gesichter und lächelte erneut. »Ich nehme euch im Churchland-Jet mit. In Ordnung?« Sie nickten. »Darf ich dann jetzt bitte kalt duschen?«
    »Wie lange fliegen wir denn?« fragte Charlie.
    »Drei Stunden«, gab Preacher zurück.
    Sie küßte ihn auf den Hals. »Dann solltest du lieber nicht allzu kalt duschen. Das wäre doch schade, meinst du nicht?«
    Elftes Kapitel
    Jimmy Hickox machte selbst die Tür auf. Sein jugendliches Äußeres ließ ihn kaum älter als fünfunddreißg erscheinen, Preacher wußte aber, daß er die fünfzig bereits überschritten hatte. »Guten Tag, Dr. Talbot«, sagte der Sänger und streckte Preacher die Hand hin. »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind.«
    Jimmys Händedruck war energisch und freundlich. Preacher lächelte. »Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Hickox. Ich gehöre schon lange zu Ihren Fans.«
    »Das finde ich schön«, sagte Jimmy. »Ich gehöre nämlich auch zu Ihren Bewunderern, Sir. Ihren Dienst am Herrn finde ich sehr beeindruckend. Unser Land braucht solche Männer wie Sie, die rücksichtslos gegen den moralischen Zerfall ankämpfen, der die amerikanische Familie und unsere ganze Lebensweise bedroht.«
    Preacher warf Lincoln einen amüsierten Blick zu. Es war nur allzu offensichtlich, daß Jimmy nie eine Sendung aus Church-land gesehen hatte. »Vielen Dank, Mr. Hickox«, sagte er feierlich. »Wir alle tun, was wir können, nicht wahr?«
    »Sagen Sie Jimmy zu mir«, sagte Jimmy. »Meine Frau und die anderen warten im Wohnzimmer.«
    Kim Hickox war von drei Männern umgeben: ihrem Agenten, dem Geschäftsführer ihrer Produktionsgesellschaft und ihrem Rechtsanwalt. Jimmy stellte die Männer zuerst vor, und Prea-cher schüttelte ihnen die Hände. Dann wandte er sich der attraktiven Sängerin zu und ergriff ihre Hand, ehe Jimmy ihn vorstellen konnte. Kim mußte von ihrem Stuhl aufstehen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und Preacher hielt ihre Hand sehr viel länger als nötig. »Ich dachte schon, zu Ihnen kämen wir nie, Mrs. Hickox«, sagte er lächelnd. »Aber ich verstehe Jim gut. Er hat das Beste für den Schluß aufgespart. Ich bin so froh, Sie endlich kennenzulernen.«
    Unter seinem Blick errötete Kim. »Ganz meinerseits, Dr. Talbot. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr wir uns geehrt fühlen, daß Sie unsere Hilfe in Anspruch nehmen wollen.«
    »Ich bin jedenfalls hoch zufrieden, daß jetzt alle Probleme geklärt sind. Ich bin überzeugt, es ist Gottes Wille, daß wir unsere Kräfte in seinem Dienst zusammenschließen.«
    Erneut stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht, und Preacher war sicher, daß sie den Doppelsinn erfaßt hatte.
    Mühsam riß sie sich los. »Möchte jemand Kaffee oder Tee?«
    »Für mich bitte nicht, Mrs. Hickox«, sagte Preacher sofort. »Ich fürchte, ich habe gar nicht soviel Zeit. Ich muß heute abend nach Dallas.«
    »Wie schade«, sagte Jim Hickox. »Ich hatte gehofft, wir hätten vielleicht genug Zeit, um das Programm durchzusprechen.«
    »Dazu wird noch Gelegenheit sein, Mrs. Hickox«, sagte Preacher. »Können Sie es nicht einrichten, ein paar Tage nach Churchland zu kommen? Auf diese Weise können Sie sich selbst davon überzeugen, daß unsere Studios auf dem neuesten technischen Stand sind, und wir haben dann genügend Zeit zur Ausarbeitung der Sendung.«
    Sie nickte. »Eine gute Idee, das sollten wir unbedingt tun, Dr. Talbot. Vielleicht nächste Woche?«
    »Das wäre mir sehr recht, Mrs. Hickox.«
    »Halt, halt, Kim«, rief Jimmy. »Hast du vergessen, daß ich versprochen habe, nächste Woche Billy Grahams Kreuzzug in Kanada zu begleiten?«
    Kim lächelte, aber ihre Stimme machte deutlich, daß sie keinen Widerspruch wünschte. »Das ist richtig, Liebling. Aber ich glaube, wenn ich nächste

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