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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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Manövrierdüsen Deep Space 9 in weniger als einem Tag bis zum Rand des Denorios-Gürtels befördern konnten.
    O’Brien und seine Leute machten sich ans Werk, bewacht von Kurns Männern. Iliana richtete sich derweil im Büro des Stationskommandanten ein und genoss den Blick auf Bajor jenseits des Fensters hinter ihrem Schreibtisch. Nur der dunkle Fleck dort, wo einst Ashalla gewesen war, störte das Bild. Iliana tröstete sich damit, den Anblick nicht lange ertragen zu müssen.
    »Das war ein mutiger Zug«, sagte Kurn. Er stand neben ihr am Schreibtisch und goss sich gerade neuen Blutwein ein. »Vielleicht ein wenig zu hinterhältig für wahre Kriegskunst. Klingonen bevorzugen die direkte Konfrontation.« Er nippte genüsslich an seinem Metallkrug und nickte. »Trotzdem, ein mutiger Zug. Und Sie wollen sich mir sicher nicht anschließen?«
    Iliana drehte sich mit ihrem Sessel um. Als sie den Blick zu ihm hob, leerte der General gerade seinen Krug. »Meine Entscheidung missfällt Ihnen«, bemerkte sie.
    Kurn hob die Schultern. »Es ist nicht an mir, Ihre Entscheidungen zu beurteilen, Intendantin. Daran haben Sie mich seit Beginn dieser Mission bereits mehrfach erinnert. Zivilisten sind in jedem Krieg unvermeidliche Opfer. Aber sie sind selten die
einzigen
Opfer. Es … schickt sich nicht, die Verantwortung für ihren Tod zu leugnen. Ich bin gespannt, wie der Regent auf all dies reagieren wird, sobald er davon erfährt.«
    »Der Regent«, sagte Iliana, »hat mir gegenüber sehr deutlich gemacht, dass auf Bajor Hochverrat aufkeimte. Diesen habe ich soeben mit einem einzigen Schlag ausgelöscht. Darüber hinaus habe ich die Rebellion in diesem System in die Knie gezwungen und bewiesen, dass ich dem Regenten absolut loyal bin.«
    »Und Sie glauben wirklich, Martok behandelt Sie fortan mit weniger Misstrauen?«, fragte Kurn. »Damit Sie freie Bahn haben, ihn zu stürzen?«
    »Gut formuliert. Und was die Bajoraner angeht … Wenn die endlich die Wahrheit erfahren, werden sie mich bereits mit ganz anderen Augen sehen, glauben Sie mir. Dies hier wird dann vergessen sein.«
    Kurn schwieg einen Moment und betrachtete sie. »Sie sind nicht die Frau, die ich einst kannte, Intendantin.«
    Iliana blinzelte. »Wie bitte?«
    »Sie haben sich verändert. Seit Sie diesen Jem’Hadar als Haustier halten, sind Sie … anders. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen.«
    »Dann sollten Sie diese Ansicht besser für sich be…«
    Die Bürotür glitt auf und gewährte dem einzigen Cardassianer an Bord Zutritt.
    Kurn ließ seinen Krug auf den Tisch fahren. »Was macht
der
denn hier?«
    »Rhukal befindet sich auf meinen Befehl hin bei uns, General«, warnte Iliana. »Erinnern Sie also bitte Ihre Männer daran, ihm höflich zu begegnen.« Sie stand auf und deutete auf die Tür. »Wenn Sie uns jetzt entschuldigen? Ich würde mich gern unter vier Augen mit unserem Gast unterhalten.«
    Kurn knurrte leise, stürmte dann aber aus dem Büro und zurück auf die Ops.
    »Tut mir leid«, sagte Kira zu Ataan. Zu ihrer Freude trug er den dunkelgrünen Anzug, den sie ihm aus der Replikator-Datenbank der
Negh’Var
, die tatsächlich eine kleine Auswahl für cardassianische VIPs beinhaltete, besorgt hatte. »Kurn wird zwischen den Mahlzeiten immer mürrisch. Niedriger Blutzucker.«
    Ataan erwiderte nichts. Sein Blick ruhte auf ihrem Schreibtisch.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich«, bat Iliana und deutete auf die bequemen Sessel. Ihr Bezug wies Flecken und Risse auf. Wartung und Kosmetik hatten bei den Rebellen offensichtlich keine große Priorität gehabt.
    Ataan folgte ihrer Bitte, schwieg aber weiterhin. Das beunruhigte sie. Im Verlauf der vergangenen zwei Tage hatten sie mehrere nette Gespräche geführt, während derer er sich ihr gegenüber stets äußerst höflich benommen hatte.
    »Ataan, stimmt etwas nicht?«, fragte sie nun und setzte sich ihm gegenüber.
    Er vermied jeglichen Augenkontakt. »Natürlich nicht. Intendantin.«
    Iliana seufzte und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Es geht um Ashalla, nicht wahr?«
    Da war es – das Flackern einer Reaktion auf seinem ansonsten ausdrucks- und emotionslosen Gesicht. Es verschwand so schnell, wie es gekommen war, doch die Trauer dieses Mannes war unverkennbar.
    »Ich weiß, dass Sie viele Jahre auf Bajor verbracht haben, aber …«
    »Ich?«, fragte Ataan scharf und sah sie zum ersten Mal seit Betreten des Büros an. »Intendantin, das da unten sind
Ihre
Leute.«
    »Sie irren sich, Ataan«,

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