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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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dieses Bündnis zu bekräftigen.
    Iliana hätte wissen müssen, dass bei einer Audienz beim Regenten des Klingonischen Imperiums, wenn sie auf Raknal Station stattfand, auch der oberste Legat der Cardassianischen Union zugegen sein würde.
    Sie hatte die
Negh’Var
durch die Luftschleuse verlassen und im Stationsinneren zahlreiche Sicherheitskontrollpunkte durchquert. An der Audienzkammer angekommen schob sie die enormen Türflügel beiseite. Sie gab sich ungeduldig, schließlich musste sie die arrogante Fassade der Intendantin aufrechterhalten. Ein prunkvoller Saal erstreckte sich vor ihr, die langen metallenen Wände und hohen Decken waren mit Vulkangestein verziert. Iliana schritt auf das erhabene schwarze Podium am anderen Ende des Raumes zu, auf dem die beiden Thronsessel standen, und ignorierte die klingonischen und cardassianischen Wachleute mit ihren gezückten Waffen.
    Doch als sie Dukat auf einem Thron sitzen sah, erstarrte sie beinahe.
    »Nun?«, fuhr der Legat sie an. »Worauf warten Sie? Dass Ihnen Sklaven einen Pfad aus Blütenblättern streuen?«
    Das war nicht der Dukat, den sie in ihrem eigenen Universum gekannt hatte. Doch machte das noch einen Unterschied? Schließlich
waren
es die Stimme aus ihren Albträumen und das Gesicht, das sie ihm noch immer vom Schädel reißen wollte.
    Iliana unterdrückte ihre Gewaltfantasien und ging weiter, den Blick fest auf Martok gerichtet. Dieser wirkte ohnehin imposanter als der Legat. Doch ihre Selbsttäuschung misslang – Dukat blieb in ihrem Augenwinkel, unmöglich zu ignorieren. Sie konnte nicht so tun, als sei er gar nicht da. Plötzlich machte sich noch jemand bemerkbar, ebenfalls am Rande ihres Sichtfelds.
    Iliana näherte sich den beiden Thronen. Sie rief sich in Erinnerung, dass Begegnungen wie diese oder die mit Entek zu erwarten gewesen waren. Es war unvermeidbar, dass sie den Doppelgängern alter Freunde und Feinde begegnete. In gewisser Weise hatte es sogar etwas Beruhigendes. Die unerklärlichen, unterschwelligen Kräfte, die dafür sorgten, dass sich in beiden Universen die Lebenswege derselben Personen kreuzten, wirkten vielleicht auch in weiteren Realitäten und mochten ihr helfen, ihr ultimatives Ziel zu erreichen.
    An diesen Gedanken klammerte sie sich wie an ein Rettungsseil. Als sie am Fuß des Podiums angekommen war – dicht hinter einem zentralen, in den Boden eingelassenen Monitor, der auf die Throne ausgerichtet war – warf sie sich den Obersten der Allianz zu Füßen. Wie L’Haan es ihr beigebracht hatte.
    »Hohe Herren«, sagte sie untertänig.
    Die Häupter der Allianz ließen sich Zeit damit, sie zum Aufstehen aufzufordern. Iliana wusste, warum. Sie wollten sie auf ihren Platz verweisen und so die Atmosphäre der Audienz bestimmen.
    Schließlich erlöste Martok sie aus ihrer schmählichen Lage. Iliana erhob sich und betrachtete den kleinen Tisch, der zwischen den Thronen stand. Auf seiner polierten Oberfläche standen das marmorne Spielbrett und die knochengeschnitzten Figuren einer unterbrochenen Partie terranischen Schachs. Es war eine Tradition so alt wie Raknal Station: Einmal im Jahr und ungeachtet der gegenwärtigen politischen Dominanz trafen sich die Anführer der beiden Mächte auf Raknal zum Schach. Nicht zu einer Partie
Kotra
oder
klin zha
, den beliebtesten Spielen ihrer jeweiligen Imperien, sondern zu dem Strategiespiel ihrer längst besiegten terranischen Widersacher. Mit diesem symbolträchtigen Akt wollten die Regenten des Klingonischen Imperiums und der Cardassianischen Union, sich selbst und einander daran erinnern, was sie allem Konkurrenzdenken zum Trotz gemeinsam erschaffen hatten.
    »Sagen Sie, Intendantin«, begann Dukat, und seine Stimme troff beinahe vor Verachtung, als er sie bei ihrem Titel nannte, »wem sind Sie loyal ergeben?«
    »Selbstverständlich der Allianz, Legat«, erklärte Iliana. Sie mühte sich, ihr Lächeln freundlich zu halten. »Wie stets.«
    Martoks Regentenmantel erinnerte Iliana an die Flügel der großen Vögel, die in Bajors Bergen lebten. »Und doch«, sagte Martok, »folgen Sie meinem Ruf mit meiner Neunten Flotte und einer Menge Schiffen des Legats als Verstärkung.«
    »Einer Flotte, die Ihr mir selbst anvertraut habt, Regent«, entgegnete Iliana. »Damit ich vollbringen kann, was ich Euch geschworen habe: die Vernichtung der Rebellen. Schon jetzt sind die Badlands frei von ihrem infektiösen Einfluss. Terok Nor wird als Nächstes bereinigt – eine Aufgabe, der ich mich in diesem

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