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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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wusste bis vor zwanzig Sekunden überhaupt nicht, dass du im Besitz dieses zweifelhaften Gegenstandes bist.“
    Bevor ich darauf antworten konnte, hatte Knox das Wort an sich gerissen. „Du bist der Engel Samandriel, es ist dein Amulett, daher solltest du wissen, wie es funktioniert“, stellte der Krix klar.
    Zad schaute verdattert zu dem blauen Männchen. „Damit hier mal eines klar ist: Ich heiße Zad und habe weder mit diesem Land noch mit dem Salamander etwas zu tun.“
    In seiner Stimme schwang Ärger mit, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, ihn nicht weiter zu reizen. Eilig mischte ich mich erneut in das Gespräch ein und nahm Knox den Wind aus den Segeln, bevor dieser explodieren konnte.
    „Bevor hier noch Stimmung aufkommt … nehmen wir dies einfach mal als gegeben hin. Ich habe keine Ahnung, warum Zad sich als Zad sieht, obwohl wir zweifellos in Bota Ëndërr sind, aber es scheint im Moment ein Fakt zu sein. Also sollten wir uns lieber auf das Wesentliche konzentrieren ...“
    „... Genau“, setzte Lara meinen Satz fort, „wie zum Geier kommen wir hier heraus, wenn Ben sich weigert, das Amulett zu benutzen?“
    „Ich weigere mich doch gar nicht“, erboste ich mich. „Ich versuche nur herauszufinden, wie häufig ich das Amulett derzeit nutzen kann, für den Fall, dass wir in eine prekäre Situation geraten.“
    „Prekäre Situation? Geraten?“, brabbelte Knox. „Was meinst du denn, ist das hier für eine Situation? Wenn das nicht prekär ist, ohne Essen und Trinken in einem düsteren Turm an einer Steilküste gefangen zu sein, was denn dann?“, quietschte der Krix.
    „Jetzt mach aber mal halblang“, mischte sich Lara ein und schüttelte das kleine Kerlchen ordentlich durch. Ich meinte seine Zähne aufeinander schlagen zu hören, als ich sie am Arm ergriff.
    „Lass gut sein“, wies ich sie mit ruhiger Stimme an. „Knox wird uns jetzt den ultimativen Fluchtplan darlegen und alles ist wieder gut. Hab ich recht?“, wandte ich mich fragend an den Krix.
    „Ich ... ähm ... ich ... tatsächlich hat sich eine grandiose Idee in meinen schlauen Kopf geschlichen. Komm mal mit Großer“, wies er an und zerrte Zad hinter sich her. Unter einem der Fenster machte er Halt und zeigte in die Höhe. „Wenn du mal so freundlich wärst?“, forderte er Zad auf. Dieser schaute noch einmal mit fragendem Blick zu Lara und mir zurück, bevor er das kleine Kerlchen schwungvoll in die Höhe hob. Knox ergriff die Gitter und schob seine Nase ins Freie. Ich blickte Lara fragend an, doch auch sie zog nur unwissend und abwartend die Schultern hoch.
Was hat er denn bloß vor?
Selbst sein kleiner schmaler Körper war zu massig, als dass er sich zwischen den Stäben hätte hindurchquetschen können. Ich wollte gerade eine entsprechende Frage in seine Richtung abgeben, als er anfing, wie von Sinnen zu brüllen.
    „Hilfe! Hilfe! Kann mich jemand hören? Hilfe! Holt uns doch hier raus! Hilfeeeeeeee!“
    Er nickte Zad zu, der den Krix sanft zu Boden beförderte.
    „Das war dein ultimativer rettender Plan?“, fragte Lara ihn, als die beiden wieder bei uns waren.
    „Du hättest ruhig vorher Bescheid geben können, dass du einen besseren in der Hinterhand hattest“, konterte Knox und verschränkte die Arme. Lara schluckte ihre Antwort herunter und verdrehte genervt die Augen. Zad und ich warfen uns vielsagende Blicke zu und grinsten. Ich schritt zwischen den beiden Kampfhähnen hindurch und stellte mich mit dem Rücken vor meinen Partner. Er schlang sofort die Arme um mich und setzte ein paar liebevolle Küsse auf meinem Hals ab. „Danke“, flüsterte er mir zärtlich ins Ohr.
    Die Tür flog auf, traf Knox im Rücken und ließ den Krix quer durch den Raum segeln. Mit einem lauten Krachen und unter derben Flüchen endete der Freiflug.
    Ich schaute zur Tür. Da stand er, der Retter in schillernder Rüstung und mit erhobenem Schwert. Gut, nicht ganz. Es war Tefan der Bandit, aber zumindest hatte er ein Schwert und rettete uns - hoffte ich jedenfalls. Während Lara und Zad einen Schritt zurückwichen, um einen Sicherheitsabstand zu dem Neuankömmling einzuräumten, stürmte ich auf den Banditen los und presste ihn freudig gegen die Brust. „Tefan!“, rief ich überglücklich.
    „Ben?“, fragte er verwirrt und schob mich ein Stück von sich, um mich genauer in Augenschein zu nehmen. „Und Sam!“, fuhr er nach der Musterung fort, als er seinen Blick durch die Runde schwenkte. „Und, hossa, wer ist diese

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