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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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Zustand nicht aus ihr herauszubekommen. Ich nickte, schob sie von mir und stand auf.
    „Bleib hier und versuch Zad irgendwie zu uns zurückzuholen. Ich schau mir das mal an“, sagte ich und zeigte in den Raum hinein.
    „Nein … ich … tu das nicht“, bat sie und hielt mein Bein umklammert. Ich ging in die Hocke, nahm ihr hübsches Gesicht in meine Hände und sprach sie in beruhigendem Tonfall an. „Lara, wenn dort hinten ein weiterer Gefangener ist, möchte ich gerne nachsehen und eventuell Hilfe leisten. Okay? Ich bin sofort wieder bei dir.“
    Sie nickte abwesend, entließ mein Bein aber in die Freiheit.
    „Danke“, sagte ich und machte mich auf den Weg ins Dunkel.
    Vorsichtig tastend folgte ich dem leisen Keuchen, welches mich zu der weiteren Person in diesem Turm bringen sollte.
    „Ben?“, klang es krächzend in meinen Ohren. Ich wandte mich in die Richtung, aus der die Stimme kam und starrte das blaue Männlein, welches an die Wand gekettet hing, entsetzt an.
    „Knox?“, fragte ich überrascht. Der kleine blaue Kopf nickte mühsam und mein Körper löste sich aus der Starre. Mit zwei großen Schritten war ich an den gefesselten Krix heran und nahm seinen Kopf zwischen die Hände.
    „Knox, bist du es wirklich?“, fragte ich neugierig.
    „Nein, ich bin dein größter Albtraum, eine sprechende, alles Leben vernichtende Riesenblaubeere!“, rief er aus und verzerrte sein Gesicht zu einer bösen Grimasse.
    „Alles klar“, sagte ich lächelnd und machte mich daran, die Metallringe unter die Lupe zu nehmen. Bei dieser einmaligen Antwort bestand nicht der geringste Zweifel, dass es sich bei dem blauen, wenn auch grau verschmutzten Kerlchen um meinen damaligen Weggefährten Knox handelte. Den hochwohlgeborenen Knox korrigierte ich mich in Gedanken und grinste schief.
    Die Ringe, mit denen der sonst so quirlige Quälgeist an die Wand gekettet war, unterschieden sich von denen, die Zad gehalten hatten. Ich durchschaute das System sofort und befreite den blauen Körper innerhalb weniger Sekunden. Langsam ließ ich mich mit Knox gemeinsam zu Boden gleiten.
    „Danke“, sagte der Krix und nickte mir freundlich zu.
    „Immer wieder gerne“, gab ich lächelnd zurück und legte meinen Arm um die schmalen Schultern neben mir.
    „Alles in Ordnung Lara“, informierte ich meine Freundin auf der anderen Seite des Turmes.
    „Na Gott sei Dank“, hallte von ihr zurück durch den Raum. „Kommst du dann wieder her? Zad rührt sich noch immer nicht und ich habe keine Ahnung, was ich noch tun soll.“
    „Wie kann man nur so ein Stumpfhirn sein?“, murmelte Knox sich in den nichtvorhandenen Bart. Das blaue Kerlchen sprang auf die Füße, und noch ehe ich ihn zurückhalten konnte, war er bereits losmarschiert. Eilig stand ich auf und folgte ihm durch die Dunkelheit auf die andere Seite des Raumes.
    „Los, schieb mal deinen schmalen Hintern zur Seite Mädchen“, vernahm ich Knox' Stimme, begleite von einem erschrockenen Aufschrei seitens Lara. Als ich bei meinen Freunden ankam, hatte sich Knox zu Zads reglosem Körper heruntergebeugt und fühlte dessen Puls. Lara stand in einiger Entfernung schwer atmend, mit aufgerissenen Augen gegen die nächstbeste Wand gepresst. Zad schien bei Knox erst mal in guten Händen, sodass ich mich zu Lara gesellte. Mit einer beruhigenden Geste strich ich ihr über den Arm und forderte ihre Aufmerksamkeit durch leichten Druck ein. Nachdem sie ihren Blick zögerlich von der Szenerie vor uns abzog und auf mich richtete, nickte ich zufrieden. „Das ist Knox“, erklärte ich ruhig und zeigte auf den Krix.
    „Oh Mann“, setzte sie an und schaute an mir vorbei, „Den gibt es also auch wirklich.“
    So langsam ereilte mich der Verdacht, dass meine beste Freundin mir die Geschichten von Bota Ëndërr ebenfalls nicht abgenommen hatte. Dabei war ich bisher der Meinung gewesen, in ihr einen echten Gläubigen gefunden zu haben. Wie dem auch sei, überrascht war sie allemal.
    „Hey Samandriel“, rief Knox laut und riss mich aus meinen Überlegungen zurück in die Wirklichkeit - wenn man das in diesem Fall so nennen wollte.
    Einen Aufschrei gefolgt von einem 'Was bist du? Fass mich nicht an! Hilfe, wo bin ich?' erhielt der Krix als Antwort. Mit weit ausgestreckten Armen schob Zad das blaue Männlein von sich. Ich reagierte prompt und raste, wie der Blitz, auf meinen erwachten Partner zu.
    „Zad. Juchhu, du bist wieder bei uns!“, rief ich freudig und drückte ihn fest an mich, nachdem ich

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